Mit der Wiederöffnung seiner Treffs will der Awo-Kreisverband Coburg im Rahmen der Hygiene-Vorgaben Bildung, sportliche Angebote und Begegnungen mit Abstand ermöglichen.
Die Awo-Treffs in Bad Rodach, Ebersdorf und Rödental öffnen nach der Zwangspause langsam ihre Türen. Nach der Schließung in Folge der Corona-Pandemie beginnen die drei Einrichtungen am heutigen Montag, 15. Juni, mit einem reduzierten Kursprogramm. Sie orientieren sich dabei an den Hinweisen des bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales für Mehrgenerationenhäuser vom 4. Juni. "Die Gesundheit unserer Besucher, der Ehrenamtlichen und der Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen", hebt Awo-Geschäftsführer Carsten Höllein hervor. Deshalb hätten die Einrichtungsleiterinnen Nicole Voigt (Bad Rodach), Natalia Richter (Rödental) und Nadine Jacob (Ebersdorf) für ihre Treffs jeweils ein Hygienekonzept erarbeitet, das Abstandsregeln formuliert, Mund-Nasen-Schutz vorsieht und Desinfektionsmöglichkeiten sicherstellt. Mit dem Einstieg mit denjenigen Kursangeboten, die risikoarm sind, wollten die Treffleitungen sicherstellen, dass zumindest ein Teil der regelmäßigen Besucher wieder ihre Awo-Anlaufstelle in den drei Kommunen aufsuchen können, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Wir haben versucht, mit Telefonkonferenzen in Kontakt mit ihnen zu bleiben, die persönliche Begegnung fehlt aber trotzdem", berichtet Nicole Voigt, Leitung des Mehrgenerationenhauses Awo-Treff Bad Rodach. Diese Erfahrung haben auch ihre beiden Kolleginnen gemacht. "Es haben einige nachgefragt, wann es wieder losgeht", teilt Nadine Jacob mit. Vor der Tür hätten Frauen und Männer in Rödental gestanden, die zu den Stammbesuchern des Treffs gehörten, wie Natalia Richter erzählt. "Sie wollten nur vorbeischauen, wegen der Schließung musste ich sie aber wieder wegschicken", sagt Richter.
Alle drei Einrichtungen haben - soweit es ging - die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt. Geschäftsführer Carsten Höllen sieht in diesem Feld aber noch Handlungsbedarf: "Wir stoßen an Grenzen, weil vor allem Ältere weder über Endgeräte verfügen, noch die entsprechenden Kenntnisse haben." Der Awo-Kreisverband Coburg hat sich laut dem Geschäftsführer deshalb zur Aufgabe gemacht, dass die Chancen der Digitalisierung möglichst viele Menschen nutzen können. "Das darf keine soziale Frage sein", so Höllein. Aus diesem Grund sei das Mehrgenerationenhaus Awo-Treff Bad Rodach Digital-Kompass-Standort geworden. Dabei handele es sich um lokale Anlaufstellen für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien und Geräten suchen. Sie böten vielfältige Informations- und Dialogangebote und unterstützten ältere Menschen im souveränen Umgang mit dem Internet. Zugleich seien die Standorte Treffpunkte für Internetlotsinnen und -lotsen, die sich weiterbilden und ihr Wissen besonders an Ältere weitergeben möchten, erläutert Höllein. Es gibt auch gelungene Beispiele: So hat Nicole Voigt in Bad Rodach erlebt, dass sich Besucher wegen der Kontaktsperre erstmals an Videokonferenzen gewagt haben und mittlerweile den Umgang mit der Software beherrschen.
Mit der Wiederöffnung seiner Treffs will der Awo-Kreisverband Coburg im Rahmen der Vorgaben Bildung, sportliche Angebote und Begegnung mit Abstand ermöglichen. Alle Einrichtungsleiterinnen bitten die Besucher, sich an die Vorgaben des Hygienekonzepts zu halten, um sich und andere zu schützen. Weil die Teilnehmerzahlen aus diesem Grund auch begrenzt werden müssen, bitten die Awo- Treffs um Anmeldungen. cahö/red