Koordination, Ausdauer und psychische Stärke - darauf kommt es beim Tischtennis an. Neben den sportlichen Herausforderungen steht im TTC Mailach auch die Gemeinschaft im Vordergrund.
Zwei Schläger jagen einen kleinen weißen Ball über die grüne Platte. Auf beiden Seiten folgen die Spieler konzentriert den Bewegungen des anderen und reagieren blitzschnell auf das herannahende Geschoss.
"Durch die schnellen Ballwechsel ist die Koordination besonders wichtig", erklärt der Spielleiter des Tischtennis-Clubs (TTC) Mailach, Wilfried Gräbner. Er verdeutlicht, dass hinter dem Tischtennis noch mehr steckt, als vielleicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. "Das eine ist die Technik, die muss immer passen und das andere ist die Psyche. Letztendlich wird ein Spiel im Kopf gewonnen oder verloren."
Seit 1983 werden beide Aspekte im TTC Mailach trainiert. Schon Anfang der 70er Jahre hätten sich die Dorfbewohner zum Tischtennisspielen getroffen. "Damals haben sie ein paar Spanplatten angestrichen und einige Böcke dienten als Unterbau", erinnert sich Georg Stirnweiß, ein Gründungsmitglied und der Vorsitzende des TTC.
Reiner Freizeitverein zu Beginn
Mit der offiziellen Eintragung im Jahr 1983 wurde zunächst ein reiner Freizeitverein ins Leben gerufen. "Seit 1987 nehmen wir auch am Spielbetrieb teil. Die Zahl der Mitglieder wuchs immer weiter", berichtet Stirnweiß.
Heute bilden zwischen 20 und 25 aktive Spieler drei Mannschaften, die in der zweiten und dritten Kreisliga mitmischen. Zwischen September und Anfang April messen sie sich mit anderen Vereinen der Region. Zwei Drittel der Heimspiele werden in der Alten Schule in Mailach ausgetragen, wo jeden Dienstagabend das Training stattfindet. Die erste Mannschaft spielt in der Turnhalle der Lonnerstadter Schule. "Zuerst werden drei Doppel gespielt und anschließend zwölf Einzelspiele", erklärt Gräbner den Ablauf eines Wettbewerbs.
Wer gegen wen antritt, folgt einem System. In jeder Mannschaft gibt es eine Rangliste.
Der stärkste Spieler der einen Mannschaft stellt sich jeweils dem zweitstärksten der anderen Mannschaft gegenüber. Die Nummer Drei spielt gegen die Nummer Vier und die Fünf gegen die Sechs. Der Gewinner jedes Duells erzielt einen Punkt für seine Mannschaft. "Maximal werden 16 einzelne Spiele gespielt", erläutert Gräbner. "Das Spiel kann aber auch vorher vorbei sein, denn sobald eine Mannschaft neun Siegpunkte erreicht, gewinnt sie."
Auf der einen Seite zählt also die Leistung jedes einzelnen. Da das Gesamtergebnis gemeinsam bestimmt wird, wächst auf der anderen Seite ein Teamgeist, der aus den Einzelkämpfern eine Mannschaft entstehen lässt. Es sei wichtig, sich auf jeden Gegner neu einzustellen. "Man darf nicht blind spielen, sondern muss herausfinden, wie der andere spielt. Auch das Material seines Schlägers kann darauf einen Einfluss haben", sagt Bernd Heinlein.
Er trainierte 15 Jahre die Jugendlichen, die mittlerweile erwachsen geworden sind.
Zuwachs von unten fehlt derzeit. "Die Arbeit mit den Jugendlichen war die größte Freude in meinem Leben", sagt Heinlein. "Es wäre mein Wunsch, dass dieser Sport von Kindern und Jugendlichen mehr wahrgenommen wird und sie auf unseren Verein neugierig werden."