Die Abfallmenge im Landkreis Kulmbach ist im vergangenen Jahr nur minimal gestiegen.
Die Mengenentwicklung in der Kommunalen Abfallwirtschaft im Landkreis Kulmbach verlief nach den Worten von Landrat Klaus Peter Söllner im letzten Jahr unspektakulär. Will heißen, die Zahlen pendelten sich auf dem Vorjahresniveau ein. So ist die Restmüllmenge mit Haus-, Sperr- und Gewerbemüll in der Summe pro Einwohner lediglich um zwei Kilogramm gestiegen. Damit wurden 222 kg Restmüll pro Einwohner und Jahr entsorgt.
Der bayerische Durchschnitt lag 2016 bei 179,2 kg/Einwohner und Jahr. In ländlichen Gebieten betrug dieser Durchschnitt 169,2 kg und in Oberfranken 210,4 kg.
In der Sitzung des Umweltausschusses gab Sachgebietsleiter Günter Söllner bekannt, dass die Menge der energetischen Verwertungsabfälle, die über die Zentrale Müllstation entsorgt wurde, gegenüber dem Vorjahr um 57 Tonnen oder 9,1 Prozent sank, die zu verwertende Menge belief sich auf 567 Tonnen. Die Gewerbemüllmenge stieg gegenüber dem Vorjahr um 131 Tonnen oder 7,4 Prozent.
Im Hausmüllbereich hatte der Landkreis eine geringe Mengensteigerung zu verzeichnen. Die zu entsorgende Menge des Landkreises betrug 11 398 Tonnen und lag damit um 46 Tonnen über der Vorjahresmenge. Gesunken ist dagegen die brennbare Sperrmüllfraktion um 30 Tonnen. Im Landkreis Kulmbach wurden 2732 Tonnen brennbarer Sperrmüll entsorgt. Bei der Metallabfuhr wurde mit 51,4 Tonnen exakt die gleiche Menge wie im Vorjahr gesammelt. Die Biomenge mit insgesamt 2975 Tonnen nahm um 71,9 Tonnen zu, das sind allerdings nur 2,4 Prozent. Bei der Grüngutmenge wurden auf den insgesamt 14 Kompostieranlagen im Landkreis Kulmbach 18 298 Tonnen von den Betreibern entsorgt. Hier lag man mit 2,1 Prozent unter dem Vorjahresaufkommen. Die Mengen beim Altpapier (5100 t), Altglas (1848 t) und Alu- und Weißblech (302 t) lagen fast exakt auf dem Vorjahresniveau.
Viel Bauschutt
Auf der Deponie Himmelkron wurden 1875 Tonnen entsorgt, auf der Bauschuttdeponie Höferänger 130 743 Tonnen. Durch die gute Baukonjunktur ist diese Entsorgungsmenge seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Landrat Klaus Peter Söllner: "Vor Jahren hatten wir da im Jahr eine Anlieferung von rund 20 000 Tonnen. Das ist Ausfluss der gegenwärtigen Bauwirtschaft." Für die Deponien Höferänger und Himmelkron stehen Rücklagen von 1,8 beziehungsweise 3 Millionen Euro zur Verfügung.
Genehmigt wurden vom Umweltausschuss die Ansätze für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sowie der Land- und Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung. Der Sachaufwand für den Umwelt- und Klimaschutz beträgt 80 100 Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für das Klimaschutzmanagement und den autofreien Sonntag im Weißmaintal. Für den Bereich Naturschutz und Landschaftspflege will der Landkreis Kulmbach in diesem Jahr 152 844 Euro ausgeben.
Der Landkreis Kulmbach hat außerdem die Entscheidung getroffen, den Titel "Fairtrade-Kreis" anzustreben. So wird im April 2018 eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Und um erfolgreich zu sein, schlug Klimamanagerin Ingrid Flieger vor, dass die Steuerungsgruppe aus Vertretern verschiedener Zielgruppen gebildet werden sollte. Für dieses Ziel werden 15 Geschäfte und Gastronomiebetriebe im Landkreis Kulmbach gesucht.
Der 5. Walderlebnistag wird am 30. September stattfinden. Die Stadt Stadtsteinach wurde wieder als Veranstaltungsort ausgewählt, da sie im Jahr 2011 den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung und nachhaltigen Waldumbau erhielt. Zum Jugendwaldtag am 1. oder 2. Oktober geht die Einladung an die 3. und 4. Klassen der Grundschulen im Landkreis.
Unterstützt wird vom Landkreis Kulmbach auch die Aktion "Deckel drauf", die Abfallberater Detlef Zenk vorstellte. Der Verein "Deckel drauf" finanziert Polio-Impfungen durch den Verkauf von Flaschendeckeln an Recyclingunternehmen. Mit 500 Deckeln kann der Verein eine lebenswichtige Impfung bezahlen. Deshalb: Jetzt mitsammeln und Leben retten - jeder Deckel zählt. Die Firma Drechsler GmbH Umweltschutz in Kulmbach hat sich bereiterklärt, die Plastikdeckel im Zuge der Anlieferung von Elektroschrott kostenfrei entgegenzunehmen.