"100 Jahre will ich nur werden, wenn der Herrgott das möchte und ich so einigermaßen gesund bleibe." Das sagt Anna Schneider, die am Freitag im Alten- und Pflegeheim Klinger ihren 95. Geburtstag feier...
"100 Jahre will ich nur werden, wenn der Herrgott das möchte und ich so einigermaßen gesund bleibe." Das sagt Anna Schneider, die am Freitag im Alten- und Pflegeheim Klinger ihren 95. Geburtstag feierte.
Geboren ist die Jubilarin in Pfaffendorf. Sie hat dort ihr gesamtes Leben verbracht, bis sie nach einem Oberschenkelbruch im Januar in das Pflegeheim kam. Zuvor wohnte sie in Pfaffendorf bei ihrer Nichte Anneliese Ülker, die sie bis dahin zu Hause umsorgt hatte.
Immer wieder sagt das Geburtstagskind auf die Frage, wie man so alt werden kann: "Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder." Damit drückt sie aus, dass ihr gesamtes Leben von reichlich Arbeit, zunächst in der elterlichen Landwirtschaft, später in Arbeitsverhältnissen in der Striwa in Baunach, bei Kugelfischer in Ebern, aber auch im Forst, geprägt war. "Zu anderen Sachen hatte ich wenig Zeit", sagt die Jubilarin, die ledig geblieben ist. Tagesausflüge habe sie früher schon mal gemacht, gerne gestrickt und im Garten gearbeitet.
Anna Schneider hatte sechs Geschwister, die jedoch schon gestorben sind. "Ich bin die Letzte meiner Art", sagt die Jubilarin. Als das Personal des Pflegeheimes Klinger ihr ein Geburtstagsständchen singt, füllen sich die Augen der Jubilarin mit Tränen. Gerührt ist sie auch, als sie von ihrer Nichte einen Brief des neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder überreicht bekommt, der ihr zu ihrem Alter gratulierte. Das taten auch Bürgermeister Wolfram Thein und sein Stellvertreter Harald Deringer, die ebenfalls eine Urkunde und ein Präsent mitgebracht hatten.
Vor allem die Urkunde hat es der Jubilarin angetan. Sie nimmt sie in die Hand und sagt: "Die ist aber schön." Am gedeckten Tisch feiert sie bei Kaffee und Kuchen mit den Gästen und Verwandten ihren Geburtstag. Später kommt auch noch Landrat Wilhelm Schneider, um Glück- und Segenswünsche zu überbringen. "Ich bin insgesamt zufrieden. Wenn ich es nicht bin, ändert sich auch nichts", sagt Anna Schneider bescheiden.
hw