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Franken: Bahnverkehr zwischen Würzburg und Kitzingen nach Hochwasser eingeschränkt


Autor: Julia Gebhardt, Gwendolyn Kaiser, Alexander Milesevic, Lea Mitulla, Strahinja Bućan

Franken, Donnerstag, 06. Juni 2024

Das Unwetter hat massive Auswirkungen auf den Zugverkehr in Bayern. Während sich die Situation im Zugverkehr allmählich wieder normalisiert, kommt es unter anderem in Franken nach wie vor zu Verspätungen und Ausfällen.
Günzburg: Eine Bahntrasse nahe der Donaubrücke ist überflutet. Am Montag gibt es massive Einschränkungen im Bahnverkehr.


Update vom 06.06.2024: Bahn fährt nach Hochwasser wieder auf mehr Strecken in Bayern

Nach dem Hochwasser in vielen Regionen Bayerns sind Fernverkehrszüge der Bahn wieder auf den meisten wichtigen Strecken unterwegs. Der aktuellen Betriebslage zufolge gab es auf der Strecke Ulm-Augsburg-München am Donnerstag (6. Juni 2024) keine flutbedingten Einschränkungen mehr. Auch die Route von Donauwörth nach Augsburg war nicht mehr in der Liste von Strecken mit Störungen oder Sperrungen aufgeführt. 

Gesperrt blieben am Donnerstag demnach die Eurocity-Express-Verbindung von München über Lindau nach Zürich sowie die ICE-Strecke Nürnberg-Würzburg. Dort wurde wegen einer Umleitung der Züge etwa 25 Minuten Verspätung vorausgesagt. 

Auch im Regionalverkehr in Bayern mussten Fahrgäste wegen Streckensperrungen am Donnerstag erneut mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, unter anderem auf der Strecke zwischen Kitzingen und Würzburg. Dort würde Erdreich abrutschen, teilte die Deutsche Bahn mit. Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet. Der Zugverkehr könne Angaben des Infrastrukturbetreibers zufolge voraussichtlich erst ab dem 24. Juni wieder aufgenommen werden. 

Zwischen Landshut und Regensburg muss mit Zugausfällen und Verspätungen von bis zu 40 Minuten gerechnet werden. Die Züge der Linie RE2 aus Richtung Hof wenden vorzeitig am Regensburger Hauptbahnhof, so die DB weiter. Aufgrund von Vegetation im Gleisbereich sei zwischen Eggmühl und Neufahrn in Niederbayern zudem nur eingleisiger Zugbetrieb möglich. 

Update vom 04.06.2024, 13.45 Uhr: Hochwasser legt weiterhin Bahnverkehr in Süddeutschland lahm - auch Franken betroffen

Das Hochwasser hat den Süden Bayerns weiterhin fest im Griff. Das bekommen vor allem Bahnpendler zu Spüren - laut dem Unternehmen ist im Freistaat nach wie vor mit massiven Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. Vor allem der Nah- und Fernverkehr aus München in Richtung Norden und Westen ist durch das Unwetter eingeschränkt.

  • Folgende Strecken sind laut der Bahn derzeit nicht befahrbar:
    • Stuttgart - Ulm - Augsburg - München zwischen Ulm und Augsburg
    • Nürnberg - Donauwörth - Augsburg - München zwischen Donauwörth und Augsburg
    • Nürnberg - Ingostadt - München zwischen Ingolstadt und München
    • München - Memmingen - Lindau zwischen Buchloe und Memmingen
    • München - Lindau - Bregenz – Zürich zwischen Bregenz und München
    • Ulm - Memmingen - Kempten
  • Außerdem kommt es auf folgenden Strecken zu Ausfällen und Verspätungen:
    • München - Nürnberg - Erfurt - Berlin
    • Karlsruhe - Stuttgart - Ulm
    • Augsburg - Kempten(Allgäu) - Oberstdorf
    • Nürnberg - Würzburg
  • Die Bahn weist darauf hin dass die Züge auf der Strecke extrem ausgelastet sind. Das Unternehmen hat jedoch die Kulanzregelung ausgeweitet: "Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 02.06.2024 ein Ticket für eine Reise im Zeitraum vom 02.06.2024 bis 04.06.2024 gekauft haben und diese aufgrund der Unwetterschäden verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen", heißt es auf der Störungs-Webseite der Bahn. Die Zugbindung sei aufgehoben. 

    Seit Dienstag gibt es außerdem eine kostenlose Telefon-Hotline unter der Rufnummer 08000 996633 für betroffene Bahnpassagiere. 

