Alte Schäferei in die Garage gezaubert

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Peter Reg legt letzte Hand an seine selbst gebaute detailgetreue Krippe an.
Peter Reg legt letzte Hand an seine selbst gebaute detailgetreue Krippe an.
Michael Stelzner

Weihnachtskrippe  Das "heimische Weihnachtswunderland", das der Rentner Peter Reg in Eicha verwirklicht hat, ist einen Wochenendausflug wert.

Der gelernte Schreiner Peter Reg hat in seiner Garage in der Sonnenleite in Eicha eine Weihnachtskrippe, die der Alten Schäferei in Ahorn mit seinen Nebengebäuden wie Schweinestall und Backhäuschen detailgetreu nachempfunden ist, aufgebaut. Sogar der Schäferwagen, der vor der Schäferei parkt, ist in der Krippe zu sehen. Dabei wird Peter Regs Liebe zum Holz und zum Detail sehr deutlich.

Tannenzweige und Lichter an der Garage und rund um die Krippe verbreiten ein besonderes weihnachtliches Flair. An diesem Wochenende öffnet der 74-jährige Peter Reg in den Abendstunden sein Garagentor. Dann kann jeder, ob jung oder alt, die 95 mal 195 Zentimeter große Krippe, die jedes Jahr erweitert und ergänzt wird, bestaunen. Bis zum 6. Januar öffnet Reg das Garagentor an jedem Wochenende von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen in den Abendstunden.

Überwiegend Naturmaterialien verbaut

Es gibt an der Krippe viel zu entdecken, nicht nur die heilige Familie im Zentrum der Schäferei. Für den Bau der Krippe wurden überwiegend Naturmaterialien, die Peter Reg über das ganze Jahr gesammelt hat, verwendet. "Man kann nicht erst auf die Suche gehen, wenn man beginnt, eine Krippe zu bauen", sagt Peter Reg, der vom Krippenweg in Bamberg total fasziniert war und deshalb in Dörfles einen Krippenbaukurs absolviert hat. Dann sicherte er sich alte verwitterte Bretter, die er in seiner Werkstatt bearbeitete und zusägte. Aus vielen Fachbüchern holte sich Peter Reg, der als Technischer Leiter in den Kunstsammlungen der Veste Coburg beschäftigt war und sehr detailverliebt ist, viele Anregungen und Tipps.

Über 250 Arbeitsstunden investiert

Sehr viel Zeit hat Peter Reg in seiner gut ausgestatteten Werkstatt im Keller seines Hauses verbracht und die Krippe gebaut. Rund sechs Monate und über 250 Arbeitsstunden hat er für den Bau der Krippe gebraucht. "Gezählt und aufgeschrieben habe ich die nicht", sagt der Krippenbauer.

Immer wieder ist er während der Bauphase - "bewaffnet" mit Fotoapparat und Zollstock - nach Ahorn gefahren, hat fotografiert und gemessen. Nur auf diese Weise konnte er jedes kleine Detail in sein Krippenmodell einarbeiten. So fertigte er die Tür- und Fensterbeschläge aus Messingblech und schnitzte die Dachpfannen aus dünnem Holz. Auch Moltofill, ein langsam trocknender Gips, und zahlreiche Zweige sowie Moos und Styropor hat Reg neben dem Sperrholz verarbeitet.

Fürs Dach großen Aufwand betrieben

Eine besondere Herausforderung sei das Dach gewesen, sagt Reg. Dafür hat er über 1000 Schaschlikspieße in feine Wellpappe geleimt, diese dann lackiert, in dünne Streifen geschnitten und daraus die Ziegel für das Dach der Schäferei und der Nebengebäude gefertigt. Am kleinen selbst gebauten Schäferwagen wurde sogar eine karierte Gardine angebracht, und über dem Schweinestall brütet ein Vogel.

Im Inneren der Schäferei sind auch Möbel und zu Weihnachten natürlich die Weihnachtskrippe zu sehen. Die Krippenfiguren hat Peter Reg, für den der Krippenbau eine schöne Winterarbeit ist, schließlich zugekauft. An den Nebengebäuden rund um die Schäferei hängen ein selbst gefertigtes Miniwagenrad und ein Minidreschflegel.

So zeigt die Weihnachtskrippe auch ein Stück Geschichte des Coburger Landes. Ein Wochenendausflug nach Eicha in die Sonnenleite 7 lohnt sich sicherlich. Dabei dürften nicht nur Kinder leuchtende Augen bekommen.