Auf Wünsche reagiert

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Der Stadtrat hatte sich in seiner Sitzung am 25. Juli mit dem Thema "Bestattung" befasst. Dabei ging es auch um einen Ruheforst und die Möglichkeit zur anon...

Der Stadtrat hatte sich in seiner Sitzung am 25. Juli mit dem Thema "Bestattung" befasst. Dabei ging es auch um einen Ruheforst und die Möglichkeit zur anonymen Bestattung. Paul Schnell hatte den Sitzungsverlauf in einem Leserbrief (FT vom 28. Juli, Seite 12) kommentiert und von einer drohenden "Zwangsmissionierung Andersdenkender" gesprochen. Die Ratsmitglieder Angela Hofmann und Jonas Geissler (beide CSU) wehren sich gegen diese Anschuldigung. "Das christlich-abendländische Wertesystem geht mit einer entsprechenden Bestattungs- und Friedhofskultur einher", betonen sie. Der Umgang mit Sterbenden und Verstorbenen sage viel darüber aus, wie es um eine Gesellschaft bestellt ist.


Mehrheitsmeinung akzeptieren

"In Kronach wurde die Friedhofsordnung immer wieder angepasst, damit die Hinterbliebenen dem Willen ihrer angehörigen Verstorbenen gerecht werden können. So ist am Kronacher Friedhof die Bestattung in einem Urnenwiesenfeld möglich. Für die Stadtteilfriedhöfe wird die Anlage von Urnenwiesenfeldern derzeit geprüft", teilen sie in einer Stellungnahme mit. Sicherlich lasse der Kronacher Friedhof, der mit seinem großen Baumbestand den Charakter eines Waldfriedhofes aufweise, weitere Bestattungsformen zu.
"Wir haben also das Bedürfnis alleinstehender Menschen schon seit längerem verstanden, Bestattungsformen ohne Pflegeaufwand zu schaffen. Allerdings sollte man von der anonymen Bestattung auch in Zukunft Abstand nehmen, da sie der Menschenwürde nicht gerecht wird." Neben der Menschenwürde sei auch die Religionsfreiheit im Grundgesetz verankert, geben die beiden Politiker Schnell Recht. "Und eben diese Religions- und Meinungsfreiheit nehmen die Stadtratskollegen für sich in Anspruch, wenn sie in der Sitzung für ihre Überzeugung argumentieren." Die Debatte gehöre zur Demokratie - und auch, dass eine Mehrheitsentscheidung von der Minderheit akzeptiert werde. red