    Update vom 03.06.2024, 17.16 Uhr: Unwetter sorgt für massive Einschränkungen im Zug-Verkehr

    Wegen Unwetter-Schäden kommt es in Süddeutschland zu Zugausfällen im Fernverkehr, auch der Nahverkehr ist in Franken und Bayern stark beeinträchtigt, erläutert die Bahn. München sei zur Zeit mit Fernverkehrszügen aus Richtung Stuttgart, Würzburg und Nürnberg nicht anfahrbar. "Von Reisen nach Süddeutschland wird abgeraten", erklärt die Bahn. Bei noch fahrenden Zügen komme es zu einer "sehr hohen Auslastung". Die Unwetter-Hotspots in Franken im Überblick.

    Aktuell gebe es Ausfälle auf folgenden Strecken:

    • München - Nürnberg - Erfurt - Berlin
    • Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Augsburg - München
    • Stuttgart - Mannheim - Frankfurt(M)
    • München - Lindau - Bregenz - Zürich
    • Karlsruhe - Stuttgart - Crailsheim - Nürnberg
    • Augsburg - Kempten(Allgäu) - Oberstdorf

    Es komme aktuell zu Verspätungen auf diesen Strecken:

    Nürnberg - Würzburg: Züge verspäten sich laut Bahn um zusätzlich etwa 25 Minuten.

    Gültigkeit der Tickets: Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 02.06.2024 ein Ticket für eine Reise im Zeitraum vom 02.06.2024 bis 04.06.2024 gekauft haben und diese aufgrund der Unwetterschäden verschieben möchten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, so die Bahn. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden."

    Update vom 03.06.2024, 07.30 Uhr: Bahnverkehr durch Unwetter-Schäden eingeschränkt

    Der Bahnverkehr in ganz Bayern ist durch die aktuelle Hochwasserlage beeinträchtigt. In Franken ist insbesondere die Strecke zwischen Würzburg und Kitzingen betroffen, wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilt. Aufgrund von "abrutschendem Erdreich" seien keine Zugfahrten möglich, heißt es. Für den RE 10 zwischen Würzburg Hauptbahnhof und Kitzingen wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. 

    Voraussichtlich erst ab Freitag (7. Juni 2024) können wieder Züge auf der Strecke verkehren. Konkrete Prognose zu den gesperrten Strecken will die Deutsche Bahn jedoch nicht machen, da die Hochwasserlage weiterhin angespannt bleibt.

    Nicht nur Würzburg und Kitzingen haben auch am Montag mit den Folgen des Unwetters zu kämpfen, ebenfalls in Nürnberg stehen die Straßen teils unter Wasser. In Lichtenfels ist die Feuerwehr nach den großen Überschwemmungen weiterhin ständig im Einsatz - ebenso die Polizei. Auf der A73 ereigneten sich zwei schwere Unfälle wegen der starken Regenfälle.

    Update vom 02.06.2024, 17.15 Uhr: Feuerwehr Lichtenfels nach wie vor in Unwetter-Einsatz

    Unwetter haben im Lichtenfels für rund 200 Feuerwehreinsätze gesorgt. Wie ein Sprecher auf Nachfrage von inFranken.de bestätigte, wurden die knapp 300 Einsatzkräfte vor allem zur Rettung von Menschen und vollgelaufenen Kellern alarmiert. Teilweise seien Bewohner in ihren Autos und Wohnungen eingeschlossen worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Auswirkungen des Unwetters hätten sich durch das gesamte Stadtgebiet gezogen. Die Hauptverkehrsader vom vom Güterbahnhof bis zum Kriegerdenkmal in Seubelsdorf habe fast einen halben Meter unter Wasser gestanden. 

    Es war eine "absolute Material- und Personalschlacht", heißt in der Pressemitteilung weiter. Die Unwetter-Einsätze hätten am Samstag (1. Juni 2024) gegen 16 Uhr begonnen und seien bis zum frühen Sonntagmorgen gegen 4.30 Uhr gegangen. Seit 6 Uhr würden weitere Einsätze laufen. Dabei müssen die Einsatzkräfte auf ihren kommandowagen verzichten. Dieser sei durch die Wassermassen bei Einsätzen "wie aus dem Nichts" überrollt worden. Die Feuerwehr geht von einem wirtschaftlichen Totalschaden an dem Fahrzeug aus.

