Fürther Lidl-Chef entsetzt: Böller-Fans grillen nachts vor Filiale
Autor: Daniel Krüger
Fürth, Dienstag, 30. Dezember 2025
Vor einem Fürther Lidl ist es zum Start des Feuerwerksverkaufs zu verrückten Szenen gekommen. Der stellvertretende Filialleiter berichtet von Kunden außer Rand und Band.
Der Start des offiziellen Feuerwerksverkaufs am 29. Dezember 2025 hat in einer Lidl-Filiale in Fürth für chaotische Zustände gesorgt. Kevin Kublik, stellvertretender Filialleiter, schildert in einem Video fassungslos die Ereignisse des Morgens – und seine Erzählung lässt erahnen, welche Ausmaße die Jagd nach Raketen und Böllern mittlerweile annimmt.
Bereits in den frühen Morgenstunden spielten sich vor der Filiale ungewöhnliche Szenen ab. Als Kublik gegen 4.45 Uhr zur Arbeit erschien, traute er seinen Augen kaum: "Auf einmal sehe ich Rauch vor der Filiale. Da haben die sich wirklich hingestellt und haben Würstchen gegrillt", berichtet er sichtlich aufgeregt am Wareneingang.
"Gedacht, ich bin im falschen Film": Chaos bei Feuerwerksverkauf in Fürther Lidl-Filiale
Die ersten Kunden hatten sich demnach bereits um 3.40 Uhr – mehr als drei Stunden vor Verkaufsstart – vor dem Geschäft eingefunden und die Wartezeit offenbar für ein improvisiertes Frühstück genutzt. Was dann zur Ladenöffnung um 7 Uhr geschah, übertraf nach Kubliks Worten die Erlebnisse der Vorjahre deutlich. „Wer dachte, die letzten Jahre waren krass, dieses Jahr ist noch krasser gewesen", sagt er kopfschüttelnd. Kurz vor der Öffnung sei die Stimmung bereits aggressiv gewesen.
"Dann eine Minute vor 7 Uhr, die schlägern sich schon fast vorne." Als die Türen schließlich aufgingen, brach das Chaos laut Kublik vollends aus. "Zwei Minuten später habe ich aufgemacht, ohne Sch***, 200 Leute da hinten. Die sind reingerannt, der eine Typ ist auf den Boden gefallen, die anderen springen einfach drüber", schildert der stellvertretende Filialleiter die irren Momente.
Besonders surreal mutet an, dass auch Kinder in den Ansturm verwickelt waren. „Von der anderen Seite kommt ein kleiner Junge und schreit: Feuerwerk!", erzählt Kublik. Kunden kamen demnach teils mit Bollerwagen und füllten ihre Einkaufswagen bis zum Rand. An der Kasse erreichten die Einkäufe schwindelerregende Summen: "Vorne an der Kasse 600 Euro, ich hab gedacht, ich bin im falschen Film", so der sichtlich erschütterte Mitarbeiter.
"Was ist los mit den Leuten?": Lidl-Chef fassungslos über Böller-Ansturm
In dem Video, das er am Wareneingang aufnahm, ist Kublik die Fassungslosigkeit deutlich anzumerken. Immer wieder fasst er sich an den Kopf, gestikuliert wild und springt aufgeregt herum. Seine Stimme überschlägt sich fast, als er einer Kollegin die Ereignisse schildert. Sein Fazit fällt eindeutig aus: "Was ist los mit den Leuten? Geisteskrank."
Die Szenen in Fürth sind kein Einzelfall. Jedes Jahr wiederholt sich zum Start des Feuerwerksverkaufs am 29. Dezember ein ähnliches Spektakel vor Supermärkten und Discountern in ganz Deutschland. Doch die Schilderungen von Kevin Kublik zeigen: Der Run auf Böller und Raketen scheint von Jahr zu Jahr intensiver zu werden – mit allen Begleiterscheinungen von nächtlichem Camping bis hin zu gefährlichen Situationen beim Ansturm auf die Regale.