Stickoxid-Grenzwerte 2018 vielerorts überschritten - auch in einer fränkischen Stadt
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Franken, Freitag, 01. Februar 2019
Die Luftverschmutzung vor allem aus Diesel-Abgasen bleibt vielerorts höher als erlaubt. In mindestens 35 deutschen Städten wurde der EU-Grenzwert für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) im vergangenen Jahr überschritten. Doch wie sieht es mit der NO2-Belastung in Franken aus?
Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine erste Bilanz zur Entwicklung der NO2-Grenzwerte in deutschen Städten veröffentlicht. Rund 6000 Menschen in Deutschland sterben pro Jahr vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die von Stickstoffdioxid (NO2) ausgelöst werden.Der Grenzwert für NO2, der seit 2010 eingehalten werden muss, liegt bei 40 µg/m³ im Jahresmittel.
Stickstoffdioxid-Grenzwert: Nur an einer fränkischen Messstelle überschritten
Frankenweit wurde 2018 dieser Wert nur an einer Messstation überschritten: In der von-der-Tann-Straße in Nürnberg, wo der Jahresmittelwert sogar im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist (von 43 auf 46 µg/m³). Leichte Anstiege verzeichneten auch Bayreuth, Nürnberg (Hauptbahnhof) und Schwabach. Ansonsten sind die Messwerte bei den meisten fränkischen Messstellen im Vergleich zum Jahr 2017 gleich geblieben oder gesunken, wie unsere Übersicht zeigt.
Eine Übersicht über die gemessen NO2-Werte im Jahr 2018 an den Stationen in Franken (von Norden nach Süden):
- Hof (Messstelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt): 17 µg/m³ (2017: 17 µg/m³)
- Kulmbach (Konrad-Adenauer-Straße): 20 (21)
- Schweinfurt (Obertor): 21 (23)
- Aschaffenburg (Bussardweg): 28 (31)
- Bayreuth (Hohenzollernring): 30 (29)
- Bamberg (Löwenbrücke): 24 (24)
- Kleinwallstadt (Hofstetter Straße): 16 (17)
- Würzburg (Stadtring Süd): 33 (38)
- Erlangen (Kraepelinstraße): 17 (18)
- Burgbernheim (Grüne Au): 12 (12)
- Nürnberg (Muggenhof): 27 (29)
- Nürnberg (Hauptbahnhof): 35 (34)
- Nürnberg (von-der-Tann-Straße): 46 (43)
- Schwabach (Angerstraße): 24 (22)
- Ansbach (Residenzstraße): 31 (32)
Wie aus der ersten Bilanz des Umweltbundesamts (UBA) hervorgeht, wird der NO2-Grenzwert bundesweit in mindestens 35 Städten überschritten. Für 28 der insgesamt 65 Städte, die den Grenzwert 2017 übertrafen, sind noch nicht alle Zahlen für 2018 da. Die höchste Belastung hatte nun Stuttgart mit 71 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft vor München mit 66 Mikrogramm.
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Insgesamt hat die Luftbelastung durch Diesel-Abgase im vergangenen Jahr leicht abgenommen - im Mittel der verkehrsnahen Messstationen um etwa zwei Mikrogramm pro Kubikmeter. Gab es 2017 an 45 Prozent dieser Stationen zu hohe Werte, waren es 2018 nach einer Hochrechnung des UBA noch 39 Prozent. Der verbindliche Grenzwert gilt seit 2010.