    Mehrere Feuerwehrleute wurden bei den Einsätzen verletzt, so der Sprecher. Viele hätten Schürfwunden und Blasen bei ihren Einsätzen bekommen. In der Pressemitteilung ist darüber hinaus von einem blauen Auge und einem abgebrochenen Zahn die Rede. In Erinnerung geblieben sei ihm ein Unwetter-Einsatz, bei dem die Feuerwehr zu der Wohnung einer gehbehinderten Frau alarmiert wurde, erklärt der Sprecher. Glücklicherweise habe sich vor Ort herausgestellt, dass sich die Frau nicht in der Wohnung befand.

    Unwetter sorgt für zahlreiche Feuerwehreinsätze in Ober- und Unterfranken

    Feuerwehrangaben zufolge befanden sich die Einsatzschwerpunkte in der Kernstadt, Seubelsdorf, Wallenstadt und dem Stiftsland. Während in Oberbayern ein Menschen in Folge des Unwetters starb, habe es in Lichtenfels laut Sprecher keine Toten gegeben.

    Auch in Haßfurt musste die Feuerwehr zu überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern ausrücken. Bei schweren Gewittern am Samstagabend sei außerdem Blitzeinschläge die Straßenbeleutung in der Stadt beeinträchtigt. In 23 Einsätzen in Folge des Unwetters sei Wasser abegepumpt, Straßen gesichert und Sandsäcke ausgeliefert worden, berichtet die Feuerwehr. Zudem sei ein brenndender Baum gelöscht worden, der zehn Meter hoch in Flammen gestanden habe.

    Im Kreis Würzburg waren nach Angaben der örtlichen Feuerwehr vor allem die südöstlich gelegenen Regionen in und um die Stadt Ochsenfurt betroffen. Zu rund 100 wetterbedingten Einsätzen rückte die Feuerwehr im Landkreis aus. "Fahrbahnen waren zum Teil unpassierbar und stark verschmutzt, Bäume waren durch das Unwetter umgestürzt", berichtet Philipp Renninger, Koordinator der Einsatzkräfte auf Landkreisebene. Neben vielen vollgelaufenen Kellern in Privathaushalten hätten die Einsatzkräfte auch zahlreiche Keller und einen Aufzugsschacht in der Main-Klinik Ochsenfurt auspumpen müssen. "Glücklicherweise konnten die Einsätze im Landkreis Würzburg bislang schnell abgearbeitet werden", erklärte Landrat Thomas Eberth. Eine Zeitpunkt Gefahr für Patienten oder Mitarbeitende habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. 

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor für das Wochenende vor den Unwettern gewarnt und von einer "brisanten Dauerregenlage" gesprochen. Bäche und Flüsse könnten über die Ufer treten, so der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs"). Die Feuerwehr Bamberg gab deshalb wichtige Sicherheitstipps.

    Update vom 02.06.2024, 13.32 Uhr: Dauerregen sorgt für Einsätze von Polizei und Feuerwehr in Franken

    Nach heftigen Regenfällen ist es in Bayern vielerorts zu Überschwemmungen gekommen. Vor allem in Schwaben in Oberbayern herrschte vielerorts Land unter. Aber auch in Franken sorgte der starke Regen für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei.

    Im Rentweinsdorfer Gemeindeteil Treinfeld (Landkreis Haßberge) standen die Bahngleise bis zu 30 Zentimeter unter Wasser. Um den Zugverkehr auf diesem Teilabschnitt aufrechtzuerhalten, mussten die Schienen von Schwemmgut befreit werden. Der Bahnübergang sei für Fahrzeuge jedoch unpassierbar geblieben, teilte die Polizei am Sonntag (2. Juni 2024) mit. Auch in Maroldsweisach und Untermerzbach sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Die Feuerwehr habe mehrere Straßen gesperrt, die aufgrund der Wassermassen nicht befahrbar waren.

    Auf der Autobahn 9 zwischen Münchberg-Nord und Hof-West verursachte ein Autofahrer aufgrund des Wetters einen Unfall. Der 27-Jährige sei von Starkregen überrascht worden und aufgrund von Aquaplaning mit seinem Wagen ins Schleudern geraten. Er krachte in die rechte Leitplanke, aber blieb unverletzt. Der Mann habe seine Geschwindigkeit mutmaßlich nicht an die Witterungsverhältnisse angepasst, heißt es. Die Verkehrspolizei Hof habe deshalb eine Sicherheitsleistung von knapp 130 Euro einbehalten. 

