Der Spargelanbau hat sich im Vergleich zu früher verändert. Die mittelfränkische Stadt Oberasbach zeigt die Unterschiede zwischen damals und heute auf.
"Bis Johanni nicht vergessen: sieben Wochen Spargel essen", so empfiehlt es der Volksmund. In fränkischen Breiten hat die Saison dieses Jahr offiziell am 12. April begonnen – wegen des langen Winters etwas später als sonst. Das teilt die Stadt Oberasbach (Landkreis Fürth) mit.
Nicht nur das zarte Gemüse erfreut sich großer Beliebtheit, der Spargelanbau boomt, die gesamte Saison wird gefeiert und vermarktet. Das beginnt schon mit der Wahl einer "Spargelkönigin". Besonders gefragt ist immer schon Spargel aus regionalem Anbau.
Spargel-Genuss: Den Römern sei Dank
Vielleicht gab es ihn schon im alten Ägypten, wie über 5.000 Jahre alte Grabfresken vermuten lassen, wahrscheinlich wurde der "aspharagos" (übersetzt "junger Trieb") in der griechischen Antike als Heilpflanze geschätzt, aber ziemlich sicher haben die Römer das königliche Gemüse erstmals kultiviert. Wohlhabende Zeitgenossen kamen damals in den Genuss der edlen Stangen als Vorspeise. Der botanische Gattungsbegriff "asparagus" umfasst insgesamt 220 Arten. Der uns bekannte Gemüse- oder Gemeine Spargel ist nur ein Exemplar davon. Gegessen werden lediglich die jungen Triebe der Pflanze. Auf der Suche nach Wasser können sich die Wurzeln schon einmal bis zu sechs Meter tief in den Boden bohren.
Durch die Eroberungszüge der Römer gelangte der Spargel nach Europa. Über die Geschichte des Spargelanbaus im deutschsprachigen Raum ist recht wenig überliefert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1565. Um die Zeit gab es Beete mit Spargelpflanzen im "Stuttgarter Lustgarten". Erste Anbaugebiete existierten im 17. Jahrhundert, damals war der Grünspargel die bekanntere Sorte.
Insgesamt galt der Spargel damals als Luxusgemüse. Erst mit dem 19. Jahrhundert und dem Übergang zum Feldanbau erweiterte sich die Produktion des Edelgemüses.
Ideale Wachstumsbedingungen in Franken
Für den Spargelanbau bot und bietet unsere Region seit jeher beste Voraussetzungen. Der sandige Boden ist ideal für das Wachstum der weißen und grünen Stangen.
Spargel wird daher in Oberasbach schon seit den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts angebaut, zu Beginn freilich eher zum privaten Gebrauch und auf kleinen Flächen. Inzwischen gibt es mehr als 20 Spargelanbauern allein im Fürther Land. Das Wesentliche geschieht nach wie vor in Handarbeit geschieht und die Ernte ist mühsam.