Das Spieljahr 1970/71 war für den FC Kronach eines der erfolgreichsten in seiner Vereinsgeschichte überhaupt. Von Beginn an wurde im vorderen Tabellenfeld der Landesliga Nord mitgekämpft und dabei seh...
Das Spieljahr 1970/71 war für den FC Kronach eines der erfolgreichsten in seiner Vereinsgeschichte überhaupt. Von Beginn an wurde im vorderen Tabellenfeld der Landesliga Nord mitgekämpft und dabei sehr gute Leistungen erzielt. Am Ende der Saison erhielten die "Rothosen" dafür ihren verdienten Lohn, den Aufstieg in die damals höchste bayerische Amateurklasse, die Bayernliga. Das schöne Jubiläum war Anlass für die Meister-Elf, bei einer kleinen Feier am Freitag im Gasthaus "s'Antla" auf das Top-Ereignis anzustoßen und in Erinnerungen zu schwelgen.
"Die in der Spielsaison 1963/64 unter Trainer Karl Simon errungene A-Klassenmeisterschaft war der Anfang einer großen Zeit beim FC Kronach - mit einer Elf, der alles abverlangt wurde: "Der ganze Frankenwald gegen die Kreisstadt", blickte der damalige Torwart Lorenz Mayer zurück. 1966/67 gelang die Bezirksliga-Meisterschaft unter Trainer Richard Mohnkorn. 1970/71 wurde man Meister der Landesliga Nord unter Trainer Günther Primke. Unter Berthold Gick und Gerhard Simon ging man das Abenteuer Bayernliga an, mit langen Anfahrtswegen zu den Spielen - Anreise, Spiel und Rückreise an einem Tag; beispielsweise München, Memmingen, Passau, Augsburg. Das Spiel gegen den FC Lichtenfels an der Hammermühle besiegelte den Abstieg aus der Bayernliga. Danach spielte man wieder Landesliga und rutschte später in die Bezirksliga ab. Aber es brachen wieder bessere Zeiten an.
"1983/84 - zum 75-jährigen Vereinsjubiläum - konnte Trainer Roland Götschel mit einer neuformierten Mannschaft den FCK wieder in die Landesliga führen", freute sich Mayer. Fünf Jahre später wechselte Götschel zum ATS Kulmbach und Sepp Eiser wurde Kronachs neuer Mann an der Seite. Mit lediglich 13 Spielern schaffte er wiederum den Aufstieg in die Bayernliga. Dieses Intermezzo dauerte zwei Jahre.
"Ein wunderbarer Verein"
"Der FCK war ein wunderbarer Verein in den 60er, 70er und 80er Jahren, mit dem ich als Spieler drei Meisterschaften und als Vorstand zwei Meistertitel errang", würdigte er. Zudem sei es ein Sprungbrett für so machen Fußballer gewesen: So schafften es Rolf Kaul und Wolfgang Mahr in die 2. Bundesliga; Jürgen Detsch sogar in die 1. Bundesliga. Gemeinsam gedachte man auch der bereits verstorbenen Mitspieler Rudolf Backer, Helmut Haderlein, Joachim Lipfert und Günther Neubauer.
Mayer hatte einige Aufmerksamkeiten von Sponsoren zusammengetragen, um damit einige der Anwesenden zu beschenken. Überreicht wurden die Geschenke von Klaus Wachter und Werner Wicklein - so an die Ex-Spieler Rolf Kaul und Jürgen Detsch, den ehemaligen geschäftsführenden FCK-Vorstand Peter Brünnich, Spielführer Helmut Schmidt, den Top-Torjäger Udo Seiler (15 Tore) und den zweitbesten Torschützen Olaf Müller (13 Tore) als auch Wolfgang Mahr und Raimund Weberpals, die mit 33 beziehungsweise 32 Spielen die meisten Einsätze hatten.
Mit einem Rucksack und Spazierstock "verabschiedete" man Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein in seine Pensionierung. Das symbolische Geschenk verband Mayer mit dem Dank für dessen Unterstützung in den vergangenen Jahren und der Bitte, er möge seine Kontakte nutzen, Fußballwillige zu überzeugen, dem FCK unter die Arme zu greifen, damit es wieder aufwärts gehe.
Die Meisterkicker hätten, so Bürgermeister Beiergrößlein, ein Stück Fußballgeschichte geschrieben und Kronach über die Grenzen des Frankenwalds hinaus bekannt gemacht. So habe man namhafte Mannschaften zu Gast an der Hammermühle gehabt. "Ihr wart nicht nur Kronachs Aushängeschild, sondern ihr bleibt es", würdigte der Rathaus-Chef. hs