Aus Biergarten mach Winterdorf

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Joachim Hubmann (links) und sein Mitarbeiter Daniel Waldera haben schon einige Vorbereitungen getroffen. Foto: Maximilian Kaltenhäuser
Joachim Hubmann (links) und sein Mitarbeiter Daniel Waldera haben schon einige Vorbereitungen getroffen. Foto: Maximilian Kaltenhäuser

Gastronomie  Ab November verwandelt sich der Biergarten des Bistros "Kreisl" in ein winterliches Dorf, das Adventsstimmung verbreiten soll. Finanziert wird das Vorhaben durch Sponsoren.

von unserem Mitarbeiter 
Maximilian Kaltenhäuser

Herzogenaurach — Die Stühle und Tische in Herzogenaurachs Biergärten bleiben derzeit leer und ungenutzt. Dunkle Wolken und ständige Regenschauer läuten allmählich das Ende der Biergartensaison ein. Fast schon trist wirken deshalb auch die Geistergärten der verschiedenen Lokale in der Innenstadt. Das Team des Kreisl hat sich eigens dafür etwas Besonderes einfallen lassen.

Gute Biergartensaison

Joachim Hubmann zeigt sich zufrieden mit der diesjährigen Biergartenzeit. Trotz des einen oder anderen Regentages im Sommer wurde die Außenanlage seines Bistros gut genutzt. Allen voran während der Fußballweltmeisterschaft oder der Sommerkirchweih tummelten sich viele Gäste im Garten des Kreisl. "Unser Biergarten lief vor allem während der WM ganz gut. Aber auch während der Kerwa oder dem Altstadtfest war unsere Außenanlage voll", erinnert sich Hubmann. Veranstaltungen, die allerdings allesamt bei milden bis warmen Temperaturen stattfanden. Doch was passiert mit der knapp 200 Quadratmeter großen Außenfläche eigentlich im Winter?

Eröffnung am 29. November

Dafür hatte Mitarbeiter Daniel Waldera eine passende Idee. Denn in diesem Jahr wird die Gartenanlage des Kreisl auch bei kühlen Temperaturen genutzt werden. Ein kleines Winterdorf soll entstehen. "Wir wollen auch während der kalten Jahreszeit den Herzogenaurachern etwas bieten. Deshalb wollen wir unsere wunderbare Fläche während der Adventstage zu einem Winterdorf verwandeln", erzählt der 22-jährige Student Waldera. Ab dem 29. November öffnet dieses jedes Adventswochenende zwischen 15 und 22 Uhr seine Pforten. Damit im Winterdorf auch weihnachtliche Stimmung aufkommt, haben sich Waldera, Hubmann und Co. einige Besonderheiten einfallen lassen. So wird beispielsweise am 30. November das Herzogenauracher Christkind den jüngeren Gästen eine Weihnachtsgeschichte vorlesen. Neben acht Christbaumverlosungen, wird auch für das leibliche Wohl gesorgt sein. "Wir haben insgesamt 10 Kubikmeter Rindenmulch bestellt und werden das in unserem Garten, den wir zusätzlich noch schmücken werden, aufschütten. Zudem wird gegrillt und wir werden heiße Weihnachtscocktails anbieten", erklärt Waldera seine Pläne. Wer dann noch immer nicht genug hat, kann sich ab 22 Uhr dem Partyvolk mit mehreren DJs anschließen. Selbst bei regnerischem Wetter können sich Gäste in Buden oder Pavillons niederlassen.
Finanziert wird der organisatorische Kraftakt durch diverse Sponsorengelder. Selbst die zeitliche Überschneidung mit dem Herzogenauracher Weihnachtsmarkt sieht Geschäftsführer Hubmann gelassen: "Wir wollen kein typischer Weihnachtsmarkt werden und das Ganze eher flexibel angehen. Außerdem geht es uns auch darum, auch in der Winterzeit endlich wieder einen Treffpunkt zu schaffen. Denn da ist Herzo schon etwas eingeschlafen."
In der Tat, die glorreichen Zeiten der ehemaligen, innerstädtischen Bars und Nachtclubs sind schon lange passé. "Früher gab es ja noch das Piccadilly, das Hollywood oder auch das Café Mauser, in dem auch für die älteren Generationen Tanzmöglichkeiten angeboten wurden,", blickt Hubmann zurück, "aber heute werden unsere Jugendlichen durch das fehlende Angebot mehr oder weniger dazu gezwungen, nach Erlangen zu fahren." Ob ein achttägiges Winterdorf daran langfristig etwas ändern wird, ist zu bezweifeln. Nichtsdestotrotz wird damit der Herzogenauracher Biergartenkultur auch im Winter wieder ein wenig Leben eingehaucht.