"Lieder an einem Herbstabend" erklangen in der Pfarrkirche in Neufang.
                           
          
           
   
          Losgelöst, weltentrückt, verzaubert - so fühlte sich das Publikum an diesem magischen Abend voll wunderbarer Klänge, musikalischer Tiefe und Streicheleinheiten für die Seele. Die letzten Takte von "Gute Nacht, Freunde" waren in der Neufanger Pfarrkirche verklungen und hüllten die Besucher noch immer in einen ganz besonderen Zauber, so dass wohl keiner das Gotteshaus ohne ein Lächeln auf den Lippen verließ - und ohne eine Melodie im Ohr! 
Über eine Stunde lang hatte Silvia Wachter in der übervollen Pfarrkirche von Schlagern über Oldies und Klassiker zum Mitsingen- bis hin zu romantischen und nachdenklichen Stücken eine wunderbare Auswahl an Liedern erklingen lassen, die so bunt waren wie die jetzige Jahreszeit: Songs an einem Herbstabend!
 Ohne Schnickschnack oder Requisiten konzentrierte sich die Sängerin im zauberhaft beleuchteten Altarraum ganz auf das Wesentliche: die Musik. Gerade durch die schlichte Präsentation hatten die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Herzen vollkommen für die Musik zu öffnen und sich voll und ganz auf sie zu konzentrieren.
 Auf glaubwürdige, von Herzen kommende Art ließ Silvia Wachter dabei Lieder der Freude, Liebe und Hoffnung erklingen. Eine Stimme, die unter vielen herauszuhören ist, eine warmherzige Ausstrahlung und Gefühl im Überfluss. Die Töne schienen eins mit dem Gebäude zu werden - und das lag sicherlich nicht nur an der hervorragenden Akustik. 
Zurücklehnen und genießen bei einer Musik, die nicht nur ins Ohr, sondern auch unter die Haut geht. Gesegnet mit einer unglaublich warmen, kraftvollen Stimme öffnete sie wie durch Zauberhand die Herzen ihres Publikums: stets authentisch, ehrlich und echt! 
Die mittlerweile in Unterrodach beheimatete gebürtige Nordhalbnerin hatte einmal mehr ein feines Gespür bei der Auswahl ihrer Songs und Lieblingslieder. In verschiedenen Blöcken präsentierte sie thematisch zusammenhangende Stücke aus den verschiedensten Jahrzehnten und Stilrichtungen, die sehr viele positive Lebensfreude und Zuversicht vermittelten. 
Zwischen den Beiträgen stimmte sie mit kurzen, prägnanten Erklärungen auf das jeweils bevorstehende Stück ein. Claudia Röther und Gabi Alka, Ehrenamtliche aus der Pfarrgemeinde Zeyern und Oberrodach, steuerten meditative Texte und Impulse dazu bei, mit denen sie die Seele der Zuhörer streichelten: stimmungsvoll, aber nie kitschig! 
  
  Schönste Aufgabe
 
Brücken, so sinnierten die beiden beispielsweise, hätten die schönste Aufgabe überhaupt. Sie helfen Menschen, Hindernisse und Gräben zu überwinden. Musikalisch umgesetzt wurde die Symbolik von Silvia Wachter mit "Über sieben Brücken musst du gehen" von Peter Maffay oder auch "Bridge over troubled Water" von Simon & Garfunkel.
 In der Oldie-Runde kamen die Beatles mit ihren Welthits "Yesterday" und "Let it be" ebenso zu musikalischen Ehren wie "Downtown" von Petula Clark, die Barclay-James-Harvest-Ballade "Hymn" sowie "Country Roads" von John Denver. Die Liebeslieder "Ja" von Silbermond und "Liebe ist wie eine Rose" singt sie mit so viel Hingabe, Seele und Leidenschaft, dass vielen die Tränen in die Augen stiegen - unglaublich gefühlvoll, unglaublich menschlich! 
Auf ausdrücklichem Wunsch der Sängerin stimmten die Besucher in die Textzeilen der vielen ihnen wohlbekannten Lieder ein ... beispielsweise zum Thema Heimat "Bunt sind schon die Wälder", "Die kleine Kneipe", "Deine Heimat ist das Meer" sowie natürlich in die Hymne an unsere schöne Heimat, das Oberfrankenlied. 
Sehr freute sich Wachters Publikum offensichtlich auch, den alten heute nicht mehr oft zu hörenden Hit "Schön ist es, auf der Welt zu sein" (im Original von Roy Black und Anita Hegerland) einmal wieder zu hören. Besonders gut kam auch ihre Version von "Seasons in the Sun" bei ihren Zuhörern an.
 Das hörte sich dann unter anderem so an: "Wir haben unseren Fahrradschlauch selbst geflickt, Freunde nicht nur angeklickt. Unser Amazon war analog und hieß Quelle-Katalog. Wir waren nicht tätowiert und haben keine Wände vollgeschmiert, und bevor mich einer fragt: Pokémon hieß Schnitzeljagd!" 
  
  Teilen vermehrt gute Gaben
 
Engagierte Menschen seien, so Claudia Röther und Gabi Alka, diejenigen, die ihr Leben mit anderen teilten, die ehrlich in Wort und Tat, aufrichtig und mitfühlend seien und in allem ihre Liebe durchscheinen ließen. "Liebe und Musik machen die Welt ein wenig besser", zeigten sie sich überzeugt. 
Auch Silvia Wachter mache die Welt schöner. Dafür dankten sie ihr, unter warmherzigem Applaus und Standing Ovations des Publikums. Beim folgenden "Ich danke dem Leben, das mir so viel gegeben" spürte man selbst ein warmes Glücksgefühl. Das gilt auch für das von Silvia Wachter ergreifend angestimmte "Ave Maria" als innig-ergreifenden Abschluss des Konzertabends. 
Die Kraft ihrer Stimme ließ eine andächtige Atmosphäre entstehen, der sich niemand entziehen konnte: einzigartig, sondergleichen, außergewöhnlich! "Das war einmalig!", zeigte sich dann auch Elfriede Reißig völlig überwältigt, als sie sich namens der Pfarrei bei den drei Mitwirkenden für die herrliche Abendstunde bedankte. 
Natürlich ließen die Besucher die sympathische Sängerin nicht ohne Zugabe ziehen. Mit "Gute Nacht, Freunde" von Reinhard Mey wurden sie schließlich in den stürmisch-nassen Abend entlassen. 
Die freiwilligen Spenden kommen sozialen Zwecken in der Region zugute.