Der inzwischen schon zur Tradition gewordene Flurgang lockte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an. Gemeinsam mit den Poppenrother Jagdgenossen sowie den Jagdpächtern machten sich fast 30 Interessierte, darunter auch viele Kinder, am vergangenen Samstag auf den Weg, um das Stadtteilgebiet genauer in Augenschein zu nehmen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Angeführt wurde die Gruppe vom Feldgeschworenen und Jagdvorstand Gregor Metz, die um 12 Uhr am alten Sportplatz startete. Er gab einige Informationen zur Gemarkung Poppenroth . Abzüglich der befriedeten Fläche (der Bereich, der nicht bejagt werden darf) umfasst das zu bejagende Gebiet rund 560 Hektar.
Die Strecke führte entlang der Stralsbach-Grenze bis hin zur Verbindungsstraße Klaushof, weiter entlang der Staatsgrenze bis zum „Dreiländereck Staat“ mit Albertshausen und Poppenroth . Traditionell wird der Flurgang von den Feldgeschworenen begleitet, die für die Einhaltung und Sichtbarkeit der Gemarkungsgrenzen verantwortlich sind. Zusammen mit dem Jagdpächter Gerhard Winkler erzählten sie die ein oder andere Geschichte von kleinen Streitigkeiten zum Grenzverlauf bei der Jagdausübung.
Der Feldgeschworene Gregor Metz sowie ihr Obmann Robert Goll legten im Vorfeld Hand an. Nicht nur Hecken und Äste mussten eingekürzt, sondern auch einige Steine gesucht werden. Grenzsteine werden dabei weiß bemalt – zusammen mit der Kennzeichnung nahestehender Bäume. Diese Steine markieren nicht nur die Flurgrenzen auf der Steinoberseite, sondern tragen durch seitliche Buchstaben auch die Kennzeichnung der jeweiligen Gemarkung. Diese Markierungen, die häufig Jagdgrenzen entsprechen, helfen den Jagdausübenden Jagdstreitigkeiten bei Grenzübertritten zu verhindern. Manche der historischen Steine, von denen einige über 200 Jahre alt sind, konnten nicht mehr aufgefunden werden – sie wurden durch Wegebau, Holzrückung oder schlicht durch die Zeit verschüttet, verschoben oder beschädigt. Eine entsprechende Liste der fehlenden Grenzsteine wurde der Stadträtin Martina Greubel übermittelt.
Nach drei Stunden Wanderung erreichte die Gruppe die Jagdhütte am Ortsausgang. Dort wurden die Teilnehmer mit einer deftigen warmen Brotzeit, zubereitet von Jagdpächter Herbert Schreiner, und kühlen Getränken empfangen. Zudem warteten noch einige ältere Jagdgenossen und Feldgeschworene sowie fleißige Helfer, die für das leibliche Wohl der über 40 Teilnehmer sorgten. Bei lebhaften Gesprächen klang der Nachmittag bei Kaffee und Kuchen gemütlich aus. red