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Bamberger Dom: Geschichte, Architektur und kulturelles Erbe im Herzen Bambergs


Autor: Susi Geus

Deutschland, Mittwoch, 26. Juli 2023

Der Bamberger Dom ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt. Er steht auf einem der sieben Hügel und überragt mit seinen vier Türmen das malerische Bamberg.
Der Bamberger Dom, ein Wahrzeichen der Stadt.


Majestätisch steht der Bamberger Dom über der Altstadt. Heutzutage kann ihn jedermann besichtigen und über den Domberg, an den Domherrenhöfen vorbei, bis hinauf zur Jakobskirche laufen. Das war nicht immer so. Der einzige Zugang war im Mittelalter über den Torschuster. Erst im 18. Jahrhundert öffnete man den Domberg zur Stadt hin. Dafür mussten mehrere Gebäude weichen und so ergab sich auch das Gefälle zur Stadt hin.

Geschichte der Stadt

Wie Ausgrabungen ergeben haben, gehen früheste Besiedlungen des Dombergs bis mindestens 1.000 v. Chr. zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 902 in der Chronik des Regino von Prüm. Damals stand auf dem Domberg die Burg der Babenberger, die später der Stadt den Namen gaben.

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973 erhielt Herzog Heinrich II., der Zänker, die Burg mit Umgebung von Kaiser Otto II. als Geschenk. Ihm folgte sein Sohn 995 Heinrich als Herzog von Bayern nach. Kaiser Otto verstarb jung und Heinrich II., der Heilige, trachtete nach dem Thron. Heinrich hatte eine sehr gute und religiöse Erziehung erhalten und konnte sich mithilfe der Bischöfe gegen den Adel durchsetzten. 1002 wurde er in Mainz zum König gekrönt, 1014 in Rom zum Kaiser.

Den Dombau in Bamberg hatte er bereits 1002 in Auftrag gegeben. 1007 gründete er das Bistum Bamberg. Ziel Heinrichs war es, von Bamberg aus die Slawen zu missionieren. Außerdem wollte er einen Gegenpol zur Macht des Markgrafen von Schweinfurt und zum Erzbistum Würzburg installieren und Bamberg zur Reichshauptstadt machen. Die Burg der Babenberger baute er zur Kaiserpfalz aus. Es wurde sogar ein direkter Zugang zum Gotteshaus geschaffen.

Geschichte des Doms

Der Dom, wie wir ihn heute kennen, ist bereits das dritte Gebäude an dieser Stelle. Die Weihe des ersten Doms fand am 06. Mai 1012, dem Geburtstag Heinrichs, statt. Der Dom ist viel mehr als ein Gebäude, um Gott zu huldigen. Kaiser Heinrich und seine Frau Kunigunde hatten keine Nachkommen und setzten sich so ein Denkmal für die Ewigkeit. Heinrich II. hatte Großes mit Bamberg vor. Er wollte es zur Reichshauptstadt erheben.

Der Heinrichsdom war eine relativ kleine romanische dreischiffige Basilika mit zwei niedrigen Türmen. Geweiht war er dem heiligen Petrus, St. Georg und Maria, der Mutter Gottes. 1081 und 1185 zerstörten Brände den Dom. Während man 1081 den Dom provisorisch wieder aufbaute, musste man ihn 1185 abreisen.  Das geschah stückweise, um den Ort für Gottesdienste weiter nutzen zu können.

Unter Bischof Ekbert von Andechs-Meranien wurde die Kathedrale im frühgotischen Stil und größer wieder aufgebaut. Durch seine Schwester, die mit dem französischen König Philipp II. verheiratet war, hatte er gute Beziehungen zu Frankreich. Das erklärt den Umstand, dass in dieser Bauphase französische Baumeister am Werk waren. Die Domweihe fand 1237 statt. Erst damals erhielt er auch die charakteristischen vier Türme. Im Mittelalter war der Dom bunt bemalt. Wegen des Kerzenrußes musste man jedoch öfter die Wände überstreichen. Im 19. Jahrhundert ließ König Ludwig I. von Bayern im Rahmen der Purifizierung alle Farben entfernen. Der Dom, den wir kennen, ist das Ergebnis dieser Restaurierung.

