Vom Hotel über die Pension bis zur Ferienwohnung – im Landkreis Bad Kissingen gab es im vergangenen Jahr rund 2.018.100 Übernachtungen. Das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben...
Vom Hotel über die Pension bis zur Ferienwohnung – im Landkreis Bad Kissingen gab es im vergangenen Jahr rund 2.018.100 Übernachtungen. Das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben die Gäste 4,9 Tage im Kreis Bad Kissingen . Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Unterfranken beruft sich dabei auf Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik.
Guter Service kostet
Die Menschen haben den Kreis Bad Kissingen demnach auf dem Reise-Ticket. Aber. Für guten Service brauche die Branche Fachkräfte – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa. „Für das Housekeeping braucht die Branche genauso Know-how wie für die Haustechnik. Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Mini-Jobber ersetzen“, sagt Ibo Ocak von der NGG Unterfranken.
Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Kreis Bad Kissingen deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche längst nicht erholt. „Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut“, so Ocak. Schon jetzt würden kräftig Abstriche im Angebot gemacht: „Dünnere Speisekarten , weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage – der Personalmangel macht vielen Hotels, Restaurants und Gaststätten zu schaffen“, so Ibo Ocak.
Dabei sei das Problem des Fachkräftemangels oft hausgemacht: „Gute Leute bekommt die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im Portemonnaie. Dabei sind das Kochen und Kellnern echte Stress-Jobs. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und viele spontane Überstunden“, sagt NGG-Geschäftsführer Ibo Ocak. Deshalb müsse sich für die Beschäftigten der Gastro-Branche im Kreis Bad Kissingen beim Lohn dringend etwas ändern.
Die NGG Bayern fordert: „Fachkräfte brauchen einen Einstiegslohn von 3000 Euro. Außerdem müssen Zuschläge für die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen gezahlt werden. Nur so kann es überhaupt klappen, die Gastro-Branche wieder attraktiver zu machen, insbesondere für den Nachwuchs“, sagt Ocak.
Hohe Abbrecherquote