Unwetter-Schwerpunkte in Franken: Diese Orte wurden besonders hart getroffen
Autor: Jessica Becker, Ralf Welz
Franken, Freitag, 02. August 2024
Nach dem schweren Unwetter in Franken am Donnerstag (1. August 2024) ziehen Polizei und Feuerwehr Bilanz. Es gab zum Teil massive Überschwemmungen, Stromausfälle und Unfälle - aber auch Heldentaten.
Starkregen hat in der Region erneut viele Menschen auf Trab gehalten: Ein Unwetter fegte am Donnerstagnachmittag (1. August 2024) über Franken und traf dabei unter anderem den Raum Nürnberg. Erste Aufnahmen von dort zeigten schwarze Wolken. Wassermassen strömten aus Gullydeckeln und überfluteten die Straßen. In Nürnberg wurden ein Mann und eine Frau kurzerhand zu Helden. Sie eilten einem Autofahrer zur Hilfe, der sich infolge der extremen Niederschläge in einer akuten Notsituation befand. "30 Sekunden später wäre der Mann wahrscheinlich ertrunken und wir hätten ihn auch nicht mehr rausbekommen", berichtete die Retterin.
Auch im benachbarten Fürth musste ein Mensch aus seinem Fahrzeug gerettet werden. Die Polizei Mittelfranken berichtete am Nachmittag auf Anfrage von inFranken.de, dass die Einsatzkräfte "gut ausgebucht" seien. "Wasser im Keller" und "umgestürzte Bäume" waren demnach die häufigsten Gründe der Notrufe. Die Stadt mahnte Bürger, Unterführungen sowie Keller zu vermeiden und vorsichtig zu sein.
Unwetter trifft Franken: Stromausfall im Nürnberger Land - mehreren Gemeinden betroffen
Bis zum Abend hatte sich die Lage in Mittelfranken laut Polizei wieder beruhigt. Die Aufräumarbeiten hatten zwischenzeitlich angefangen. Insgesamt seien die Beamten 75 Mal unwetterbedingt ausgerückt - darunter Unfälle, Pannen, weil Fahrzeuge in offene Gullyschächte oder überschwemmte Unterführungen fuhren, und umgestürzte Bäume. Wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken berichtet, gab es auch einen ungewöhnlicheren Einsatz: Als ein frisch zugelassenes Elektrofahrzeug ins Wasser gefahren sei, sei der Motor dabei explodiert. Verletzt wurde laut Polizei niemand.
Gleich mehrere Gemeinden im Nürnberger Land waren am Donnerstagnachmittag durch das Unwetter von einem Stromausfall betroffen. Wie der Energieversorger N-Ergie Netz GmbH schildert, waren neben Burgthann auch Ezelsdorf, Lindelburg, Oberferrieden, Unterferrieden und Schwarzenbach betroffen, nachdem ein Baum auf eine Freileitung gefallen war. Der Stromausfall hatte sich demnach gegen 15.10 Uhr ereignet. Etwa eine Stunde später sei "der überwiegende Großteil der betroffenen Haushalte wieder mit Strom versorgt" gewesen.
Am Donnerstagnachmittag hätten sich dann Techniker um die Behebung der Störung gekümmert. Zu dieser Zeit waren laut N-Ergie beispielsweise die Autobahnraststätte Feucht noch vom Stromausfall betroffen. Laut den Feuchter Gemeindewerken hatte sich ein Stromkomplettausfall in Schwarzenbruck ereignet, der inzwischen wieder behoben ist. Ob er in Zusammenhang mit dem Unwetter steht, wisse die Mitarbeiterin nicht. Laut Polizei Mittelfranken sei auch hier ein Baum auf die Leitungen gestürzt.
Feuerwehr muss Frau aus Auto retten - etliche Unwetter-Einsätze im Raum Neustadt an der Aisch
Auch im Landkreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim beschäftigte ab dem Nachmittag eine "Vielzahl von Unwetter-Einsätzen rund 20 Feuerwehren", wie die Feuerwehr berichtet. Zur Koordinierung der Einsätze wurden die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und mehrere Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises alarmiert. In der Gegend um Markt Bibart musste eine Autofahrerin gerettet werden.
Die Frau war bei Altmannshausen in eine überflutete Bahnunterführung gefahren und dort nach einer Drehung zum Stillstand gekommen. Mit einer Feuerwehrleine gesichert, befreite ein Mitglied der Markt Bibarter Feuerwehr die Fahrerin aus dem Wagen. Sie wurde anschließend dem Rettungsdienst übergeben.