In Fürth sind am Samstag (13. Januar 2024) zwei Mädchen in einen Weiher eingebrochen. Ein mutiger Mann konnte sie aus dem eiskalten Wasser selbstständig retten. Am selben Abend führte die DLRG hier eine Übung durch und äußert sich nun zum Verhalten des Mannes.
In Fürth gerieten am Samstag (13. Januar 2024) ein neun und ein zehn Jahre altes Mädchen in Todesangst. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtete, brachen sie am Nachmittag beim Spielen auf dem Waldmannsweiher ins Eis ein. "Ein Passant erkannte die lebensgefährliche Situation und rettete die Mädchen noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte aus dem eiskalten Wasser", berichtet die Polizei.
Unabhängig davon begaben sich am Abend Mitglieder der DLRG Fürth auf ebendiesen Weiher, um verschiedene Rettungsmethoden zu üben. Wegen des 28-Jährigen mussten sie am Nachmittag nicht tätig werden. Hat sich der Mann richtig verhalten? Jakob Kimberger, Ausbilder in der Wasserrettung, schätzt die Eisdicke auf nur etwa vier Zentimeter. "Man begibt sich in sehr große Gefahr, wenn man nicht über die fachliche Expertise und Kondition verfügt", sagt er im Gespräch mit inFranken.de.
Update vom 14.01.2024: "Peu à peu brach das Eis ein" - DLRG imitiert Notsituation auf Fürther Weiher
Der Mann hatte sich in Bauchlage zu den Kindern gerobbt und sie mit einer Hundeleine an Land gerettet. "Wir sind ihm für sein Verhalten sehr dankbar", so Kimberger. Es habe geradezu ein "Verhalten wie im Lehrbuch" gezeigt. Er habe sein Gewicht verteilt und mit der Hundeleine Distanz zu dem Loch geschaffen. "Es hätte anders für die Mädchen ausgehen können." Bleibende Schäden hätten sie eventuell davontragen können, wenn die Rettung noch viel länger gedauert hätte.
Der Experte betont jedoch, dass jeder Zeuge solch einen Unfall für sich selbst prüfen solle. "Wir sagen auf keinen Fall, dass jeder sofort aufs Eis soll." Die DLRG habe sich mit dem Weiher für ihre Übung extra einen Ort mit großem Einbruchsrisiko ausgesucht. Das Eis sei hier vor allem am Ufer sehr dünn. "Wir wollten die Witterungsverhältnisse nutzen, um mit unseren jugendlichen Einsatzkräften Eisrettungen zu üben. Peu à peu brach das Eis dann auch ein", berichtet Kimberger. "Viele Leute verkennen die Gefahr", sagt er und verweist auf Eisflächen, die von Ämtern ausdrücklich ausgewiesen werden.
Manche der Teilnehmer begaben sich in die Rolle der Eingebrochenen. "Wir haben unter anderem versucht, mit einem Wurfsack an die Patienten ranzukommen." Jedoch sei fraglich, ob sich Menschen in einer Notsituation noch an einem Seil festhalten können. Daneben kam eine schwimmbare Trage zum Einsatz, mit der der Rettende seine Aufliegefläche vergrößern kann. "Wir verwendeten auch einen Eisrettungsschlitten, mit der wir sicher zum Patienten gelangen und ihn sehr schonend retten können. Dabei haben wir uns mit Eispickeln nach vorne gearbeitet", erinnert sich Jakob Kimberger. "Trotz des eiskalten Abends konnten wir wieder wertvolle Praxiserfahrung im Thema Eisrettung sammeln", schreibt die DLRG Fürth abschließend in dem Bericht in den sozialen Medien.
Erstmeldung vom 14.01.2024: Mädchen durchbrechen Eisschicht auf Fürther Weiher - 28-Jähriger wird zum Helden
Die beiden Kinder spielten demnach gegen 14 Uhr auf dem Eis des zugefrorenen Weihers im Fürther Wiesengrund. Aufgrund der offenbar nicht tragfähigen Eisdecke brachen die Mädchen einige Meter vom Ufer entfernt in das Eis ein. Dem Präsidium zufolge wurden mehrere Passanten auf den Vorfall aufmerksam und alarmierten umgehend Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.
Noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte entschloss sich ein 28-jähriger Mann zu einem Rettungsversuch. Er näherte sich den verunglückten Mädchen in Bauchlage über das Eis. Mittels einer Hundeleine zog er sie im Anschluss aus dem eiskalten Wasser und brachte sie an Land.
Mithilfe weiterer Passanten sowie der mittlerweile eingetroffen Rettungskräfte konnten die Mädchen von ihrer durchnässten Kleidung befreit und anschließend in einem Rettungswagen aufgewärmt und behandelt werden. Sie kamen vorsorglich in ein Krankenhaus.