Beitritt zum VGN "ohne Wenn und Aber"

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Der Landkreis Kulmbach fordert den Freistaat Bayern auf, für eine langfristige Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum durch ein flächendeckendes Verbund...

Der Landkreis Kulmbach fordert den Freistaat Bayern auf, für eine langfristige Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum durch ein flächendeckendes Verbundnetz Sorge zu tragen. In der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses kam zum Ausdruck, dass der Kreis in einem ersten Schritt den Beitritt zum VGN "ohne Wenn und Aber" anstrebt.
Nach Überzeugung der Kreisräte bietet die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms den passgenauen neuen Ansatz zur langfristigen Sicherung der Mobilität in den Metropolen und den ländlichen Ergänzungsräumen. Wie Michael Beck berichtete, ist die vom Landkreis Kulmbach bereits 2013 erstmals beantragte und vom Freistaat abgelehnte Einzelförderung für eine Verbundraumerweiterung damit endgültig einem bayernweitem Ansatz gewichen.


"Es wird sich was tun"

"Aktuell besteht die Hoffnung, dass alle überörtlichen Initiativen des Landkreises erstmals Früchte tragen", sagte Beck. So habe die Enquete-Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern" in ihrem Abschlussbericht, dass sich im Freistaat Verkehrsverbünde oftmals zu stark auf die Ballungsgebiete und die größeren Städte konzentrieren. Beck: "Die von Landrat Söllner 2016 und 2017 angestoßene Initiative zur Erhöhung und Dynamisierung der ÖPNV-Zuweisungen soll in einer ersten Stufe vom Landtag umgesetzt werden." "Es wird sich was tun", gab sich Landrat Klaus Peter Söllner (FW) überzeugt.
Nach Ansicht von Veit Pöhlmann (FDP) müsse im Regionalverkehr ein Tarifsystem entwickelt werden, das auch vom Staat unterstützt wird. So koste derzeit eine Hin- und Rückfahrt von Thurnau nach Kulmbach mehr als ein Tagesticket in der Landeshauptstadt München.
Das strategische Zukunfts-Projekt "Zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung der Oberfranken-Achse" ist nicht nur für den Zentralraum Kulmbach, sondern für ganz Oberfranken von eminenter Bedeutung. Ziel ist es, dass die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau dieser wichtigen Ost-West-Achse in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen werden. Der Wirtschafts- und Kulturausschuss hielt mit Nachdruck an der bisherigen Beschlusslage fest. Landrat Söllner machte deutlich, dass die "größte Dieselinsel in Deutschland" endgültig beseitigt werden müsse.
Die Branchen- und Beschäftigungsentwicklung im Landkreis Kulmbach zeigt nach oben. So ist die Zahl der Arbeitsplätze von 2016 auf 2017 um 361 auf nunmehr 26 884 Beschäftigte gestiegen. "Die Zahlen sind außergewöhnlich", freute sich Söllner.
Auf Zustimmung stieß der Nachdruck der Biker-Tourenkarte "Meine Tour ist Deine Tour". Die 10 000 Exemplare kosten 4813 Euro. Die Biker bilden für den Tourismus eine große Zielgruppe.
Cornelia Krueger präsentierte ferner das neue Gastgeberverzeichnis 2018/2019. 79 Betriebe aus dem Kulmbacher Land haben sich eintragen lassen.
Im Beherbergungsjahr 2017 musste der Kreis einen Rückgang von 12,4 Prozent hinnehmen. Hauptgrund war die lange Schließung des "Achat"-Hotel nach dem Hochwasser. Krueger: "Bis Mitte April werden uns die rückläufigen Zahlen noch begleiten." Das "Achat" werde frühestens zur Sternfahrt wieder Gäste aufnehmen können.


Haushalt beraten

Zur Kenntnis nahm der Ausschuss noch die Haushaltsansätze für die Bereiche Wirtschaftsförderung, Tourismus, ÖPNV und Kultur, die Kreiskämmerer Rainer Dippold aufzeigte. Den größten Ausgabebrocken bilden die Erstattungen an die Gebietsausschüsse mit 101 543 Euro. Der Stadt Kulmbach wird für den Schlachthof ein Betriebszuschuss von 35 000 Euro gewährt.
Die Personalausgaben betragen 190 100 Euro. Beim ÖPNV liegt der Ansatz im Verwaltungshaushalt bei 326 000 Euro, bei der Kultur ist ein Saldo von 465 987 Euro eingeplant. Die Verwaltungsumlage an das DDM stellt mit 272 655 Euro die größte Ausgabe dar.
Zuschüsse erhalten das Landschaftsmuseum Obermain (60 000 Euro), die Naturbühne Trebgast (10 000 Euro), die Musikschule Kulmbach (50 000 Euro) und die Stadtbücherei Kulmbach (55 200 Euro).