Inflation in Bayern über Bundesdurchschnitt: Was ist gerade besonders teuer?
Autor: Redaktion
Fürth, Mittwoch, 16. März 2022
Die hohe Inflationsrate wird zunehmend zum Problem für Verbraucher. Vor allem viele alltägliche Produkte sind dadurch teurer geworden. Der Verbraucherpreisindex für Bayern zeigt, wo die Preise besonders gestiegen sind.
Die derzeit hohe Inflation trifft Bayern offenbar besonders. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch (16. März 2022) mitteilte, lag die Inflationsrate im Februar bei 5,3 Prozent. Im Jahresvergleich lag sie damit um 0,2 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt.
Diese Teuerungsrate wird auch von den steigenden Preisen bestimmter Produkte getrieben. Denn die Inflation wird über den sogenannten Verbraucherpreisindex berechnet. Jeden Monat misst die Behörde die durchschnittliche Preisentwicklung von hunderten Waren und Dienstleistungen. Die Veränderung zum Vorjahresmonat oder dem Vorjahr gibt dann die Inflationsrate an.
Preise steigen in Bayern: Diese Produkte sind besonders teuer geworden
Unter den derzeitigen Inflationstreibern - Produkte, die besonders teuer geworden sind - sind vor allem Lebensmittel und Produkte aus dem Bereich Energie. Insgesamt sind die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent gestiegen. Allein für Gemüse lag der Anstieg bei rund acht Prozent. Besonders teuer schlugen dabei Gurken (31,3 Prozent mehr) und Tomaten (26,3 Prozent mehr) zu Buche.
Auch steigende Preise durch den Ukraine-Krieg sind im Verbraucherpreisindex zu beobachten: Mehl oder Grieß sind um fast 30 Prozent teurer geworden, Speiseöl um rund 28 Prozent. Bei beiden Produktgruppen kommt es teils zu Engpässen in den Supermärkten. Bei der beliebten Öl-Alternative Butter gab es ebenfalls einen Anstieg um 21 Prozent.
Auf dem Energiemarkt spricht das Landesamt von einem "massiven" Preisanstieg. Heizöl wurde um 52,4 Prozent teurer, Gas um 40,8 Prozent. Die Preise für Kraftstoffe sind insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,6 Prozent gestiegen. Am härtesten war dabei Diesel mit einem Anstieg von mehr als 30 Prozent betroffen.
Derart turbulente Entwicklungen bei der Inflationsrate gab es zuletzt vor gut 50 Jahren. "So eine dynamische Entwicklung bei der Inflationsrate wie jetzt, haben wir seit den Ölkrisen der 70er-Jahre nicht mehr gesehen", erklärt Markus König, Abteilungsleiter im Landesamt für Statistik. Der Blick zurück sei wichtig für die Einordnung von dem, was wir gerade sehen und persönlich tagtäglich beim Einkaufen oder an der Tankstelle erleben. "Die im Februar 2022 für Bayern festgestellte Inflationsrate von 5,3 Prozent ist also im Kontext der letzten 50 Jahre schon als hoch einzustufen, jedoch gab es in den 70er- und 80er-Jahren durchaus schon Größenordnungen um die acht Prozent", so das Landesamt.
Vor allem die steigenden Energiepreise treffen die Bevölkerung hart. Die Bundesregierung hat nun fünf Maßnahmen angekündigt, die für Entlastung sorgen sollen.