Genug applaudiert: Jetzt gibt's Geld

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Das Juraklinik in Scheßlitz - ein wichtiges Standbein der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft
Das Juraklinik in Scheßlitz - ein wichtiges Standbein der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft
Foto: Andrea Spörlein

Die Mitarbeitenden der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft sollen bis 2025 jährlich insgesamt 1,5 Millionen Euro mehr verdienen. Mit einer Krankenpflegeschule soll neues Personal gewonnen werden.

Es wurde geklatscht, es wurde gelobt, es wurde vertröstet: Jetzt sollen die Angestellten der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft (GKG) in Scheßlitz mehr Geld verdienen. Zusammen mit dem Konzernbetriebsrat ist dazu ein neues Vergütungssystem für alle Berufsgruppen erarbeitet worden, das sich bei der Grundvergütung am TVöD orientiert. Dies war das Hauptthema der jüngsten Kreistagssitzung in der Regnitz-Arena in Hirschaid.

Neu aufgestellt werden sollen zum Beispiel Regelungen zu steuerfreien Zuschüssen an Feiertagen, Wochenenden und in der Nacht, eine höhere Grundvergütung bei Berufsanfängern , Urlaubsgeld, eine genau definierte Zuordnung der Berufsgruppen zu den Altersgruppen sowie flexible Regelungen bei der Altersvorsorge. Dies soll alles rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres erfolgen.

Attraktiver für Mitarbeiter werden

Geschäftsführer Udo Kunzmann erläuterte dem Gremium die Bemühungen des Unternehmens, langfristig Mitarbeiter zu gewinnen und an die Gesellschaft zu binden. Seit 2018 tagte dazu eine Arbeitsgruppe, um die Attraktivität der Gesellschaft als Arbeitgeber zu steigern und dem entsprechenden Fachkräftemangel zu begegnen. Verschiedene Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Letztendlich sei das Thema Vergütung ein entscheidendes Kriterium, sich für einen Arbeitgeber zu entscheiden und bei diesem langfristig beschäftigt zu bleiben.

Zur Sicherung der Liquidität der Krankenhausgesellschaft in Zusammenhang mit der neuen Vergütung werden 7,5 Millionen Euro an Finanzmitteln, verteilt auf fünf Jahre, benötigt. Der Aufsichtsrat hatte sich damit bereits im Oktober 2020 mit einem entsprechenden Empfehlungsbeschluss an den Gesellschafter, den Landkreis Bamberg, gewandt.

Einstimmige Entscheidung

Alle Parteien und Gruppierungen begrüßten unisono die Entscheidung der Krankenhausgesellschaft und stimmten zu, dass in den Haushaltsjahren 2021 bis 2025 jährlich 1,5 Millionen Euro im Haushalt für die Umsetzung der neuen Mitarbeitertarife bereitgestellt werden.

Die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft sieht in der Etablierung einer Krankenpflegeschule im Landkreis Bamberg eine langfristige Strategie zur Personalgewinnung. Hierzu gehört die möglichst frühzeitige staatliche Anerkennung der Schule als auch die gesellschaftsrechtliche Beteiligung an der Trägerstruktur.

Krankenpflegeschule kann starten

Ohne staatliche Anerkennung der Schule können keine Kosten gegenüber den Kostenträgern geltend gemacht werden. Nach der Zustimmung der entsprechenden Gremien bereits am Ende des letzten Jahres hat auch der Kreistag die Beteiligung der GKG mit 22 Prozent an der BZFA-Krankenpflegeschule (Bamberger Akademien ) zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Kreistag stimmte auch der Verschmelzung der Mobilen Dienste des Landkreises mit der Seniotel gGmbH rückwirkend zum 1. Januar 2021 zu. Dies soll den Konzern verschlanken.