Anlieger kämpfen gegen Raserei

1 Min
Am Ortseingang von Trebgast weisen die Mundwinkel am Messgerät zu oft nach unten.
Am Ortseingang von Trebgast weisen die Mundwinkel am Messgerät zu oft nach unten.
Dieter Hübner

Verkehr  In der Berliner Straße in Trebgast wird zu schnell gefahren. Das haben Messungen ergeben. Der Gemeinderat überlegt, wie er das Problem lösen kann.

Autofahrer, die die Berliner Straße in Trebgast offenbar mit der Berliner Avus verwechseln, sind ins Visier der Anlieger geraten und haben sich deren Unmut zugezogen.

Ortseinwärts aus Richtung Himmelkron lädt die fast schnurgerade Straße dazu ein, das Auto einfach laufen zu lassen und erst am Bahnübergang abzubremsen. Ortsauswärts ist es nicht viel anders. Die Anwohner der Berliner Straße haben jetzt "die Schnauze voll", wie die Berliner sagen würden. Sie brachten ihren Ärger über Autofahrer, die sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, zum Ausdruck.

Der Gemeinderat musste sich in seiner jüngsten Sitzung mit einem Antrag beschäftigen, in dem die dauerhafte Installation einer Geschwindigkeitsanzeigetafel gefordert wird. Die 31 Unterzeichner sorgen sich wegen der unangepassten Fahrweise um die Sicherheit von Kindern und älteren Mitbürgern, und betonen, dass durch den Ausbau der Staatsstraße nach Himmelkron mit noch höherem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.

Nicht die erste Aktion

Nicht zuletzt weisen sie darauf hin, dass sie bereits mehrere Unterschriftsaktionen mit dem Ziel einer Temporeduzierung in der Berliner Straße eingereicht hätten - bisher ohne Erfolg.

Die Kosten für ein fest angebrachtes Gerät bezifferte Bürgermeister Herwig Neumann (CSU) auf 2200 bis 3300 Euro.

In der Diskussion waren sich im Prinzip alle über die unbefriedigende Situation einig. Martin Sesselmann (SPD/WG) fragte nach dem Preis für ein mobiles Gerät, das flexibler einsetzbar wäre. Thomas Hahn (GfT) zweifelte den Nutzen an: "Angesichts der vorgelegten Zahlen scheint es wenig Einfluss auf das Fahrverhalten zu haben." Er fragte sich, ob polizeiliche Messungen nicht mehr bewegen könnten. Auch Markus Hübner (CSU/NWG) war noch skeptisch. "Es wird ja noch zu schnell gefahren, obwohl ein Gerät da steht." Werner Köstner (SPD/WG) meinte: "Wenn wir mit stationären Geräten etwas bewirken wollen, brauchen wir sowieso mehrere davon, denn wir haben in Lindau die gleiche Situation." Den gleichen Gedanken hatte Albert Kolb (SPD/WG): "Wenn wir hier ein festes Gerät installieren, können wir es woanders nicht ablehnen." Dagegen riet Günter Teufel (CSU/NWG), das mobile Gerät der VG zu nutzen.

Der Bürgermeister fasste zusammen. "Wir bleiben dran. Wir lassen das Messgerät in der Berliner Straße stehen und zeichnen nur die Geschwindigkeit auf, ohne sie anzuzeigen. Zusätzlich holen wir Angebote für ein mobiles Gerät ein und nehmen den Antrag in die Haushaltsberatungen mit."