55 Millionen Euro Kosten: Gymnasium in Spardorf wird neu gebaut

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Das Gymnasium in Spardorf wird abgerissen. Foto: privat
Das Gymnasium in Spardorf wird abgerissen.  Foto: privat

Bernhard panzer Es wird einen Neubau geben. Und der Architekt soll flexibel arbeiten dürfen, was den exakten Standort und freilich auch die Ausgestaltung des Gebäudes betrifft. Das waren die Kernaussa...

Bernhard panzer Es wird einen Neubau geben. Und der Architekt soll flexibel arbeiten dürfen, was den exakten Standort und freilich auch die Ausgestaltung des Gebäudes betrifft. Das waren die Kernaussagen der Debatte über die Zukunft des Gymnasiums in Spardorf in der jüngsten Sitzung des Kreistags. Eine etwaige Generalsanierung ist damit auch offiziell vom Tisch.

Schon in der letzten Zeit lief alles auf einen Neubau hinaus. Dieser soll nun neben dem bisherigen Standort der Schule errichtet werden. Danach kann der Altbau (Baujahr 1972) abgerissen werden. Das ermöglicht einen nahtlosen Übergang und erspart eine Menge Kosten für eine Übergangsunterbringung. Und auf dem dann frei gewordenen Areal könnte eine zweite Dreifachsporthalle gebaut werden. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, aber nötig wäre diese Halle schon, wie in der Sitzung verlautete. Und entsprechende Zuschüsse würde es deshalb wohl auch geben.

"Ich bin klar für einen Neubau", stellte Landrat Alexander Tritthart (CSU) eingangs fest. Schon allein wegen der Kosten. Die seien mit 54,5 Millionen Euro zwar so groß, dass dieses Projekt das größte in der Geschichte des Landkreises werde. Noch vor dem neuen Landratsamt. Aber: Auch eine Generalinstandsetzung käme auf 52,5 Millionen Euro. Und dann hätte man weiterhin ein altes Gebäude, mit all seinen Nachteilen gegenüber einem Neubau. Die geringe Ersparnis würde, wie Tritthart weiter ausführte, durch die Folgekosten ohnehin eingefangen.

"Ein Fass ohne Boden"

Und auch Karsten Fischkal (Freie Wähler) machte in der Sitzung klar: "Eine Sanierung ist ein Fass ohne Boden. Etwas Altes wird immer alt bleiben." Also: Es mache nur ein Neubau Sinn, für den sich im übrigen auch die Schule nebst Eltern ausgesprochen hatten, wie der Landrat anmerkte.

Kreisbaumeister Thomas Lux erläuterte das Vorhaben mit den beiden Möglichkeiten Neubau oder Sanierung. Beide Projekte würden etwa 2025 fertig werden. Für einen Neubau schlug Lux den Standort direkt westlich neben dem Bestand vor.

Das motivierte Andreas Hänjes (SPD) zu einer Anregung. Man sollte dieses vorgeschlagene Baufeld doch flexibler betrachten, den Baumbestand achten und überhaupt darauf schauen, dass möglichst wenig Fläche verbraucht werde. Man könnte problemlos den bisherigen Hartplatz hierfür versetzen.

Die Idee eines veränderten Baufeldes könne grundsätzlich mit einfließen, antwortete Lux. Man müsse das Baufenster nicht starr betrachten. Allerdings sei es wichtig, vor weiteren Schritten mit der Gemeinde zu sprechen.

Lutz Bräutigam von den Grünen verwies darauf, dass dieses Projekt "eine echte Chance für eine zukunftsweisende Architektur" gebe. Man sollte "mutig und weitsichtig" bauen. Seine Fraktionskollegin Retta Müller-Schimmel freute sich, dass der Landkreis inzwischen als Bildungsregion gelte. Mit dieser Schule könne man das weiter unterstützen.

Hartplatz erneuern

Im einstimmig getroffenen Beschluss wurde Hänjes' Vorschlag mit verankert. Demnach strebt der Landkreis einen Neubau an, der auf einem "erweiterten Baufeld 1" stehen könnte. Gespräche mit der Gemeinde sollen da Klarheit schaffen. Bei der SPD stieß das auf freudige Zustimmung. "Ein Hartplatz lässt sich leichter erneuern als fünf jahrhundertealte Eichen", sagte Fraktionsvorsitzender Hänjes.

Der Grüne Manfred Bachmayer hatte zuvor noch ein paar wesentliche Punkte der Betrachtungsweise seiner Partei angesprochen. So sollte bei den Planungen darauf geachtet werden, dass die Streuobstwiese mit ihren sehr seltenen Sorten unbeschadet bleibe, dass die alten Eichen ebenso beachtet werden und dass man ökologisch anspruchsvoll bauen sollte, eventuell mit Holzbauweise.