    Aquaplaning sorgt für Unfälle auf A73 bei Bamberg und Forchheim

    Im Kreis Bamberg und dem Kreis Forchheim kam es auf der A73 zu zwei Unfällen auf dem Frankenschnellweg. In beiden Fällen gerieten die Autofahrer aufgrund der nassen Fahrbahn ins Schleudern und prallten in die Leitplanken. Ein 29-Jähriger krachte bei Strullendorf zweimal in die rechte Leitplanke und verursachte einen Schaden von rund 26.000 Euro. Bei Eggolsheim kollidierte ein 33-Jähriger mit der linken und der rechten Leitplanke, wobei ein Schaden von etwa 12.000 entstand. Die Fahrer und ihre Insassen blieben bei den Unfällen unverletzt.

    Auf der A7 geriet eine Fahrerin bei Ohrenbach am Samstagabend gegen 19.45 Uhr aufgrund von Aquaplaning ins Schleudern und stieß gegen eine Betonschutzwand. Sie wurde dabei leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. An ihrem Auto entstanden Schäden in der Höhe von 3000 Euro. Das Fahrzeug musste Polizeiangaben zufolge abgeschleppt werden. 

    Kurze Zeit später wurden aufgrund des starken Regens gegen 20.20 Uhr bei Gollhofen größere Schlammmengen von einem angrenzenden Feld auf die A7 geschwemmt. Dabei wurde auch ein Kanal verstopft. Die Autobahn sei deshalb für mehrere Stunden gesperrt worden, um die Fahrbahn gänzlich von Wasser und Schmutz zu befreien, so die Polizei. Erst am Sonntagmorgen gegen 9.45 Uhr wurde der Abschnitt der A7 wieder für den Verkehr freigegeben. Der Verkehr sei so lange umgeleitet worden.

    Unfall und Regenwetter sorgt für Sperrungen auf A3 

    Auch auf der A3 soll ein Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren haben. Angaben eines Reporters zufolge kam der 39-Jährige gegen 4.15 Uhr zwischen den Anschlussstellen Aschaffenburg-Ost und Aschaffenburg-West von der Fahrbahn ab. Dabei soll er die Leitplanke beschädigt haben und schließlich unter dieser zum Stehen gekommen sein. Der Fahrer sei unverletzt geblieben, heißt es. Zwei weitere Insassen, eine Frau und ein Mann, seien nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort in ein Krankenhaus gebracht worden. An dem Wagen sei ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden. Er soll mit einem Kran geborgen worden sein. Die Autobahn sei kurzzeitig voll gesperrt gewesen. Anschließend sei der Verkehr bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten auf zwei Spuren an der Unfallstelle vorbeigeleitet worden. 

    Zuvor musste die A3 am Samstag in der Oberpfalz nahe Regensburg zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen auf rund zehn Kilometern vollständig gesperrt werden. "Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn", erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz am Samstag. Der Verkehr sei umgeleitet worden.

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor für das Wochenende vor den Unwettern gewarnt und von einer "brisanten Dauerregenlage" gesprochen. Bäche und Flüsse könnten über die Ufer treten, so der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs"). Die Feuerwehr Bamberg gab deshalb wichtige Sicherheitstipps.

    Ursprungsmeldung vom 29.05.2024: Hier drohen Überschwemmungen - "brisante Dauerregenlage" in Franken

    Zum Start in den meteorologischen Sommer warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Unwettern in Franken. Ein Tiefdruckgebiet sorge für eine "brisante Dauerregenlage", hieß es in einer Mitteilung. Gebietsweise bestehe erhöhte Hochwassergefahr. Bereits in der vergangenen Woche hatten ergiebige Regenfälle in großen Teilen Frankens für ein Wetter-Chaos gesorgt. Im Kreis Bamberg sprach die Feuerwehr von einem "einmaligen" Unwetter.

    Am Wochenende (1. und 2. Juni 2024) ist nach DWD-Angaben mit schweren Gewittern und Starkregen zu rechnen. Dabei könnten 30 bis 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden zusammenkommen.  Es bestehe "Gefahr für Leib und Leben" durch Überflutungen von Straßen und Unterführungen und möglichen Erdrutschen, heißt es. Bäche und Flüsse könnten über die Ufer treten, so der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs") in seiner Prognose für die kommenden Tage.

    Bayerns Katastrophenschutzminister, Innenminister Joachim Herrmann, äußerte sich am Freitag (31. Mai 2024) in Nürnberg zu der drohenden Hochwasserlage in Bayern. Es gebe "keinen Grund, in Panik zu verfallen"., betonte der CSU-Politiker. Die frühen Warnungen seien für entsprechende Vorkehrungen genutzt worden - aufseiten der Behörden und Einsatzkräfte sei daher bereits "alle in Rufbereitschaft". Dass überall mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter falle, sei zudem "ziemlich unwahrscheinlich", so Herrmann. 

