von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer Haßfurt — Auch wenn sie und ihre Familie einst aus ihrer Heimat in Mähren (Tschechien) vertrieben wurden, ist Maria Huschka mit ihrem Leben ...
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Haßfurt — Auch wenn sie und ihre Familie einst aus ihrer Heimat in Mähren (Tschechien) vertrieben wurden, ist Maria Huschka mit ihrem Leben sehr zufrieden. "Ich hatte einen sehr guten Mann und eine sehr glückliche Ehe und wurde von meinen Eltern und Geschwistern immer unterstützt", sagte sie am gestrigen Freitag in Haßfurt bei ihrem 90. Geburtstag.
Als Maria Tomschu wurde die Jubilarin in Mährisch-Lotschnau im Landkreis Zwittau geboren und war nach der Mittleren Reife bei einer Metallbaufirma als Büroangestellte beschäftigt. Am 19. Juli 1939 heiratete sie in Mährisch-Trübau den Buchhalter Willi Huschka. "Wir waren das letzte Paar, das in der Kirche katholisch getraut wurde", erzählte sie.
1946 wurde sie mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern vertrieben und kam - damals im sechsten Monat schwanger - zunächst ins Flüchtlingslager in Ebelsbach.
Umzug nach Haßfurt
Noch im Mai 1946 zog sie mit ihrem Mann nach Haßfurt. Dort fand Willi Huschka, der im Jahr 2000 starb, eine Zeitlang Arbeit im Landratsamt, während Maria Huschka von 1954 bis 2003 in der Verwaltung der "Waldi"-Schuhfabrik tätig war und danach oft den "Waldi"-Rentner stammtisch besuchte. Dem Ehepaar Huschka wurden zwei Töchter geschenkt.
Maria Huschka liebte früher das Handarbeiten und häkelte nicht nur Puppen, Teddys und Quallen für ihre Kinder, sondern strickte und nähte auch Kleider für sie.
Besonders gerne war sie in den Bergen.
Mit ihrem mittlerweile verstorbenen Bruder, der ebenso wie ihre Schwester und ihre Eltern in München eine neue Heimat gefunden hatte, und ihrer Schwägerin wanderte sie oft und bestieg viele Berge rund um Kufstein, den Tegernsee und den Achensee. Zudem besuchte sie mit ihnen Aufführungen im Theater am Gärtnerplatz in München. Nachdem ihr Vater 1981 gestorben war, pflegte sie ihre Mutter in ihrer Wohnung in Haßfurt bis zu deren Tod 1988.
Maria Huschka liest heute noch gerne Bücher, vor allem die Klassiker, die sie alle in ihrem Bücherschrank stehen hat, sieht gerne Krimis im Fernsehen oder geht in der Stadt spazieren.
Die Tochter kümmert sich
Seit 2003 wohnt sie im Haus ihrer jüngsten Tochter Traudl Mazak, die sie rundum auf das Beste versorgt. Zu ihrem 90. Geburtstag bekam sie viel Besuch, es gratulierten neben den Töchtern auch drei Enkel und sechs Urenkel. Der stellvertretende Landrat des Landkreises Haßberge, Michael Ziegler, und der Dritte Bürgermeister der Stadt Haßfurt, Stephan Schneider, wünschten der Jubilarin ebenfalls alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.