Wichtigste Sehenswürdigkeiten im Dom

Der Dom birgt sowohl im Innenraum als auch an der Fassade viele Schätze. Es gibt verschiedene Domführungen, an denen du teilnehmen kannst. Es werden sowohl allgemeine Führungen angeboten, die einen Überblick über den gesamten Dom bieten als auch spezielle, die sich mit einzelnen Teilen wie z. B. dem Chorgestühl, der Krypta oder verschiedenen Skulpturen beschäftigen.

Berühmt ist natürlich das Kaisergrab. Hier sind die Stifter*innen Heinrich und Kunigunde beerdigt. Außerdem beherbergt der Dom das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Papst Clemens II. war nur knapp ein Jahr Papst, 1046 bis 1047. Er starb auf einer Reise in einem Kloster und wurde, da er hier vor der Papstwahl als Bischof Suitger wirkte und Bamberg so liebte, im Dom begraben.

Sehenswert ist auch das Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert mit seinen detaillierten und fantasievollen Schnitzereien. Auch der prächtige Bischofsstuhl steht hier im Westchor der Kathedrale. Besonders berühmt ist der Bamberger Reiter. Wir haben ihm einen eigenen Artikel gewidmet.

Alle wichtigen Informationen auf einen Blick:

  • Adresse: DoMus, Besucherservice, Domplatz 2, 96049 Bamberg
  • Website: bamberger-dom.de
  • E-Mail: domtouristik-info@erzbistum-bamberg.de
  • Parken: Am Dom gibt es keine Parkmöglichkeiten, die nächstgelegene Tiefgarage ist das Parkhaus Geyerswörth
  • Öffentliche Führungen: Mo. – Sa. 10.30 und 14.00 Uhr, So. 14.00 Uhr, Dauer 90min
  • Tickets und Treffpunkte: im Diözesanmuseum, außer Mittwochs: da direkt beim Guide, vor der Adamspforte am linken Portal
  • Preis: regulär 12 Euro, mit BAMBERGcard 9 Euro

Der Dom heute

Der Dom ist für die Bamberger Gemeinde nach wie vor von großer Bedeutung. Spektakulär sind die Festgottesdienste an Weihnachten und Ostern. Auch Bambergs berühmte Fronleichnamsprozession beginnt und endet am Dom. Dabei wird unter anderem das 16 Zentner schwere Domkreuz von 18 Trägern einmal durch die Stadt getragen.

Einmal im Jahr findet zu Ehren des Domgründers am Domplatz das Heinrichsfest statt. Neben einem Festgottesdienst auf dem Domplatz gibt es viele Mitmachaktionen für Jung und Alt. Vom Bikergottesdienst auf dem Domberg bis zum Steine klopfen in der Domhütte für die Kinder ist alles dabei. In der alten Hofhaltung und auf dem Domplatz treten verschiedene Bands auf. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt.

Mitbringsel, Literatur über den Dom und Bamberg sowie Geschenke für Kinder findest du im Museumsshop des angrenzenden Diözesanmuseums. Hier kannst du auch die Tickets für die verschiedenen Führungen erwerben. Das Bistum Bamberg geht mit der Zeit: Heinrich und Kunigunde sowie der Bamberger Reiter sind als Playmobilfiguren erhältlich.

Fazit

Den Bamberger Dom musst du einfach gesehen haben. Es gibt sicher viele bedeutsame Kathedralen auf der Welt. Beim Dom ist das Besondere die Lage über der Stadt mit den ihn umgebenden historischen Gebäuden. Vermutlich reicht ein Wochenende allein nicht aus, um die Stadt und den Dom kennenzulernen. Aber Bamberg ist immer eine Reise wert.