Bauthemen bestimmten die jüngste Sitzung des Gemeinderats. Darunter war auch die Verpachtung des Bahnhofsgebäudes, das der Kommune gehört. Dort will die Fir...
Bauthemen bestimmten die jüngste Sitzung des Gemeinderats. Darunter war auch die Verpachtung des Bahnhofsgebäudes, das der Kommune gehört. Dort will die Firma Nordlicht ein Ausflugslokal für Sommerbetrieb von Ostern bis Oktober einrichten. Während der Heizperiode soll das Lokal geschlossen sein. Als Gäste stellt man sich vor allem Wanderer und Radler vor, aber auch Einheimische, die gerne Eis mögen. Denn so ein Angebot fehlt in Kirchehrenbach.
Fassade wird neu gestrichen
In nichtöffentlicher Sitzung hat der Rat sich schon mit der Vermietung beschäftigt und sich mit dem Unternehmen darauf geeinigt, dass es die nötigen Umbauten in eigener Regie durchführt. Dafür beantragte Nordlicht nun eine Umnutzung. Für den Gästebetrieb soll die Toilettenanlage erweitert werden, ohne den baulichen Bestand zu verändern. Auch die Fassade wird nur aufgehübscht, sprich neu gestrichen.
In der früheren Bahnwerkstatt sollen 50 Sitzplätze geschaffen werden und auch im Coupé genannten Vorbau. Dazu kommt noch eine bestuhlte Außenfläche. Das ganze Geschäftsanwesen ist rund 130 Quadratmeter groß.
Stellplatzfrage heftig diskutiert
Ausdrücklich hieß es in der Sitzungsvorlage, dass die Gemeinde die gastronomische Nutzung begrüße. Eine lebhafte Diskussion entzündete sich aber an dem Satz, die nötigen acht Stellplätze werden auf dem vorhandenen Park+Ride-Platz auf dem gleichen gemeindlichen Grundstück nachgewiesen. Darin sahen die Ratsvertreter der Freien Wähler eine Bevorzugung gegenüber anderen Gewerbetreibenden.
Das sah Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) ganz anders. Sie verwies darauf, dass Gebäudeeigentümer, die ein Anwesen für gewerbliche Zwecke vermieten wollen, die erforderlichen Stellplätze nachweisen müssen. Wenn die Gemeinde der Vermieter sei, gelte das auch für sie. Insbesondere die junge Juristin im Rat, Karin Nestrojil (CSU), bestätigte Gehardts Auffassung.
Im Bereich des Flurstücks Bärenleite hatte sich der Gemeinderat mit allerhand Altlasten herumzuschlagen. Sie resultieren nicht zuletzt aus einem Bebauungsplan, der so nie verwirklicht wurde. Möglicherweise lebt ein Teil des Vorhabens nun wieder auf, zumindest für die Grundstücke, die an der heutigen Bebauungsgrenze liegen.
Die Bürgermeisterin hat bei den Grundstückseigentümern in diesem Raum vorgesprochen. Zwei signalisierten Bauinteresse, einer ist unentschlossen. Hingegen haben die Eigentümer der tiefen Grundstücke, die von der Sportplatzstraße erschlossen werden, offenbar kein Interesse an Baurechten für die hinterliegenden Flächen.
Vereinfachtes Verfahren
Da das betroffene Areal kleiner als ein Hektar ist, könnte es in einem erst jüngst geschaffenen vereinfachten Verfahren Bauland werden. Insbesondere wird dabei auf Ausgleichsmaßnahmen für den Flächenverbrauch verzichtet. Rainer Gebhardt (SPD) hielt dies hier für ein sinnvolles Vorgehen, denn die Grundstücke zur Sportplatzstraße können außen vor bleiben, da sie, wenn überhaupt, über diese erschlossen würden. Seiner Auffassung folgte der Rat einstimmig.
Vielleicht löst sich dadurch auch ein juristisches Problem in unmittelbarer Nachbarschaft. Schon vor einer Weile hat ein Grundstückseigentümer an der Sportplatzstraße wegen eines Baurechts im hinteren Grundstücksteil (Richtung Bärenleite) angefragt. Das verweigerte der Rat, weil seiner Auffassung nach das Grundstück - zumindest nach aktuellem Stand - im Außenbereich liegt.
Die Untere Baubehörde war hier anderer Meinung. Das Grundstück liege im Innenbereich, weil zum einen schon eine Gebäude auf dem Grundstück stehe, ein bebautes Grundstück an der Sportplatzstraße angrenze und zum anderen das Bauvorhaben in einer Flucht mit einem Haus in der Bärenleite liege, das aufgrund eines städtebaulichen Vertrags errichtet werden durfte. Der wiederum wurde von einem Amtsvorgänger Gebhardts geschlossen, weil das Gesamtbaugebiet Bärenleite seinerzeit gescheitert war.
Noch ein Problem treibt die Anwohner in diesen Straßenzügen um. Schon vor Jahren, vermutlich zur Zeit des Baus des Tennisheims und des der Brieftaubenzüchter wurde das Wasser eines Grabens aus dem Wald durch eine Verrohrung Richtung Bärenleite umgeleitet. Das Wasser fließt von dort zum Ehrenbach und erhöht die Hochwassergefahr.
Das Wasserwirtschaftsamt Kronach schlägt nun vor, dass in etwa der frühere Zustand wiederhergestellt wird. Das ist insoweit möglich, als der untere Teil des alten Grabens im Zuge des Baugebiets St. Laurentius am Ortsausgang Richtung Pretzfeld ertüchtigt wird. Würde das Wasser von der Höhe wieder seinen alten Weg nehmen können, flösse es direkt Richtung Wiesent.
Thema Borkenkärfer
Der Wald- und Umweltausschuss hatte weiter die Borkenkäfergefahr auf dem Schirm. Einige Selbstwerber sind mit ihren Hiebarbeiten im Rückstand, so dass Brennholz und Baumwipfel noch in den Schlägen liegen. Man will eine Fachfirma zeitnah einschalten, ehe Borkenkäfer ausfliegen.
Möglicherweise muss das Schachholz verbrannt werden. Die zuständige Försterin sieht jedenfalls hier akuten Handlungsbedarf.