Abschied nach 49 Jahren

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Von links: Die Bewohner der Wohngruppe "Klostermühle 1" Erwin Paul, Andrea Friedrich und Heinz Kretschmer zusammen mit Veronika Popp (Wohnbereichsleitung), Waltraud Bittermann (Heilerziehungspflegerin) und Armin Wissel (Einrichtungsleiter). Foto: privat
Von links: Die Bewohner der Wohngruppe "Klostermühle 1" Erwin Paul, Andrea Friedrich und Heinz Kretschmer zusammen mit Veronika Popp (Wohnbereichsleitung), Waltraud Bittermann (Heilerziehungspflegerin) und Armin Wissel (Einrichtungsleiter). Foto: privat

Im Alter von 14 Jahren begann Heilerziehungspflegehelferin Waltraud Bittermanns Berufsleben in den Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron. ...

Im Alter von 14 Jahren begann Heilerziehungspflegehelferin Waltraud Bittermanns Berufsleben in den Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron. 49 Jahre ist sie dort geblieben und wurde jetzt in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Waltraud Bittermann erinnert sich noch ganz genau an ihren ersten Arbeitstag vor 49 Jahren. Als 14-Jährige stand sie mit ihrem Vater vor den Toren der Einrichtung der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron und wartete auf Schwester Anna Heindel. "Damals kam ein Pudel auf mich zu und begrüßte mich", erzählt Bittermann und schmunzelt. "Schwester Anna sagte zu mir, dass ich eingestellt sei, wenn mich der Hund mögen würde. Das tat er."
Das nächste Jahr verbrachte die Pflegehelferin damit, alle Bereiche und Einrichtungen in Himmelkron kennenzulernen. Egal ob Küche, Wäscheraum oder Wohnbereich, sie hat überall mit angepackt und viel gelernt. Als das Jahr zu Ende war, bat sie darum, bleiben zu dürfen. Und so absolvierte Waltraud Bittermann ihre Ausbildung in der Heilerziehungspflege und blieb bis jetzt zum Eintritt in die Rente. "49 Jahre ist eine lange Zeit", betonte Armin Wissel, Einrichtungsleiter der Himmelkroner Heime.
Er und Wohnbereichsleitung Veronika Popp kennen Waltraud Bittermann schon seit vielen Jahren und hatten viele lobende Worte für sie. "Auf Frau Bittermann konnten wir uns immer verlassen. Ihr Engagement und ihre Freude an ihrer Arbeit waren wirklich außergewöhnlich", so Wissel.


Viel miterlebt

Im Wandel der Zeit hat Waltraud Bittermann viel miterlebt. Gab es damals bis zu neun Betten im Zimmer, ist der Standard heute bei Ein- oder Zweibettzimmern, die Wohngruppen wurden deutlich verkleinert und auch die Arbeitsbedingungen haben sich geändert. "Damals haben wir von 6 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr gearbeitet und in unserer anschließenden Freizeit zusammen Spiele gespielt oder das Gemüse aus dem Garten verarbeitet", erinnert sie sich zurück.
Als schönstes Erlebnis ist ihr das erste gemeinsame Weihnachtsfest in Erinnerung geblieben. "Es gab Weihnachtsbäume mit echten Kerzen, wir haben Plätzchen gebacken und später sogar zusammen einen Piccolo mit den Schwestern getrunken", erzählt sie.
Um ihr Engagement zu würdigen und sie gebührend in den Ruhestand zu verabschieden, überreichte ihr Einrichtungsleiter Armin Wissel einen Blumenstock zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohngruppe in der Klostermühle 1. Als Erstes will sich die 63-Jährige in ihrer Pension nun der Handarbeitskunst widmen. red