Weiße Weihnachten - das bleibt in den allermeisten Regionen Frankens ein unerfüllter Wunsch. Nach Sturmtief "Zoltan" bliebt es in den nächsten Tagen aber erst einmal ungemütlich.
Es bleibt weiter stürmisch in Franken. "Innerhalb einer kräftigen Nordwestströmung verläuft eine wellende Front quer über Bayern, die sich zögernd nordostwärts verlagert", teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Sturmböen können im Flachland Geschwindigkeiten zwischen 60 Kilometer pro Stunde und 80 Kilometern pro Stunde erreichen. Im Bergland sind sogar Böen um 90 Kilometern pro Stunde möglich, hieß es.
Dazu lässt Dauerregen die Wasserpegel weiter ansteigen. Während Sturmtief "Zoltan" bereits für mehrere hundert Einsätzen von Rettungskräften und Polizei sorgte, warnt der Hochwassernachrichtendienst für Bayern (HND) in vielen fränkischen Regionen vor massiven Überschwemmungen. DWD-Angaben zufolge, bringen Regenfälle im Umfeld der östlichen Mittelgebirge bis Montagvormittag (25. Dezember 2023) innerhalb knapp 72 Stunden nochmals 60 bis 80 Litern pro Quadratmeter Niederschlag zu den bisherigen Regenmengen. An Frankenwald und im Fichtelgebirge werden teilweise sogar bis zu 100 Liter pro Quadratmeter an zusätzlichem Niederschlag erwartet.
Kein Schnee in Sicht: So wird das Wetter an den Weihnachtstagen
Der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs") prognostiziert auch an Heiligabend (24. Dezember) noch weitere Sturmböen. Dazu bleibt es bei Temperaturen von 10 Grad überwiegend bewölkt, mit einzelnen Regenfällen. Weiße Weihnachten wird es für die meisten Menschen in Franken nicht geben. Neuschnee erwartet der DWD in den Mittelgebirgen nur oberhalb von 600 bis 800 Metern. "Es ist seit Jahren wie verhext, Schnee an Weihnachten scheint flächendeckend in Deutschland einfach nicht mehr möglich zu sein", sagte der DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Auch in der Nacht auf Montag bleibt es stattdessen gebietsweise regnerisch. Dazu werden Tiefstwerten um die 8 Grad erwartet.
An den Weihnachtsfeiertagen ziehen Schmid zufolge immer wieder Tiefausläufer über Deutschland hinweg. Das Wetter gestalte sich deshalb weiterhin wechselhaft. Durch die Zufuhr von Atlantikluft bleibe es außerdem sehr mild. Wie zuvor bleibt es auch zum Start in die neue Woche (Montag, 25. Dezember) bei 10 Grad überwiegend bewölkt, wobei es gebietsweise immer wieder zu einzelnen Regenfällen kommt. Der Wind nimmt aber im Tagesverlauf deutlich ab, erklärt Stefan Ochs. Nachts zieht der Regen nach Norden ab. Trotzdem kann es besonders im nördlichen Franken in den frühen Morgenstunden nass werden. Dazu liegen die Tiefstwerte erneut bei 8 Grad.
Der zweite Weihnachtstag (Dienstag, 26. Dezember) bringt aus Nordwesten gebietsweise leichten Regen in die Region. "Die stürmischen Zeiten sind erstmal vorbei, es treten nur noch einzelne starke Böen aus Südwest auf", so Ochs. Die Maxima liegen tagsüber bei 9 Grad und sinken in der Nacht auf 4 Grad ab. Ähnlich mild soll es auch in den Tagen danach weitergehen.
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