In seinem Vortrag zum Thema „Demokratische Resilienz“ bei der Bundespolizei in Oerlenbach sprach Eberhard Schellenberger über seine Erfahrungen mit...
                           
          
           
   
           In seinem  Vortrag  zum Thema „Demokratische Resilienz“ bei der Bundespolizei in  Oerlenbach  sprach Eberhard Schellenberger über seine  Erfahrungen  mit der Staatssicherheit ( Stasi ) der  DDR . Schellenberger war in den 1980er Jahren Radio-Reporter beim  Bayerischen Rundfunk  und berichtete regelmäßig über das politische und gesellschaftliche Geschehen in Mainfranken. Aber auch der „Blick über den Tellerrand“ in die damalige  DDR  war ihm ein Anliegen, und so führte ihn der Weg auch nach Thüringen und Sachsen – zunächst privat, später auch beruflich.
       
Schon damals wusste beziehungsweise ahnte er, dass er insbesondere bei seiner journalistischen Tätigkeit dort „nicht allein“ sein und durch die DDR-Behörden intensiv beobachtet werden würde. Was er aber 1992/ 1993 nach Einsichtnahme in seine  Stasi-Akte  „Antenne“ alles erfuhr, beeindruckte ihn tief und nachhaltig und war der Auslöser für die journalistische Aufarbeitung seiner eigenen Vergangenheit. Seine Recherchen hat er in seinem Buch „Deckname Antenne - Als  Journalist  im Visier der  Stasi “ aufbereitet und veröffentlicht.
Das war Anlass für den Leiter des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums  Oerlenbach , Polizeioberrat Jens Hering, den  Journalisten  zu einem  Vortrag  vor Polizeischülerinnen und -schülern und Lehrpersonal in seine Dienststelle einzuladen. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Einflüsse von beiden extremen Rändern des politisch-gesellschaftlichen Spektrums resilient zu machen“, betonte Hering.
Eberhard Schellenberger vermochte seine Zuhörerinnen und Zuhörer im Laufe der 90-minütigen Veranstaltung in seinen Bann zu ziehen. Informativ, authentisch, mitunter unterhaltsam und zum Teil noch immer persönlich aufgewühlt, berichtete er von seinen Erlebnissen bei Aufenthalten in der  DDR  und den „ständigen Begleitern“. Seine Schilderungen unterstrich er durch eine Präsentation mit ebenso beeindruckenden Bild- und Tonaufnahmen aus jener bewegenden Zeit.
Als die zwei Highlights seiner Karriere stellte Schellenberger seine Erinnerungen an die Geschehnisse am „Tag des Mauerfalls“ (9. November 1989) am damaligen Grenzübergang an der B 19 Eußenhausen - Meiningen sowie die „Reportage seines Lebens“, eine Live-Berichterstattung von den Wiedervereinigungs-Feierlichkeiten in der Nacht von 2. auf 3. Oktober 1990 am gleichen Ort, heraus. „Auch diesen Teil der deutschen Geschichte gilt es, als Mahnung in Erinnerung zu behalten“, sagte er. red