Zwanzig Jahre „Menschen in Not“ treu

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Jeder Gast der Wärmestube bekam von Erzbischof em. Ludwig Schick das Friedenslicht aus Bethlehem.
Jeder Gast der Wärmestube bekam von Erzbischof em. Ludwig Schick das Friedenslicht aus Bethlehem.
Marion Krüger-Hundrup

Drei Wochen lang musste Helga krankheitsbedingt das Bett hüten. Nun ist die 82-Jährige wieder wohlauf und lässt es sich nicht nehmen, bei diesem...

Drei Wochen lang musste Helga krankheitsbedingt das Bett hüten. Nun ist die 82-Jährige wieder wohlauf und lässt es sich nicht nehmen, bei diesem vorweihnachtlichen Ereignis dabei zu sein: „Der Erzbischof macht das immer so schön“, lächelt die ehemalige Lebensmittelverkäuferin, die nur eine kleine Rente bekommt und von Grundsicherung lebt. Umso dankbarer ist Helga, dass sie in der Wärmestube in der Siechenstraße ein schmackhaftes Mittagessen erhält und Gesellschaft genießen kann. Das Ereignis, das die alte Dame so lobt: Auch heuer besuchte Erzbischof em. Ludwig Schick kurz vor den Feiertagen den Bamberger Zufluchtsort für Obdachlose und von Armut betroffene Menschen.

Schick will weiterhin kommen

„Danke für zwanzig Jahre Treue“, sagte Peter Klein , Leiter dieser ökumenischen Einrichtung „Menschen in Not“ in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Stadt Bamberg und des Diakonischen Werkes Bamberg . Die zahlreichen Gäste, die sich in der Wärmestube eingefunden hatten, applaudierten. Und Schick versicherte, dass er auch weiterhin als „nicht mehr Erzbischof von Bamberg “ dem Treffpunkt verbunden bleiben wird. „Eine super Sache“, freute sich Peter Klein . Der Emeritus kam – wie jedes Jahr während seiner offiziellen Amtszeit – nicht mit leeren Händen: Jeder der Anwesenden bekam von ihm das Friedenslicht aus Bethlehem, das er in einer Laterne von Zuhause mitgebracht hatte.

Ferner schleppte Schick einen großen Karton gefüllt mit Stollen und Gebäck sowie einen Korb mit Porzellanbechern für den Kaffeeausschank. Natürlich fehlte auch nicht eine Geldsumme, die für den laufenden Betrieb der überwiegend durch Spenden finanzierten Wärmestube gedacht ist: Erzbischof em. Schick überreichte Peter Klein einen symbolischen Scheck über 2500 Euro.

Wie jedes Jahr las der Besucher eine Geschichte vor, dieses Mal über eine brennende Adventskerze , die mit anderen Kerzen zusammen Licht und Wärme verbreitet. Das sei wie mit Menschen, meinte Schick: „Jeder kann jemand anderem Licht, Wärme, Hoffnung, Mut schenken, dann ist jeder eine kleine Kerze, dann kann Weihnachten werden.“

Eine große Hilfe

Im Namen aller Gäste wandte sich die Stammbesucherin Petra an Schick mit der Bitte, sich dafür einzusetzen, dass das Dompfarramt nicht nur für bedürftige Gemeindemitglieder, sondern für alle Betroffenen wieder Zehn-Euro-Gutscheine für eine Metzgerei ausgibt: „Das war uns eine große Hilfe, die es seit einem halben Jahr nicht mehr gibt“, betonte Petra. Der Erzbischof em. versprach: „Ich frage nach.“

Marion Krüger-Hundrup