Baumeister Klaus Beyersdorf prägt das Coburger Stadtbild

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Wie überall, so stehlen die Kleinsten den Großen stets die Schau: Und das machten die Urenkel Felix, Imke und Linus zu Uropas Ehrentag nicht anders. Da war das Schmunzeln in Opa Klaus' Gesicht gleich wieder da. Foto: Manja von Nida
Wie überall, so stehlen die Kleinsten den Großen stets die Schau: Und das machten die Urenkel Felix, Imke und Linus zu Uropas Ehrentag nicht anders. Da war das Schmunzeln in Opa Klaus' Gesicht gleich wieder da.  Foto: Manja von Nida

"Es ist für mich eine große Ehre und man hält es nicht für möglich, dass man seinen runden Geburtstag noch so erleben kann. Aber es ist Wirklichkeit geworden, ich bin 90 Jahre alt", zeigte sich Coburg...

"Es ist für mich eine große Ehre und man hält es nicht für möglich, dass man seinen runden Geburtstag noch so erleben kann. Aber es ist Wirklichkeit geworden, ich bin 90 Jahre alt", zeigte sich Coburgs Bauunternehmer Klaus Beyersdorf am Sonntag sichtlich gerührt.

Zahlreiche Freunde, Wegbegleiter, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sowie Beyersdorfs große Familie, seine drei Söhne Max, Rolf und Niklas, seine neun Enkel sowie drei Urenkel, alle waren zu seinem Ehrentag in das Rödentaler Parkrestaurant "Rosenau" gekommen.

Am 29. Dezember 1929 wurde Jubilar Beyersdorf in der Coburger Mühlgasse geboren. 1935 zog die kleine Familie dann wieder nach Coburg, wo zwei Jahre später der Vater plötzlich starb. Beyersdorfs Mutter heiratete den Bauunternehmer Arthur Hauch. Mit Elfriede bekam Klaus Beyersdorf später seine kleine Schwester.

Nach dem Abitur am Ernestinum war für ihn der Weg des Stiefvaters vorgezeichnet: Er machte die Facharbeiterprüfung als Betonbauer und noch zwei Semester an der Coburger Bauschule dazu. Danach ging er an die Hochschule nach Karlsruhe, studierte Bauingenieurwesen und machte seinen Diplom-Ingenieur.

Seine erste berufliche Tätigkeit führte ihn nach Düsseldorf. Der Bau des Fußgängertunnels der Kö-Ostseite in den Hofgarten trägt seine baumeisterliche Handschrift. In Aachen, wo er damals tätig war, heiratete er 1960 seine Kathleen aus Falmouth/Cornwall. Bevor Klaus Beyersdorf 1970 die Firma des Stiefvaters übernahm, arbeitete er als Bauleiter und Niederlassungsleiter bei verschiedenen Großfirmen in Frankfurt und Nürnberg.

Auch seine Heimatstadt Coburg trägt seine baumeisterliche Handschrift. Zu seiner anspruchsvollsten Aufgabe zählte zweifelsohne die Leitung der Baustelle "Veste Coburg" mit der Sanierung der Wallmauern zwischen 1964 und 1987. Die Krönung seiner Baumeistertätigkeit wurde im Jahr 2000 das Burschenschafts-Denkmal in Eisenach, er war Leiter der Sanierung der Gewölbekuppel.

Sein ehrenamtliches Engagement gehörte dem Vereinsleben, der Coburger Turnerschaft, deren Vorsitzender er in den Jahren 1989 bis 1995 war. Noch vor zehn Jahren spielte er mit seinen Freunden vom "Puddingsdoppel" in Niederfüllbach Tennis. Auch der Coburger Schwimmverein profitierte von seiner Mitgliedschaft und der Bau des Sportheims. Auch die Traditionspflege der sogenannten "Flensburg-Elf", die es 1947 im Feldhandball bis ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft schaffte, lag ihm am Herzen. Kulturell freute sich der Kunstverein Coburg über Beyersdorfs Mitgliedschaft, die Coburger Landesstiftung, die Johann-Strauss- sowie die Prinz-Albert-Gesellschaft. Auch seine Schöpfung: der "Freundeskreis 8. Oktober", der die Verdienste Prinz Friedrich Josias in Ehren hält. Zudem war er als Schöffe tätig, Sozialrichter in Bayreuth, ferner in der Vertreterversammlung der AOK, im bayerischen Bauindustrieverband und Sachverständiger für die HWK Coburg. Selbst die Kommunalpolitik erfreute ihn, zunächst bei den Freien Wählern und dann seit 1979 bei der CSU. Und er kämpfte Jahrzehnte für die Realisierung der Schlossplatz-Tiefgarage.

Die persönlichen Glückwünsche von OB Tessmer, auch im Namen der Stadt Coburg, beeindruckten das Geburtstagskind mächtig. Klaus Beyersdorf habe sich als herausragender Unternehmer um seine Heimatstadt sehr verdient gemacht, erinnerte Tessmer. "Dass die fränkische Krone, dieses Bauwerk heute so in seinem Zustand ist, ist deinem Wirken zu verdanken".

IHK-Präsident Friedrich Herdan würdigte die unternehmerische Verantwortung, die der Jubilar über Jahrzehnte vorbildlich getragen habe. "Du hast die Firma weiterentwickelt, zu einem sehr respektablen Unternehmen hier in Coburg und zu einem guten Ausbildungsbetrieb gemacht", dankte Herdan im Namen der gewerblichen Wirtschaft. mvn