Kostenloser Hepatitis C-Test für gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren

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Wenn Hepatitis C-Viren im Blut entdeckt werden, lässt sich die Infektion in der Regel mit Medikamenten heilen.
Wenn Hepatitis C-Viren im Blut entdeckt werden, lässt sich die Infektion in der Regel mit Medikamenten heilen.
Daniel Cole/AP/dpa

Der Bayerische Landtag hat zu Beginn des Jahres ein ehrgeiziges gesundheitspolitisches Ziel beschlossen: Hepatitis C soll im Freistaat spätestens 2030 quasi nicht mehr existieren. Das soll erreicht werden, indem möglichst alle Infektionen frühzeitig erkannt und Betroffene zeitnah medizinisch versorgt werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Bad Kissingen.

Ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu diesem Ziel ist der kostenfreie, einmalige Hepatitis C-Test für alle gesetzlich Krankenversicherten ab 35 Jahren im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung („Check-up“) in der Hausarztpraxis. Dabei wird laut Pressemitteilung das Blut auf Antikörper gegen Hepatitis C (anti-HCV) getestet. Zusätzlich bietet das Gesundheitsamt Bad Kissingen eine kostenlose und anonyme Testmöglichkeit nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 0971/801 81 00 an. Dieses Angebot erfolgt im Rahmen der seit vielen Jahren etablierten HIV-Testung, so die Pressemitteilung.

Hepatitis C ist eine Virusinfektion der Leber, die oft lange unbemerkt verläuft. Unbehandelt kann sie jedoch schwerwiegende Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs verursachen. Dank moderner, gut verträglicher Medikamente ist die Erkrankung heute in den meisten Fällen vollständig heilbar – entscheidend ist die frühzeitige Diagnose.

Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit infiziertem Blut, zum Beispiel über Nadelstichverletzungen, gemeinsam genutzte Spritzen bei Drogenkonsum oder kontaminierte Nadeln beim Tätowieren oder Piercen. In seltenen Fällen ist auch eine sexuelle Übertragung möglich. Im Gegensatz zu Hepatitis A und B gibt es bislang keinen Impfstoff gegen Hepatitis C.

Wer weitere Informationen möchte oder Fragen zu Schutz, Übertragung und Testmöglichkeiten hat, wendet sich an die Hausarzt-Praxen oder an das Gesundheitsamt. red