Blitzmarathon 2024 in Franken: Wer wurde beim Rasen erwischt? Polizei zieht Fazit

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Fazit beim Blitzmarathon 2024 in Franken: Wie viele Raser gab es?
Beim Blitzermarathon 2024 wurden in Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken insgesamt über 1800 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt.
Ein Auto spiegelt sich an einem Kontrollpunkt für den Verkehrsaktionstag "Speedmarathon" im Blitz, der zu einem Gerät zur Geschwindigkeitsmessung gehört.
Sebastian Gollnow (dpa)

An über 200 Messstellen ging der Blitzermarathon 2024 in Franken am Freitag (19. April 2024) an den Start. Nun ziehen die Polizeipräsidien Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken Bilanz: Wie viele Verstöße gab es?

Bereits zum elften Mal beteiligten sich die fränkischen Polizeidienststellen an dem europaweiten "Speedmarathon". Am Freitag (19. April 2024) wurde beim Blitzermarathon 24 Stunden lang geblitzt - wie lautet das Fazit?

Trotz Ankündigung wurden sowohl in Mittel- als auch in Ober- und Unterfranken zahlreiche Raser erwischt. Während es in ganz Unterfranken an rund 120 Messstellen zu 312 Verstößen kam, wurden in Mittelfranken an über 100 Messstellen 1500 Fahrer und in Oberfranken an 73 Messstellen 884 Fahrer geblitzt, wie die jeweiligen Polizeipräsidien mitteilen. 

"Gehen gegen Raser vor" - Polizeipräsidium Mittelfranken zieht Bilanz beim Blitzmarathon

Wer zu schnell unterwegs ist, riskiert einen Unfall. Das Fahren mit überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit war auch im Jahr 2023 die "häufigste Unfallursache" bei Unfällen mit schwer verletzten oder getöteten Personen, meldet die Polizei.

Mehr als 70.000 Autos erfassten die Messstellen am vergangenen Freitag in Mittelfranken, wovon 1500 Personen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschritten hatten. Auf der BAB 3 bei Heßdorf in Richtung Passau wurde der traurige Höchstwert gemessen: Bei erlaubten 80 Kilometern pro Stunde raste ein Auto mit 146 Kilometern pro Stunde durch einen Baustellenbereich. In der Regel drohe dem Fahrer bei so einer extremen Überschreitung ein Bußgeld in Höhe von 600 Euro, zwei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg, so die Polizei.

Mit dem Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 "Bayern mobil - sicher ans Ziel" sei es dem Polizeipräsidium Mittelfranken ein großes Anliegen, die Zahl der Verkehrsunfälle zu minimieren und somit auch die Anzahl von Verletzten und getöteten Teilnehmern. "Deshalb gehen wir mit gezielten Kontrollen konsequent gegen Raser vor", betonte der Polizeipräsident beim Besuch einer Messstelle im Nürnberger Stadtteil Schniegling.

Blitzmarathon-Bilanz in Oberfranken: Fast 900 Fahrer hielten sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit 

In Oberfranken waren über 170 Beamte an insgesamt 73 Messstellen vertreten, berichtet das Polizeipräsidium. Im Fokus der Messungen standen vor allem Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Streckenabschnitte vor Schulen und Kindergärten. Insgesamt durchquerten 48.846 Fahrzeuge die Messbereiche von stationären Blitzgeräten oder mobilen Lasermessgeräten. "Obwohl die Aktion samt Messstellen vorab umfangreich angekündigt wurde, hielten sich 884 Fahrerinnen und Fahrer nicht an die jeweilig vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit", so die Polizei.

