Konzert Im Rahmen der Reihe Hochschulpodium gastiert das „Duo Energico“ am 30.November im Kuppelsaal. Marie Sophie Wunder und Tabea Wink präsentieren einen Spagat zwischen den verschiedenen Stilen.
Kein Musikinstrument scheint von Fehl- und Vorurteilen derart betroffen zu sein wie die Blockflöte. Nach ihrer Blütezeit in der Renaissance und dem Barock starb sie beinahe aus und fristete seit den 1920er Jahren ein eher zweifelhaftes Dasein in der frühkindlichen Musikerziehung. Noch im Jahre 1956 urteilte Theodor W. Adorno, sie habe „einen läppischen und nüchternen Klang“.
Im letzten diesjährigen Hochschulpodium am Sonntag, 30. November, um 19 Uhr im Kuppelsaal des Dorint Resort & Spa Bad Brückenau versucht das „Duo Energico“, mit solchen festgefahrenen Klischees aufzuräumen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Duo 2017 gegründet
Das Duo, bestehend aus den Blockflötistinnen Marie Sophie Wunder und Tabea Wink, wurde bereits 2017 gegründet und gewann zuletzt unter anderem den ersten Preis sowie den Royal Wind Music Prize bei den Open Recorder Days in Amsterdam. Dank eines Stipendiums der Menuhin-Stiftung „Live music now“ hat das Duo die Möglichkeit, oft in sozialen Einrichtungen wie Förderschulen, psychiatrischen Kliniken, Hospizen oder Gefängnissen Konzerte zu geben und so die Musik auch an klassikfernes Publikum zu bringen.
Beide Musikerinnen studieren in der Meisterklasse an der Hochschule für Musik Nürnberg bei Jeremias Schwarzer und Maurice Steger. Ihre Schwerpunkte setzen sie sowohl in der Alten als auch in der Aktuellen Musik. 2024 gründeten sie die eigene Konzertreihe „Klänge der Elemente“ in der Kemenate in Braunschweig.
Seine Konzertprogramme gestaltet das „Duo Energico“ mit viel Kreativität und achtet bei der Instrumenten- und Werkauswahl auf Vielseitigkeit. Das gilt auch für das Programm des Hochschulpodiums, welches Epochen praktisch vom Mittelalter bis zur Moderne abdeckt, obwohl der Blockflöte mehrere Hundert Jahre an kompositorischer Entwicklung einfach fehlen.
Zudem schaffen Marie Sophie Wunder und Tabea Wink auch den Spagat zwischen verschiedenen Stilen. So erklingen einerseits Stücke des Blockflötenvirtuosen Jacob van Eyck aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert sowie Sonaten oder Concerti barocker Meister wie Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann oder Antonio Vivaldi.
Irische und bolivianische Volkslieder
Auf der anderen Seite des Spektrums stehen irische und bolivianische Volkslieder, operettenhafte Melodien von Paul Lincke, aber auch einige Popsongs, darunter „Über den Wolken“ von Reinhard Mey oder Louis Armstrongs „What a Wonderful World“.