Die Welt ist voller Parodisten. Da sind richtig gute dabei, bei anderen ist zumindest das Bemühen erkennbar, bei manchen kommen einem die Tränen - allerding...
Die Welt ist voller Parodisten. Da sind richtig gute dabei, bei anderen ist zumindest das Bemühen erkennbar, bei manchen kommen einem die Tränen - allerdings nicht vor Freude.
Und dann gibt es Parodisten, die sind sogar besser als das Original. Drei Beispiele fallen mir spontan ein. Da ist zum einen Charly Chaplin, der in dem Kultstreifen "Der große Diktator" als Hitlers jüdischer Doppelgänger brillierte. Ein buchstäblich "wahnsinniges" Highlight der Filmgeschichte.
Den zweiten Top-Imitator kannte ich bis Samstagabend gar nicht so richtig. Dann habe ich im ZDF die Verleihung der Goldenen Kamera gesehen und damit auch die Auferstehung von Klaus Kinski miterlebt. Was Max Giermann da auf die Bühne zauberte, war sensationell. Wie er unseren Kulmbacher Ehrenbürger Thomas Gottschalk verbal zusammenfaltete, wie er ausrastete und seine Zunge unter die Unterlippe drückte.
Zum Brüllen komisch.
Der Dritte im Bunde ist Helmut Schleich. Wenn er als Franz Josef Strauß auf der Bühne steht und über heutige CSU-Größen wie Stoiber ("der sprechende Aktendeckel") oder Scheuer ("das ist der, für den auf der Tiefkühlpizza draufsteht: Bitte Folie entfernen") herzieht, fühlt man sich 30 Jahre zurückversetzt. Herrlich.
Apropos Schleich. Wer den Vollblut-Kabarettisten einmal live erleben möchte, hat am 18. Juni Gelegenheit dazu. Da gastiert er nämlich in Kulmbach. Ich hab' meine Karten schon. Sorry, aber ein bisschen Schleich-Werbung muss erlaubt sein.
Dietmar Hofmann