    "Alle in Rufbereitschaft": Minister Herrmann wegen drohender Unwetterlage in Nürnberg 

    "Konkrete Gefährdungen" seien momentan aufgrund des zeitlichen Abstandes noch schwierig zu prognostizieren. Der Deutsche Wetterdienst habe jedoch angekündigt, im Lauf des Freitags "Stunde um Stunde" die Regionen, die betroffen sein könnten, weiter zu konkretisieren. Betroffen sein könnten dem Innen- und Katastrophenschutzminister zufolge "insbesondere die Regierungsbezirke Schwaben und Mittelfranken" sowie insgesamt der "gesamte südliche Donauzufluss".

    Es könne zu Überflutungen und Hochwasser kommen, auch weil "die Böden durch die Niederschläge der vergangenen Tage gesättigt" seien. Der Bevölkerung legte Herrmann nahe, Warnapps wie Nina oder Katwarn zu nutzen und sich immer "intensiv" über die Medien über die aktuelle Lage zu informieren. "Wir wollen niemandem Angst machen", fügte der Minister hinzu. 

    Er hoffe, dass es "sehr viele, viele Städte und Landkreise geben" werde, wo "wir am Montag dann feststellen können, dass sie keinen Anlass hatten, über Katastrophenschutz oder dergleichen nachzudenken". Dennoch sei es besser, "gewappnet zu sein".  Im Internet, zum Beispiel beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz, gebe es zahlreiche Hinweise, wie man sich bei tatsächlich eintretendem Hochwasser richtig verhalte

    Unwetter über Franken: DWD warnt vor schweren Gewittern und Starkregen

    Eine besondere Herausforderung sind laut Herrmann der Brückentag - und infolgedessen das verlängerte Wochenende. Durch den Brückentag am Freitag seien "auch viele Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst, natürlich in Kurzurlaub unterwegs". Es müsse allen klargemacht werden, "dass es überall vorkommen kann, dass zum Beispiel die Führungsgruppen Katastrophenschutz aufgerufen werden". Bayerns Katastrophenschutzminister bedankte sich bereits im Voraus bei "allen Kameraden und Kameradinnen", die sich für den Fall, dass sie gebraucht werden könnten, in Bereitschaft hielten.

    Der DWD warnt in folgenden Regionen von Samstagmittag, 12 Uhr, bis Montag, 0 Uhr, vor schweren Gewittern und bis Sonntagmorgen, 8 Uhr, vor Starkregen: 

    • Kreis und Stadt Ansbach
    • Kreis und Stadt Aschaffenburg
    • Kreis und Stadt Bamberg
    • Kreis und Stadt Bayreuth
    • Kreis und Stadt Coburg
    • Kreis Erlangen-Höchstadt
    • Stadt Erlangen
    • Kreis Forchheim
    • Kreis und Stadt Fürth
    • Kreis Haßberge
    • Kreis und Stadt Hof
    • Kreis Kitzingen
    • Kreis Kronach
    • Kreis Kulmbach
    • Kreis Lichtenfels
    • Kreis Main-Spessart
    • Kreis Miltenberg
    • Kreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim
    • Stadt Nürnberg
    • Kreis Nürnberger Land
    • Kreis Rhön-Grabfeld
    • Kreis Roth
    • Stadt Schwabach
    • Kreis und Stadt Schweinfurt
    • Kreis Weißenburg-Gunzenhausen
    • Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
    • Kreis und Stadt Würzburg

    Diese amtlichen Warnstufen des DWD gibt es - der Überblick:

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet insgesamt vier Warnstufen.

    Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt: 

      • Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen. 
      • Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist. 
      • Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar. 
      • Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten. 

    Neben den vier Warnstufen gibt es eine Vorwarnstufe. Diese wird schraffiert gekennzeichnet und dann eingesetzt, wenn ein Unwetter vorhersehbar ist, jedoch noch nicht feststeht, wo, wann und wie stark es sich ausbreiten wird. Lila bzw. Violett signalisiert erhöhte Hitze- oder UV-Warnung. Zu erwarten sind eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, annähernde Windstille und intensive Sonneneinstrahlung. Grün bedeutet: Alles ist in Ordnung, es geht keine Gefahr vom Wetter aus. Jedes Wetterereignis kann in diese Abstufung eingeordnet werden. 

    Gewitter werden in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt: 

      • Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
      • Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
      • Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
      • Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr

    Noch mehr Informationen zu den Warnungen bei bestimmten Wetterereignissen findest du in unserem separaten Artikel.