Aktion hilft Aufforstung in Nordperu

1 Min
Kleinbauern in Peru pflanzen seit sieben Jahren Bäume und schaffen Wald statt erodierender Hänge.
Kleinbauern in Peru pflanzen seit sieben Jahren Bäume und schaffen Wald statt erodierender Hänge.

Am kommenden Samstagvormittag werden in der Fußgängerzone Weißwürste gegen Spenden kredenzt. Eine Metzgerei unterstützt damit ein Projekt in Bambamarca.

Sieben Jahre schon läuft in den peruanischen Anden, in der Provinz Bambamarca im Norden des Landes, ein Projekt, das von Herzogenauracher Seite unterstützt wird. Es handelt sich um die Aufforstung stark erodierter Berghänge. Der Freundeskreis Cajamarca sammelt seit Beginn an Gelder hierfür.

Hans Meister, der "Senior Peru" unter den Herzogenaurachern, wirbt unermüdlich um neue Spenden. So freut er sich natürlich besonders, dass ihm jetzt auch Hilfe eines Herzogenauracher Geschäftstreibenden zuteil wird. Denn "anlässlich des 66-jährigen Bestehens ihrer Metzgerei entschied sich das Ehepaar Schonath für eine noble Geste", berichtet Meister. Neben Sonderverkäufen und der Aktion "Jedes Los gewinnt" möchten die Beiden auch das öko-soziale Projekt in Peru unterstützen. Am Samstag, 27. Juli, werden daher vor dem Geschäft in der Hauptstraße zwischen 9 und 12 Uhr kostenfrei Weißwürste verteilt und als "Gegengeschenk" um eine Spende für die Aufforstung gebeten.

Jährlich 80 Hektar neuer Wald

Seit 2012 hilft der Förderkreis Cajamarca beim Aufforstungsprogramm seiner Partner in der Provinz Bambamarca/Nordperu. Jährlich entsteht dadurch an den stark erodierenden Hängen der Anden ein neuer Wald von rund 80 Hektar mit 100 000 Bäumen, schreibt Meister in einer Pressemitteilung.. In diesen acht Jahren wuchs so eine Waldfläche von über 600 Hektar empor, das ist etwa dreimal die Fläche des Dohnwalds.

Aufforstung bringt Erosionsschutz und Luftverbesserung, der Wald speichert das Wasser und liefert Holz. Vor Allem hält Aufforstung die Goldbergwerke "mit ihren katastrophalen sozialen und ökologischen Auswirkungen" fern, berichtet Hans Meister, "weil aufgeforstetes Land wesentlich mehr kostet."

In jährlich fünf oder sechs Landgemeinden lernen interessierte Kleinbauern die Aufzucht vom Saatbeet bis zur fachgerechten Behandlung des späteren Waldes. Die Arbeiten beginnen mit dem Mischen des Bodens für die Saatbeete. Der besteht aus dem schwarzen Torf der Hochmoore in 4000 Meter Höhe und aus Flusssand. Im Februar (Regenzeit) ausgesäte Körner wachsen etwa zwölf Wochen, bevor sie pikiert und in Plastiktüten bis zu einer Höhe von etwa 60 Zentimeter heranwachsen. Nach elf Monaten, also zu Beginn der dreimonatigen Regenzeit, kommen sie in einer 50 Zentimeter tiefen Mulde an ihren endgültigen Standort an den steilen Gebirgshängen der Anden.

Ein Baum kostet nur 15 Eurocent, weil alle anfallenden Arbeiten von den Kleinbauern selbst durchgeführt werden. Kosten entstehen durch den Kauf des Saatgutes, einfacher Werkzeuge (Pickel, Spaten, Schubkarren), der Plastiktüten und der Beratung durch einen Forstexperten. bp