Die Betroffenen mussten teilweise direkt an der Messstelle ein Verwarnungsgeld bezahlen, andere erwartet eine Bußgeldanzeige mit Punkten in Flensburg oder auch ein Fahrverbot. So auch den Fahrer eines Audi RS 3, der auf der B 173 bei Hof mit 169 Kilometern pro Stunde bei erlaubten 100 gemessen wurde und damit den "traurigen Höchstwert" in Oberfranken erreichte. Neben den Geschwindigkeitsüberschreitungen registrierten die eingesetzten Kräfte weitere 146 Verstöße, wie zum Beispiel Fahrzeugmängel, Handy- und Gurtverstöße. Für die oberfränkischen Mittelzentren stellt sich die Bilanz des Blitzmarathons wie folgt dar:

  • Im Bereich Bamberg (Stadt und Landkreis Bamberg, Landkreis Forchheim): 188 Geschwindigkeitsüberschreitungen
  • Im Bereich Bayreuth (Stadt und Landkreis Bayreuth, Landkreis Kulmbach): 149 Geschwindigkeitsüberschreitungen 
  • Im Bereich Coburg (Stadt und Landkreis Coburg, Landkreis Kronach sowie Lichtenfels): 162 Geschwindigkeitsüberschreitungen 
  • Im Bereich Hof (Stadt und Landkreis Hof, Landkreis Wunsiedel): 385 Geschwindigkeitsüberschreitungen

Fazit beim Blitzmarathon in Unterfranken - "positive Gesamtbilanz"

Auch in Unterfranken kamen 2023 viele Menschen bei Unfällen wegen nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit ums Leben: 618 Menschen wurden bei Unfällen dieser Art in Unterfranken verletzt, zwölf Menschen verstarben. Daher leisten 24-Stunden-Blitzmarathons einen "wichtigen Beitrag" zur Verkehrssicherheit: Hierbei gehe es darum, Verkehrsunfälle zu vermeiden - und das Geschwindigkeitsfahrverhalten der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. 

Das Polizeipräsidium Unterfranken nahm, wie im Post auf X ersichtlich, am Blitzmarathon teil und spricht von einer "positiven Gesamtbilanz" - allerdings gab es auch einige erhebliche Überschreitungen. So passierten beim Blitzmarathon rund 18.000 Autos die Messstellen. Die allermeisten Fahrer waren mit angemessener Geschwindigkeit unterwegs, nur 312 Fahrer waren zu schnell. "Vor allem das gezeigte Verständnis der Bevölkerung für die Kontrollen und der Zuspruch für die Aktion macht aus dem Blitzmarathon einen Erfolg", bilanziert die Polizei.

Den traurigen Höchstwert des Tages stellte ein Fahrer auf der B285 auf: Statt der erlaubten 100 km/h war dieser mit 153 km/h unterwegs - also ganze 53 km/h zu schnell. Zur Strafe muss der Fahrer ein Bußgeld in Höhe von 508 Euro zahlen. Hinzu kommt ein einmonatiges Fahrverbot und zwei Punkte im Verkehrszentralregister.

Blitzmarathon in Franken: Polizei mit abschließendem Appell

"Jeder, der im Straßenverkehr zu schnell unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere. Geschwindigkeitsunfälle führen regelmäßig zu dramatischen Folgen", erläutert der Polizeipräsident. Er bezeichnet solche "Schwerpunktaktionen" als wichtige Bausteine zur Verkehrsüberwachung. Man wolle den Verkehrsteilnehmern die Gefahren überhöhter Geschwindigkeiten bewusst machen.

"Ein Blick in die oberfränkische Verkehrsunfallstatistik 2023 unterstreicht die Notwendigkeit: Etwa ein Drittel der Verkehrstoten starb aufgrund nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit", bestätigt auch die Polizei Oberfranken. Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen sowie der 24-Stunden-Blitzmarathon bilden nach wie vor wichtige Bausteine, um die Verkehrssicherheit auf Oberfrankens Straßen zu erhöhen.

Das Polizeipräsidium Unterfranken mahnt abschließend zur Vorsicht und appelliert an die Verantwortung eines jeden Verkehrsteilnehmers. Der Blitzermarathon ist zwar vorbei, trotzdem werden weiterhin wie gewohnt Kontrollen und Messungen durchgeführt. Es gilt also weiterhin, "sich auch weiterhin an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und die Geschwindigkeit zudem den persönlichen Fähigkeiten auch den Straßen- und Witterungsverhältnissen anzupassen. Jeder Einzelne trägt für sich und andere im Straßenverkehr Verantwortung", mahnt die Polizei. 

Die Originalmeldung wurde übermittelt vom Polizeipräsidium Mittelfranken. 

Die Originalmeldung wurde übermittelt vom Polizeipräsidium Unterfranken.