Die Sanierung des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes in Neuenmarkt wurde auf den Weg gebracht.
Die Sanierung des Bahnhofs- und Sozialgebäudes durch den Zweckverband des Deutschen Dampflokomotiv-Museums (DDM) nimmt konkrete Formen an. Das konnte DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler in der Sitzung des Gemeinderates am Montagabend berichten. Der Bauantrag für die notwendigen Maßnahmen war vom Gemeinderat bereits in der Februar-Sitzung durchgewunken worden, spätestens im August soll mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden.
Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude soll im Stil des 20. Jahrhunderts wie in seiner Blütezeit wieder erkennbar sein. DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler geht davon aus, dass die rund 4,5 Millionen teure Maßnahme im kommenden Jahr zum Abschluss kommt und im Erdgeschoss wieder eine historische Bahnhofsgaststätte eingerichtet und betrieben wird.
Bürgermeister Siegfried Decker (NG) ließ keinen Zweifel daran, dass das Vorhaben für die Gemeinde von besonderer Bedeutung ist. Einmal aus historischen, dann aus städtebaulichen Gründen und schließlich auch als Verkehrsstation: "Es ist kein reines Museumsprojekt, sondern eine gemeinsame Maßnahme vom DDM und der Gemeinde. Die Planungsphase ist abgeschlossen, wir haben Baurecht und die Finanzierung steht. Jetzt geht es in die Bauphase." Eine Herausforderung ist Decker zufolge die Sanierung im Bestand mit der Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs. Köhler verwies darauf, dass die Bewilligungsbescheide vorliegen und über die Förderoffensive Nord-Ost-Bayern eine Förderung von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten erreicht wurde. Die ersten Gewerke werden im Sommer dieses Jahres vergeben und Anfang August soll dann mit den Arbeiten an der Außenfassade begonnen werden. Erklärtes Ziel sei es, diese Arbeiten noch bis Ende 2020 winterfest zu machen, damit dann im Innenausbau mit den Heizung-, Wasser- und Elektroarbeiten begonnen werden kann.
Köhler zeigte auch die Nutzungsmöglichkeiten auf, die das Gebäude mit Miet- und Apartmentwohnungen, einem Sonderausstellungsraum und der historischen Gaststätte zu einem Vorzeigebahnhof werden lassen.
Bürgermeister Decker bedauerte in diesem Zusammenhang, dass der barrierefreie Zugang zu den Bahnsteigen zeitlich nicht mit der Sanierungsmaßnahme abgewickelt werden kann. Es liegt zwar seit ein, zwei Jahren ein Bauentwurf für die Barrierefreiheit des Bahnhofes vor, der dem Gemeinderat aber nicht gefalle. Ob jetzt ein Architekturbüro aus Österreich, das von der DB AG eingeschaltet wurde, eine neue Variante bringt, bleibe abzuwarten.
Wichtig ist dem Gemeinderat, dass passend zum Bahnhofsgebäude eine ortsbildprägende Gestaltung der barrierefreien Zugänge zu den Bahnsteigen erfolgen soll. Bürgermeister Siegfried Decker war ferner der Meinung, auch eine fußläufige Verbindung vom Bahnsteig 5 zum DDM und zum alten Ortskern von Neuenmarkt nicht aus den Augen zu verlieren: "Das macht Sinn und das ist das große Ziel."