Fränkischer Logistikbetrieb verkauft: Welche Folgen hat das für die Belegschaft?

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Der fränkische Dienstleister Dataform hat einen neuen Eigentümer. Doch welche Auswirkungen hat der Verkauf auf den Standort und die rund 230 Beschäftigten?

In den vergangenen Monaten gab es mehrere Übernahmen von fränkischen Firmen. So hat die Geis-Gruppe, ein Logistikunternehmen aus Bad Neustadt an der Saale, im Zuge ihrer Expansion gleich drei Unternehmen binnen kurzer Zeit erworben. Ein weiteres Beispiel ist die Übernahme eines insolventen Baubetriebs durch die Firma GS Schenk aus Fürth. Auch die Coburger Kartonagenfabrik wurde in neue Hände gelegt - dies ging gleichwohl mit einem Stellenabbau einher. 

Nun gibt es eine weitere entsprechende Transaktion zu vermelden: Der finanziell angeschlagene Dienstleister Dataform aus Roßtal (Landkreis Fürth) wurde verkauft. Neuer Eigentümer wird die L.I.T. Gruppe, ein international tätiger Logistikdienstleister aus Norddeutschland. Was bedeutet der Deal für die fast 230 Mitarbeiter des mittelfränkischen Betriebs?

Investor übernimmt Dienstleister Dataform aus dem Kreis Fürth - "Standort bleibt bestehen"

Dataform blickt auf eine fast 50-jährige Geschichte zurück. Das 1977 gegründete Unternehmen bietet unter anderem Intralogistik für Prozesse von Geschäftskunden an. Vor Kurzem musste die Roßtaler Firma jedoch Insolvenz anmelden. Der Geschäftsbetrieb ging weiter, zugleich liefen Gespräche mit Interessenten. Ein entsprechender Investor ist inzwischen gefunden worden.

Zum 1. August 2025 wird die Dataform Dialogservices GmbH Teil der L.I.T. Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Brake. "Die Akquisition erfolgt aus einem vorläufigen Insolvenzverfahren", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der künftigen Mutterfirma der Franken. Mit dem Erwerb erweitere der Logistikdienstleister sein Portfolio um Leistungen in den Bereichen Dialogmarketing, E-Commerce-Fulfillment sowie digital unterstütztem Print- und Outputmanagement.

Die gute Nachricht aus Sicht der Dataform-Beschäftigten: "Der Standort bleibt bestehen, alle 230 Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt", erklärt die L.I.T. Gruppe. Diese berichtet mit Blick auf die nahende Übernahme von einem "wichtigen Meilenstein" für den gezielten Ausbau ihrer Fulfillment- und E-Commerce-Kompetenz.

"Tragfähige Lösung": Insolvenzverwalter von fränkischer Logistikfirma lobt Deal

"Wir freuen uns sehr, dass wir eine tragfähige Lösung erarbeiten konnten", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Meyerle in einer Verlautbarung der Kanzlei Pluta. "Die Übernahme durch einen strategisch passenden Investor ist ein wichtiges Signal, nicht nur für den Standort Roßtal, sondern auch für die gesamte Belegschaft und die langjährigen Kundenbeziehungen." Alle Beschäftigten würden übernommen, der Geschäftsbetrieb werde nahtlos fortgeführt. "Das ist ein großer Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen", so Meyerle.

"Mit Dataform gewinnen wir ein Unternehmen mit hoher fachlicher Spezialisierung im Bereich Fulfillment, digitaler Druck- und Versandprozesse sowie systemintegrierter Dialogleistungen", wird Claas Durach, zukünftiger Geschäftsführer der Dataform Dialog Solutions GmbH, zitiert. Das Unternehmen zeichne sich durch ein "technisch ausgereiftes Setup", automatisierte Abläufe und dem Zugang zu neuen Kundensegmenten aus. Durach hebt hervor, selbst während der vorläufigen Insolvenzphase seien neue Kunden und Aufträge gewonnen worden, was die Marktstellung und Leistungsfähigkeit von Dataform unterstreiche.

Laut Firmenmitteilung verfügt der fränkische Dienstleister über eine logistische Infrastruktur mit rund 45.000 Quadratmetern Lager- und Produktionsfläche und 90.000 Fachbodenlagerplätzen. Das Unternehmen bietet seinen Geschäftskunden demnach Leistungen entlang der gesamten E-Commerce-Wertschöpfungskette an: vom Wareneingang über Bestellabwicklung, Konfektionierung, Versandmanagement bis hin zur Retourenbearbeitung.

Vorschaubild: © Dataform