Alexander von Humboldt in der Rhön in der Gegend von Bad Brückenau

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Ein Vortrag befasst sich am Freitag, 17. Oktober, mit dem berühmten Wissenschaftler Alexander von Humboldt , der auch in der Rhön unterwegs war. Der kostenfreie Vortrag ist im Franz-Miltenberger-Gymnasium in der Aula zu hören. Beginn ist um 19 Uhr. Informationen und Anmeldung gibt es unter vhs-kisshab.de und per Mail unter kulturbuero@bad-brueckenau.de.

Alexander von Humboldt (1769 – 1859) ist ohne Frage einer der berühmtesten Wissenschaftler Deutschlands – Erfinder, Forscher und Weltreisender, der wegen seiner fachlichen Expertise in seiner Zeit als der letzte wahre Universalgelehrte angesehen wurde, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Kulturbüros der Stadt.

Erst in Unterfranken

Was seine Beziehung zu Franken angeht, ist vor allem sein Wirken als Oberbergmeister im ehemaligen Markgrafentum Bayreuth bekannt, das damals gerade zu Preußen gekommen war. Dass von Humboldt davor aber schon in Unterfranken, in der Gegend um Bad Brückenau , unterwegs war, weiß heute kaum jemand mehr. In diese vergessene Etappe des übervollen Forscherlebens Humboldts bringt nun Carsten Kissinger mit einem Vortrag am Freitag, 17. Oktober, in der Aula des Franz-Miltenberger-Gymnasiums wieder mehr Licht.

Die Einführung dazu wird Hartmut Koschyk , 1. Vorsitzender des Alexander von Humboldt-Kulturforums Franken e.V., geben.

Nach einer größeren wissenschaftlichen Exkursion im Jahr 1790 wollte er seine Studien an der Handelsakademie in Hamburg fortsetzen. Von Mainz reiste er über Aschaffenburg nach Norddeutschland. Bei dieser Gelegenheit durchstreifte er im August 1790 ausgiebig die Rhön.

Entdeckung am Dreistelzberg

Ausgerüstet mit dem Handwerkszeug des Geologen kletterte er auf die Basaltkuppen und nahm Proben. Auf dem Dreistelzberg entdeckte Alexander von Humboldt Gesteinsformationen, die so völlig dem widersprachen, was in seinen Lehrbüchern stand.

So etwas hatten die etablierten Geologen hier zuvor nie entdeckt. Voller Begeisterung schrieb er seinem ehemaligen Professor in Göttingen, dem berühmten Lichtenberg, über seine Funde. Auch anderen Koryphäen auf dem Gebiet der Geologie teilte er seine Funde – und die Schlüsse, die er daraus zog – mit.

In seinem jugendlichen Elan sandte er sogar ein Schreiben an den Herausgeber der Chemischen Annalen, der ersten Fachzeitschrift für Naturwissenschaften in Deutschland. Und tatsächlich, dieser Beitrag des damals noch nicht Einundzwanzigjährigen wurde abgedruckt.

Für den jungen Alexander von Humboldt war der Aufenthalt im heutigen Unterfranken also eine sehr entscheidende Erfahrung.

Speziell die Rhön - insbesondere die Gegend um Bad Brückenau - ist der Ort, an dem er bedeutende Impulse für die weitere Ausbildung seines naturwissenschaftlichen und geologischen Weltbildes empfing.

Mit diesem Vortrag möchten Carsten Kissinger und Hartmut Koschyk ansetzen, um die „Humboldt-Vergangenheit“ unserer Region wieder in das allgemeine Bewusstsein zu bringen. red