Alberts Gefolgsleute im Fokus

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Ausstellungsobjekt, hier geht es um die "Graue Eminenz" Baron von Stockmar. Foto: Michael Selzer
Ausstellungsobjekt, hier geht es um die "Graue Eminenz" Baron von Stockmar.  Foto: Michael Selzer
Geschäftsinhaber mit den Ausstellungstafeln des Geschichtsprojektes (von links): Ulrike Altenhoven, Christine Fischer, Christa Schubart, Kerolain Frind, Andrea Kirby-Schindler, Markus Graupe Foto: Christian Göller
Geschäftsinhaber mit den Ausstellungstafeln des Geschichtsprojektes (von links): Ulrike Altenhoven, Christine Fischer, Christa Schubart, Kerolain Frind, Andrea Kirby-Schindler, Markus Graupe  Foto: Christian Göller
 

Eine Ausstellung in Coburger Geschäften hat einen anderen Ansatz als die üblichen historischen Schauen.

"Wir zeigen Geschichte, aus der sich Geschichten entwickeln können", verknüpfte Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber ihre Hoffnung mit der Vorstellung des Ausstellungsprojektes "Prinz Albert und seine deutschen Angestellten" am Mittwoch im Ämtergebäude. Acht verschiedene Displays zu diesem Thema werden bei Einzelhändlern in der Stadt Coburg zu sehen sein. Fünf Einzelhändler holten sich ihre Ausstellungstafeln persönlich bei Ausstellungsinitiator Michael Selzer von der Stadt Coburg ab.

Vom Geschichtsunterricht in der Schule ist man gewohnt, dass dort vor allem die Historie der großen Potentaten behandelt wird. Der Ansatz dieses Geschichtsprojektes ist es, einmal das Leben der Menschen "von unten" interessierten Zuschauern anzubieten.

"Ich habe den Eindruck, dass das Prinz-Albert-Jubiläum noch nicht bei allen angekommen ist", schilderte Optikerin Ulrike Altenhofen von der "Augenweide" ihren Eindruck. Sie wolle gern ihren Beitrag leisten, die Projekte und Aktionen, die diesen Anlass begleiten, vor allem auch den Einheimischen näherzubringen. Das Ausstellungskonzept, das Michael Selzer vorstellte, ist ein durchaus ungewöhnliches, widmet es sich doch dem deutschen Tross der Bediensteten, die Prinz Albert nach seiner Heirat mit Königin Viktoria nach England folgten. So findet sich beispielsweise Personal wie der Meisterkoch Carl-Friedrich Jungbluth, der Privatlehrer Carl Ruland, der Pferdepfleger John Kräusslach, der Lehrer Johann Christoph Florschütz, der Kammerdiener Rudolf Löhlein mit seiner Familie und natürlich Alberts Vertrauter Freiherr von Stockmar. Informative Texte begleiten eindrucksvolle Aufnahmen, die Wissenschaftlerin Jana Riedel in Archiven in Großbritannien ausgegraben hat. Bei einem Runden Tisch in der deutschen Botschaft in London sei die Idee zu diesem Projekt geboren worden, verriet Michael Selzer. Schließlich habe die Stadt Coburg die Historikerin Jana Riedel mit der Recherche beauftragt. "Wir waren begeistert über die Qualität der Fotografien, die wir gefunden haben", freute sich Selzer. Zielvorstellung sei es, dass die Displays mindestens bis zum Ende des Jubiläumsjahres in den Schaufenstern der beteiligten Einzelhändler zu sehen seien. City-Managerin Andrea Kirby-Schindler sagte, dass es sich bei den Coburger Projektpartnern um solche handle, die bereits schon vielfach Interesse an der Belebung der Innenstadt gezeigt hätten.