"Schockiert und bestürzt" nach Hochwasser-Einsatz: Feuerwehr ärgert sich über Vorwürfe in SPD-Flugblatt

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Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn
Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn
Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn
Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn
Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn
Die örtliche SPD beklagte in einem Flyer, dass Veitsbronns Bevölkerung vor dem enormen Hochwasser am 9. Juli nicht gewarnt worden sei. Die Freiwillige Feuerwehr ist deswegen verärgert ...
Hochwasser in Veitsbronn: Feuerwehr im Einsatz
Mario Paldino / Feuerwehr Veitsbronn

Die Feuerwehr Veitsbronn hat mit Empörung auf ein Flugblatt des SPD-Ortsvereins reagiert. In diesem heißt es, die Bevölkerung sei vor dem jüngsten Hochwasser nicht gewarnt worden. Bei inFranken.de räumt der stellvertretende Fraktionschef Fehler ein.

Die Freiwillige Feuerwehr Veitsbronn ist empört. Der Grund: In einem Flugblatt kritisiert die Veitsbronner SPD die vermeintlich ausgebliebene Warnung der Anwohnenden vor dem weitläufigen Hochwasser am 9. Juli. "Obwohl die Feuerwehr schon mehrere Stunden vorher wusste, was sich im Zenngrund anbahnt, wurde die Bevölkerung nicht gewarnt", heißt es im entsprechenden SPD-Beitrag. Die Feuerwehr interpretiert dies als Vorwurf gegen die Einsatzkräfte. "Wir sind schockiert und bestürzt zugleich", erklären die Feuerwehr Veitsbronn und ihre Ortsteilwehren in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Die Feuerwehr sieht die Arbeit der "zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern, welche ihr Hab und Gut und ihre Familien zurückließen, um anderen zu helfen" nicht wertgeschätzt. Die SPD betont indes, dass sie die Einsatzkräfte keinesfalls habe tadeln wollen. "Das war keine Kritik an der Feuerwehr - sondern letztlich die Forderung nach einem besseren Hochwasserschutz", stellt Werner Haußmann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, gegenüber inFranken.de klar. 

Feuerwehr-Chef wegen SPD-Beitrag verärgert: "Als Kommandant hat mir das gestunken"

Bei der Veitsbronner Feuerwehr nimmt man den Verweis auf die mutmaßlich unzureichende Hochwasser-Warnung dagegen durchaus persönlich. Auf die Äußerung der SPD reagiert man mit Unverständnis. "Als Kommandant hat mir das gestunken", sagt Mario Paldino, Kommandant der aktiven Wehr, inFranken.de. Die Einsatzkräfte hätten alles getan, um die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde zu schützen. "Wir haben uns - auf gut Deutsch gesagt - den Arsch aufgerissen." Insgesamt seien 64 Einsatzkräfte im Zuge des Hochwassers am 9. Juli vor Ort gewesen. Die Feuerwehr habe die Anwohnenden der Hauptstraße ferner mit Lautsprecherdurchsagen vor dem vorausgesagten Hochwasser der Stufe 3 gewarnt.

Die Bürgerinnen und Bürger seien zudem angehalten worden, ihre Fahrzeuge und sonstige Gegenstände, die vom Wasser weggeschwemmt werden könnten, in Sicherheit zu bringen. "Leider wurde die Warnung von einigen Bewohnern zum Teil belächelt und sich belustigt, anstatt die Alarmierung zum Anlass zu nehmen, Vorkehrungen zu treffen", heißt es in der Stellungnahme der Feuerwehren Veitsbronn, Raindorf und Retzelfembach. "So nach dem Motto: 'Na ja, so viel Hochwasser kommt nicht - bleibt mal locker!'", sagt Kommandant Paldino. 

Aus diesem Grund sei entschieden worden, den Appell zu verstärken und die Durchsagen mehrfach zu wiederholen. Veitsbronn sei schlussendlich "mit einem blauen Auge" davon gekommen, resümiert Paldino. "Das hätte aber vielleicht anders ausgesehen, wenn wir nicht so schnell reagiert hätten."

Veitsbronner Flyer sorgt für Wirbel - SPD-Politiker entschuldigt sich

SPD-Politiker Werner Haußmann betont derweil, dass es in dem von ihm verfassten Artikel im SPD-Flyer darum gehe, wie man den Hochwasserschutz bei künftigen Katastrophenereignissen verbessern könne - und dass es hierfür besonderer Anstrengungen bedürfe. Um Kritik an der Feuerwehr habe es sich dabei nicht gehandelt. "Das war überhaupt nicht die Intention des Flugblatts", sagt Haußmann inFranken.de. Fehler räumt er zugleich aber ein.

"Ich gebe zu, dass der Dank an die Feuerwehren nicht gebührend zum Ausdruck gebracht wurde. Das war ein Fehler, für den ich mich entschuldige", hält der SPD-Kommunalpolitiker auf Facebook fest. "Die Feuerwehren und viele freiwillige Helfer:innen haben wirklich Außergewöhnliches an diesem Tag und in dieser Nacht geleistet."

Auch mit Blick auf den für Aufregung  sorgenden Satz im SPD-Flyer ("Obwohl die Feuerwehr schon mehrere Stunden vorher wusste, was sich im Zenngrund anbahnt, wurde die Bevölkerung nicht gewarnt")  zeigt sich Haußmann durchaus selbstkritisch. “Es müsste besser heißen ,nicht hinreichend gewarnt' - denn die Warnungen der Freiwilligen Feuerwehr seien eben nicht bei allen gefährdeten Anwohnenden angekommen. Er selbst wisse von drei Haushalten, die vor dem drohenden Hochwasser nicht entsprechend gewarnt worden seien. Letzen Endes gehe es darum, mit allen Beteiligten und Behörden ein integriertes Konzept für die Zukunft zu schaffen, erklärt Haußmann. 

Veitsbronn: Persönliches Treffen mit Feuerwehr soll entstandene Kontroverse "friedlich klären"

Der Veitsbronner Feuerwehr-Kommandant fordert unterdessen eine umfassendere Ausstattung, um die Bevölkerung noch eindringlicher warnen zu können. "Für die Feuerwehr muss definitiv eine bessere Technik her", unterstreicht Mario Paldino. Was ihm dabei genau vor Augen schwebt, kann er bereits am Mittwoch (4. August 2021) Veitsbronns Bürgermeister Marco Kistner (CSU) kundtun.

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Zugleich soll dann ein persönliches Treffen zwischen SPD und Feuerwehr stattfinden, um die entstandene Kontroverse in Ruhe miteinander zu besprechen. Die Feuerwehr in Veitsbronn habe kein Interesse, das Thema noch mehr "aufzupushen", sondern wolle die Angelegenheit "friedlich klären", betont Paldino. 

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