Balthasar Neumann: Der Name dieses berühmten Baumeisters dürfte selbst nicht sonderlich an Architektur interessierten Franken ein Begriff sein. Doch wer ist...
Balthasar Neumann: Der Name dieses berühmten Baumeisters dürfte selbst nicht sonderlich an Architektur interessierten Franken ein Begriff sein. Doch wer ist Joseph Greissing? Neumanns direkter Vorgänger als fürstbischöflicher Hofbaumeister in Würzburg beeinflusste nicht nur dessen Werk, er hinterließ auch vielfältige Zeugnisse seiner eigenen Baukunst. Am kommenden Freitag widmet Johannes Mack (Happertshausen) auf Einladung des CHW Seßlach (Colloquium Historicum Wirsbergense) in der Alten Schule in Seßlach dem umtriebigen Barockarchitekten einen Lichtbildvortrag.
Rasant Karriere gemacht
Fürstbischof Johann Philipp II. von Greiffenclau, dessen Wappen die Fassade des Seßlacher Gebäudes ziert, protegierte den begabten Zimmerermeister und machte ihn zu seinem Stadt- und Landbaumeister.
Neben seinen Hauptwerken in Würzburg (unter anderem Neumünster-Umbau, Fürstenbau des Juliusspitals) und Ebrach (Klosteranlage) errichtete der Architekt und Großbauunternehmer weitere bedeutende Sakralbauten. Gerade im Kreis Haßberge finden sich viele Werke Greissings, wie das Schloss Burgpreppach, Kirche und Pfarrhaus in Gereuth, das Haßfurter Amtshaus oder das Eberner Finanzamt. Die Schlosskirche in Gereuth steht als Beispiel für die mainfränkische Einturm-Fassade, die stilprägend wurde.
"Heiterer Zierstil"
Seinen Nachfolger Neumann beeinflusste Greissing besonders im Hinblick auf den Kuppel- und Gewölbebau. In Ebern setzte sein Schüler Johann Georg Dantzer seinen "heiteren Zierstil" fort. Zwei Jahre, nachdem Neumann ihn als Hofbaumeister verdrängt hatte, starb Greissing 1721 in Würzburg. Der Vortrag "Vom Bergbauernsohn zum fürstlichen Baumeister - der Barockarchitekt Joseph Greissing (1664 bis 1721)" im Kultursaal der Stadt Seßlach (Alte Schule) beginnt am Freitag, 26. Februar, um 19 Uhr.
bkn