Bauland dringend gesucht

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Vor knapp zwei Jahren diskutierte der Gemeinderat Meeder um die Erweiterung der Bauflächen im Ortsteil Beuerfeld, diemal ging es im Gremium um Bauplätze in Großwalbur. Foto: Archiv/Gabi Arnold
Vor knapp zwei Jahren diskutierte der Gemeinderat Meeder um die Erweiterung der Bauflächen im Ortsteil Beuerfeld, diemal ging es im Gremium um Bauplätze in Großwalbur. Foto: Archiv/Gabi Arnold

Die Gemeinde Meeder sucht in Großwalbur Flächen, um jungen Leuten eine Ansiedlung zu ermöglichen.

Während in anderen Gegenden in Oberfranken viele junge Leute wegziehen, wird im Meederer Ortsteil Großwalbur Bauland gebraucht. "Wir haben fünf Bauwerber, die allesamt recht zügig bauen wollen", stellte Bürgermeister Bernd Höfer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Montag fest. Auf der Tagesordnung stand der sonst eher seltene Begriff der "Baulandfreilegung" im Gemeindeteil Großwalbur.
Etwas schlauer wurde man beim Lesen im hinteren Teil des langen Satzes. Dort hieß es dann: "Überlegungen zum Einstieg in das beschleunigte Bauleitplanverfahren nach Paragraf 13b Baugesetzbuch."


Ziel: Lücken schließen

Ganz simpel gesagt, will der Gemeinderat herausbekommen, wo konkret in Großwalbur noch Bauland ausgewiesen werden könnte. Ein extra großes Baugebiet lässt sich wohl nicht auf Anhieb erschließen. Aber bei einem genaueren Blick auf den Flächennutzungsplan und die bislang geltenden Bebauungspläne könnte sich wohl die eine oder andere mögliche Lücke auftun.
Ausgehend von den ersten beiden bekannten Bauwerbern hieß es in einem ersten Beschlussvorschlag: "Der Gemeinderat unterstützt beide Antragsteller sowie deren Wunsch auf Baulandfreilegung in Großwalbur. Er beauftragt diesbezüglich die Verwaltung zur Ausarbeitung einer im Dialog mit den Antragstellern zu entwickelnden Planungskulisse."
Weiter hieß es außerhalb des eigentlichen Beschlusses, dass eine Eigenerschließung durch die Bauherren grundsätzlich denkbar sei. Dazu wurde auf einen möglicherweise überlangen Hausanschluss hingewiesen. Hier ging es konkret um die Fortsetzung der Bebauung in der Schierleinsgasse.
Noch ungeklärt ist dabei, ob eine doppelseitige Bebauung der Schierleinsgasse möglich ist.
Weitere Flächen in Großwalbur gibt es in der Verlängerung des Heldritter Weges. Auch dort gibt es laut Bürgermeister einen möglichen Bauinteressenten, der bis Ende 2018/Anfang 2019 mit seinem Vorhaben vorangekommen sein will. Schließlich wurden noch die Verlängerung des Baugebiets in der Sulzenstraße nach Osten und eine Erweiterung des Areals "Am Salzbrunnen" andiskutiert.


Richtung Westen

Im Fall "Am Salzbrunnen" sah das Gremium eine schlüssige Fortentwicklung in Richtung Westen. Ein Verkaufsinteresse der Grundeigentümer sei vorhanden, hieß es.
"Viele junge Leute bleiben gerne in Großwalbur", stellte Erhardt Kräußlich (Freie Wähler) fest und: "Wenn die Dynamik so anhält, müssen wir weiter in die Zukunft blicken."
Einigen Skeptikern hielt Bürgermeister Höfer in der Debatte entgegen, dass mit den Beschlüssen zur Baulandsfreilegung in Großwalbur ja noch keine konkrete Festlegung auf den Zuschnitt einzelner Bauparzellen erfolgt sei. Michael Ehrmann (SPD) hatte zuvor eine sukzessive Vorgehensweise angeregt, eine Gebietskulisse sollte nach der anderen umgesetzt werden. Die einzelnen Beschlüsse zu den vorgestellten Flächen wurden gefasst, aber mit durchaus wechselnden Mehrheiten.
Der Gemeinderat hatte keine Einwände gegen einen Bauantrag von Paul Krahl, der in Kleinwalbur eine Garage aufstocken und einen Gebäudeteil zurückbauen möchte. In einem Stall soll eine Werkstatt entstehen, ein Satteldach durch ein Pultdach ersetzt werden.
Keine Einwände hatte das Gremium auch gegen den Antrag von Adeline und Thomas Scholz. Die beiden wollen ein Nebengebäude in Großwalbur zu einer Wohnung umbauen.
Beim weiteren Ausbau der Breitbandversorgung hat sich noch eine Lücke aufgetan. Diese betrifft acht Anwesen im Gemeindeteil Neida. Diese sollen unbürokratisch ins laufende Verfahren einbezogen werden, teilte Bürgermeister Höfer mit.