In Fürth plant die Pfarrerin Stooß-Heinzel ein "Friedensgebet" in den Gottesdienst am 27. Februar 2022 zu integrieren. Das "Auftreten Russlands als Aggressor" mache die Pfarrerin "wütend und hilflos".
Den Gottesdienst am kommenden Sonntag, den 27. Februar um 9.30 Uhr in der Auferstehungskirche wird Pfarrerin Irene Stooß-Heinzel nicht wie ursprünglich vorgesehen gestalten, teilt das Evangelisch-Lutherische Dekanat Fürth mit.
Sie sagt demnach: „Die Rede vom "Krieg in Europa", der durch die Presse geht, macht Angst. Dass so etwas nochmal passiert, war in Deutschland nicht mehr vorstellbar. Russland tritt hier ganz klar als Aggressor auf - ohne einen anderen nachvollziehbaren Grund als den der eigenen Machterweiterung. Das macht mich wütend, hilflos und es ist beängstigend - denn wer weiß, wo die Grenze ist.“
Im Gottesdienst am Sonntag wolle sie deshalb ein Friedensgebet halten. Gottesdienst feiern heiße für sie, dass "die Besucher als Christen zusammenkommen, um sich gemeinsam an Gott zu wenden und für das zu beten und bitten, was auf dem Herzen liegt". In Krisenzeiten sei dies eine Stärke des Glaubens, die Mut machen und Hoffnung schenken kann.
Die Pfarrerin betont: "Wir sind nicht allein mit unserer Sorge, wir sind viele und hoffen, dass Gott auch da ist. Als Christen können wir nichts anderes tun als um Frieden zu beten und damit Gott als Macht ernstnehmen, die da noch etwas ausrichten kann, wo wir als Menschen hilflos sind."
Auch der aus St. Michael gesendete ZDF Gottesdienst am Sonntag, 6. März werde sich nicht wie geplant dem Thema der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ widmen, sondern blicke auf die Ereignisse in der Ukraine. „Verleih uns Frieden“ ist laut Pfarrerin Dr. Stefanie Schardien aus St. Michael der Titel für die Liveübertragung aus der Altstadtkirche.
Viele evangelische Kirchen in Fürth Stadt und Land bieten in den nächsten Tagen Friedensgebete an. Auf der Startseite der fuerth-evangelisch.de gibt es Hinweise, wann und wo sie stattfinden.
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