Diamantene Hochzeit feierten gestern bei guter Gesundheit Hans und Waltraud Schuster aus dem Hemhofener Ortsteil Zeckern. Am 23. Mai 1958 hatten sich die beiden in Bodenteich in der Lüneburger Heide z...
Diamantene Hochzeit feierten gestern bei guter Gesundheit Hans und Waltraud Schuster aus dem Hemhofener Ortsteil Zeckern. Am 23. Mai 1958 hatten sich die beiden in Bodenteich in der Lüneburger Heide zuerst im Standesamt und dann in der Kirche das Ja-Wort gegeben. "Wir haben uns beim Tanzen in Datteln kennengelernt, es war wirklich Liebe auf den ersten Blick", so der Jubilar glücklich lächelnd.
Zum Gratulieren kamen neben Landrat Alexander Tritthart und Bürgermeister Ludwig Nagel auch viele Angehörige, Freunde und Nachbarn. Glückwünsche übermittelten dem Jubelpaar ferner Vertreter der Waldeslust Zeckern, der Feuerwehr, des Sportverein, der Obereidischer und des Altenkreises.
"Das Wetter war damals genauso schön wie heute und wie vor 60 Jahren feiern wir auch wieder mit 30 lieben Gästen zusammen", so Waltraud Schuster.
Der in Heltau im Kreis Hermannstadt in Siebenbürgen geborene Jubilar, Jahrgang 1928, musste im September 1944 mit der Mutter und dem 13-jährigen Bruder vor der anrückenden Roten Armee flüchten. Der Vater und der ältere Bruder waren beim Militär. Von Bamberg ging es nach Reichmannsdorf, im Februar 1945 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. In Budweis kam er dann in amerikanische Gefangenschaft.
Hans Schuster legte 1965 die Maurermeisterprüfung ab und war einige Jahre als Bauleiter bei einer Baufirma in Erlangen tätig. Ab 1972 bis zur Rente arbeitete er bei der Stadt Erlangen im Tiefbauamt als technischer Angestellter. Seine Ehefrau Waltraud, eine geborene Ulrich und Jahrgang 1934, musste im Januar 1945 ihre Heimat Wollstein/Wartgau in der Provinz Posen mit Mutter, Schwester und Bruder ebenfalls fluchtartig verlassen. Der Vater war bereits 1939 in Polen gefallen. Sie ist gelernte Schneiderin und arbeitete mehrere Jahre in diesem Beruf bis zur Geburt des Sohnes. Seitdem kümmert sie sich um die Familie, den Haushalt und mit Vorliebe um den Garten.
Stolz auf die zwei Enkelinnen
Seit 1959 lebt das Ehepaar in Zeckern im eigenen Haus in der unteren Etage, darüber wohnen Sohn Roland mit Ehefrau Stefanie und den zwei Enkelinnen Ina (8) und Nele (11), auf die das Jubelpaar besonders stolz ist. Den Haushalt erledigen die beiden immer noch selbstständig.
Nach einem Rezept gefragt, wie man es so lange zusammen aushält, antwortet die Jubelbraut: "Tüchtig zanken, sich wieder versöhnen - Streit gehört nämlich dazu, natürlich ist nicht immer eitel Sonnenschein."
Der Jubilar geht immer gerne am Sonntagfrüh in die Kirche und nachmittags auf den Fußballplatz. Er wünscht sich und seiner Ehefrau noch einige gute, gesunde Jahre. "So schnell wollen wir noch nicht gehen!", schmunzelt er.
jb