Anlieger plädieren für eine Straßensanierung auf Raten

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Der Rahmen für die Sanierung der Hauptstraße in Baiersdorf ist festgezurrt. Die Versammlung der betroffenen Anlieger zwischen Jahnstraße und Rathausplatz ha...

Der Rahmen für die Sanierung der Hauptstraße in Baiersdorf ist festgezurrt. Die Versammlung der betroffenen Anlieger zwischen Jahnstraße und Rathausplatz hat sich mit großer Mehrheit für einen Baubeginn erst 2019 entschieden. Zudem soll das Vorhaben mit Kanal-Erneuerungen und besserer Gestaltung der Straßenoberflächen in zwei Abschnitte aufgeteilt werden.
Im ersten Jahr liegt die Baustelle zwischen der Jahnstraße und der Einmündung der Judengasse, im Folgejahr wird dann die Strecke bis zum Rathausplatz in Angriff genommen. Damit ist gewährleistet, dass alle Anwesen während der Bauzeit beliefert und angefahren werden können. Das war ein besonderes Anliegen der ansässigen Geschäftsleute.
Ein weiteres Ergebnis dieser besonderen Bürgerversammlung ist ein Workshop zur Detailgestaltung. Rund 20 Betroffene stellten in Aussicht, sich - wenn es sein muss - ein ganzes Wochenende mit einzelnen Punkten auseinanderzusetzen. Einer dieser Punkte könnte sein, auch das Straßenstück nördlich des früheren Forchheimer Tores, im höheren Innenstadt-Standard auszubauen. So soll für die Gehwege das gleiche Pflaster wie in der Innenstadt verwendet werden.
Die Idee auch Anwesen in diesem Areal an ein Nahwärmenetz anzuschließen, hat keine ausreichende Zahl von Befürwortern gefunden. Offenbar sind die Unwägbarkeiten im Bereich der Kosten zu groß. Denn anders als beim Nahwärmenetz um das Rathaus - hier liegen vor allem öffentlich genutzte Gebäude - wäre der Bedarf an Warmwasser höher.
Die Erfahrungen mit dem Ausbau der Judengasse, dem ersten Abschnitt der gesamten Innenstadt-Ertüchtigung, spielten bei den Bürgerfragen eine große Rolle. Nicht zuletzt wurde die dortige Pflasterung, die bis zu den Hauswänden reicht, kritisiert. Auf Empfehlung der Pflasterfirma, so erläuterte Bürgermeister Andreas Galster (CSU), wurden die fest vermörtelten Granitsteine unmittelbar an den Gebäuden etwas tiefer gesetzt als die Pflastersteine. Begründung: Das Pflaster auf den Gehsteigen werde sich noch setzen. Das hatte vor Kurzem bei einem starken Regen fatale Folgen: Die Granitsteine wirkten wie eine Regenrinne und führten das Wasser direkt an die Hauswände.
In der Judengasse werde deshalb, so Galster, nachgebessert. In Variationen befürchten die Anwohner der Hauptstraße ähnliche Probleme, vor allem weil an einigen Stellen das heutige Straßenniveau sehr hoch liegt, so dass manches Erdgeschoss schon darunter beginnt.
Die Ursachen dafür liegen zum Teil im Alter der historischen Gebäude, zum anderen aber auch an der Vorgehensweise des Straßenbauamtes, als die Baiersdorfer Hauptstraße noch eine Bundesstraße war. Damals wurde bei Erneuerungen sozusagen nur aufgedoppelt, so dass die vorhandenen Niveau-Unterschiede - zum Schutz vor hereinlaufendem Wasser - immer mehr egalisiert wurden.
Auch ein großes Missverständnis konnte durch die Versammlung in der Jahnhalle beseitigt werden: Die Quote der umzulegenden Kosten. Auch wenn die Hauptstraße demnächst in den Rang einer innerörtlichen Straße abgestuft wird und allein in der Zuständigkeit der Stadt liegt, bleibt sie die wichtigste Straße der Innenstadt. Auch dann entfallen nur 30 Prozent der Kosten auf die Bürger. Bei Straßen, die nur wenige Häuser erschließen, liegen dagegen die Anteile der Anrainer bei 80 und sogar 90 Prozent.