In ihren Grußworten unterstrichen Erster Bürgermeister Jan Marberg ( SPD ) sowie die stellvertretende Landrätin Brigitte Meyerdierks ( CSU ) den Stellenwert des BKO für das kulturelle Geschehen und das Image der Stadt und des Landkreises. Der Freundeskreis leiste einen entscheidenden Beitrag dazu. Spontan überreichte Marberg der Vorsitzenden Ott einen ausgefüllten Mitgliedsantrag und heftete sich gleich stolz seinen Freundeskreis-Pin ans Revers.
Die Matinee wurde auch zum Anlass genommen, den seit Ende 2019 für das BKO tätigen Dirigenten Sebastian Tewinkel vorzustellen. „Er hat das Orchester zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt übernommen, was das gegenseitige Kennenlernen anbetrifft – nämlich kurz vor Beginn der Pandemie. Wir sind sehr dankbar, dass er so flexibel und sensibel mit unseren Musikerinnen und Musikern diese Zeit durchgestanden hat“, wird Ott in der Pressemeldung zitiert.
Ganz nah und gleich auch ganz anders kennenlernen konnten die Gäste ihn nun. Als Interpret von Georg-Kreisler-Liedern übernahm er zusammen mit seinem musikalischen Partner und Weggefährten, dem vielfach preisgekrönten Pianisten Laurens Patzlaff, deutschlandweit erster Professor für angewandtes Klavierspiel , die musikalische Gestaltung der Matinée und unterhielt das Publikum mit Anekdoten aus dem Leben eines Dirigenten.
Vita des Dirigenten im Interview
Im von den drei Vorsitzenden Karin Ott, Charlotte Richter und Joachim Hunger vorbereiteten Interview wurde auch der „Mensch hinter der offiziellen Fassade“ präsentiert.
Sebastian Tewinkel war bis 2023 auch Generalmusikdirektor und Dirigent der Neubrandenburger Philharmonie und engagiert sich sehr für den künstlerischen Nachwuchs. Er ist „Echo-Klassik-Preisträger“, leitet neben dem BKO das Landesjugendorchester NRW und ist Professor für Orchesterleitung an der Musikhochschule Trossingen.
Er dirigierte das Symphonieorchester des BR, die Bamberger Symphoniker , die Münchner Philharmoniker und viele andere, auch ausländische Orchester und Musiktheater – und erlebt doch im BKO eine ganz besondere Atmosphäre, die ihn nach einem Gastauftritt als Dirigent gefesselt habe. Oft bleibe man als Dirigent eher ein Einzelgänger, beim BKO sei man selbstverständlicher Teil des Teams, da man schon bei den Proben in der idyllischen Atmosphäre des Sinntals auch die Tage und Abende gemeinsam verbringe.
In einigen Musikbeispielen zeigte er sehr eindrucksvoll, wie prägend der Dirigent für ein Orchester ist, insbesondere bei Werken, die einen großen Interpretationsspielraum bieten.
Meister der Improvisationskunst
Voller Bewunderung für den anerkannten Meister der Improvisationskunst lauschten die Gäste Laurens Patzlaff am Klavier, der auf Zuruf zum Beispiel „Mackie Messer“ mal nach Art von Rachmaninow, mal nach Alban Berg interpretierte oder „Hey Jude“ in ein Medley mit „Freude, schöner Götterfunken“ und „Der Mai ist gekommen“ bettete.Der informative und anregende musikalische Vormittag klang bei Sekt und Fingerfood in der festlich geschmückten Georgihalle aus. red