Bereits seit 70 Jahren archiviert und dokumentiert der Chronist des FC Stockheim, Otto Heinlein, die wechselhafte Geschichte der Fußballer. Im Lauf der Jahre hat der leidenschaftliche 88-jährige FC-An...
Bereits seit 70 Jahren archiviert und dokumentiert der Chronist des FC
Stockheim, Otto Heinlein, die wechselhafte Geschichte der Fußballer. Im Lauf der Jahre hat der leidenschaftliche 88-jährige FC-Anhänger ein beachtliches Archiv aufgebaut, das im Kreis Kronach Seltenheitswert besitzt. Zu der umfassenden Dokumentation zählen auch Fotos aus alter Zeit. Jetzt kam Heinlein in den Besitz eines Fotos der Mannschaft von 1924. Dies ist die älteste Ablichtung der "Bergleute" und ein unschätzbares Dokument der FC-Geschichte.
Zuständig für die technische Umsetzung waren die Vorstandsmitglieder Karl Weißerth und Jürgen Wicklein sowie Alfred Lang (Seelach). Die fotografische Attraktion erhielt nun einen Ehrenplatz im FC-Sportheim.
Während auf der Fotomontage rechts vier unterschiedliche Szenen vom Fußballplatz zu sehen sind - unter anderem der Maxschachteinbruch von 1955 wurde die seinerzeitige Mannschaft nicht nur im Bild, sondern auch namentlich festgehalten. Es sind dies obere Reihe von rechts: Vorsitzender Johann Blinzler, Albert Schirmer, Max Vieweg, Arthur von Freital, Andreas Mäusbacher, Gabriel Renk, Josef Renk, 2. Vorsitzender Hans Martin. Mittlere Reihe: Georg Nickol, Johann Renk, Peter Eidloth, untere Reihe: Hermann Fritz, Robert Wachter und Karl Gänslein.
Eine kurze geschichtliche Beschreibung von Otto Heinlein erinnert an die schwierigen Geburtsstunden des 1. FC Stockheim, der im Jahre 1922 gegründet wurde.
Bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts fanden sich viele Jugendliche zusammen und spielten ohne größere Organisation in einer Jugendmannschaft. Damals kannte die Begeisterung keine Grenzen, und im Frühjahr 1922 wurde in der Gastwirtschaft Vogel, jetzt "Alte Zeche", der "1. Fußballclub Stockheim 1922" aus der Taufe gehoben. Zu den Initiatoren zählten Fritz Weißerth, Johann Emmert, Karl Zapf, Gabriel Renk, Johann Renk (Deutschland), Michael Mäusbacher, Johann Nickol und Arthur Jahn. Die Führung übernahm der aus Grössau stammende, im Bergwerk als Schmied beschäftigte Hans Förtsch. Erster Kassierer wurde Johann Nickol. Nach Förtsch wurde Karl Fritz Vorsitzender.
In der Weltwirtschaftskrise musste gespart werden, um Ausrüstung zu beschaffen. Als Fritz Weißerth von einer Geschäftsreise aus Dresden den ersten grün-weiß gestreiften Dress, der 6500 Mark kostete, mitbrachte, war der Jubel groß.
Am "Achelesbaam"
Die erste Spielfläche war unterhalb des Kaufhauses Götz, am "Achelesbaam". Als besseres Gelände bot sich die Schutthalde des im Jahre 1911 stillgelegten Steinkohlenbergwerks "Maxschacht" an. Die Bespielbarkeit erforderte allerdings einen enormen Arbeitseinsatz. In Tag- und Nachtschichten - die in der Glashütte beschäftigten Sportler schoben nach Schichtschluss so manche Schicht - ebnete man die Schutthalde, beseitigte die alten Fundamente des ehemaligen Bergwerks und schuf so einen neuen Sportplatz, der heute vor allem den Stockheimern als Jugendsportgelände dient.