Person bei Kollision mit Baum verletzt - Oberfranken
Wie ein Sprecher der Polizei Oberfranken erklärt, ereigneten sich bis circa 9.30 Uhr 110 Unwettereinsätze in Oberfranken. Vor allem betroffen sind die Bereiche Kulmbach, der Landkreis Bayreuth sowie Stadt und Landkreis Kronach, Coburg und Lichtenfels. Es handelte sich hauptsächlich um umgestürzte Bäume und herabfallende Äste auf Fahrbahnen, die Blockaden auslösten. Aufgabe der Feuerwehren war es, diese zu beseitigen. Die Polizei sicherte hierbei die Bereiche ab oder beseitigte selbst kleine Äste, wie der Sprecher fortführt.
Außer Autobahnen waren Bundesstraßen, Ortsverbindungsstraßen, Kreisstraßen und Staatsstraßen betroffen. Ein Unfall ereignete sich im Bereich Kulmbach, als ein Auto mit einem Baum zusammenstieß. Dabei wurde eine Person leicht verletzt. Mehr Informationen lagen dem Sprecher während des Gesprächs gegen 9.45 Uhr noch nicht vor. Die Seilbahnen am Ochsenkopf bleiben am Donnerstag wegen des Sturms geschlossen, heißt es auf der Ochsenkopf-Webseite. "Im Bereich Röslau im Kreis Wunsiedel ist eine Stromoberleitung abgerissen, wodurch es zu einem kleinen Brand einer Freifläche kam", so der Sprecher weiter. "In Bayreuth scheint es sich langsam zu beruhigen, in Kronach ist es noch aktuell."
Wie Oliver Eßel, Pressesprecher der Feuerwehr Bamberg, auf Nachfrage von inFranken.de berichtete, mussten Einsatzkräfte gegen 6 Uhr in die Gereuth ausrücken, da dort ein Baum auf ein Auto gestürzt war. "Das Auto ist ein Totalschaden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt", so Eßler. "Wir sind auf jeden Fall in Alarmbereitschaft", erklärt er. Ein davonfliegender Pavillon hat einen weiteren Einsatz ausgelöst. Auch in den Landkreis Bamberg wurden einige Feuerwehrkräfte gerufen: "Dort ist allerdings nichts Schlimmeres passiert."
Sturm zieht vom Westen Mittelfrankens nach Nürnberg - Haushalte ohne Strom
Seit 5.45 Uhr hat die Polizei Mittelfranken knapp 60 Einsätze registriert, wie eine Sprecherin inFranken.de gegen 9.40 Uhr erklärte. Überwiegend handelte es sich um umgestürzte Bäume beziehungsweise Verkehrsschilder und beschädigte Fahrzeuge. In den frühen Morgenstunden lag der Schwerpunkt im Westen, dann zog der Sturm vor allem über den Osten mit Lauf an der Pegnitz und Hersbruck nach Nürnberg. Inzwischen hat sich das Unwetter abgeschwächt, führt die Sprecherin fort. Wenige Unfälle ohne Verletzte hat die Polizei zudem registriert.
Um 11.40 Uhr veröffentlicht die Feuerwehr Nürnberg eine Bilanz: Demnach haben gegen 7 Uhr Ausläufer des Ex-Hurrikans die Metropolregion Nürnberg erreicht. "Im Stadtgebiet Nürnberg mussten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren zu knapp 30 Einsatzstellen ausrücken. In allen Fällen waren Bäume oder dickere Äste von der Fahrbahn, von Gebäuden oder von Fahrzeugen zu entfernen oder ein gefahrdrohender Zustand zu beseitigen." Mittlerweile sind alle Einsatzstellen abgearbeitet und die Feuerwehr rechnet nicht mit weiteren durch Kirk verursachten Einsätzen. Zu Personenschäden durch den Sturm ist es auch laut ihrem Kenntnisstand nicht gekommen.
"Im gesamten Zuständigkeitsgebiet der Integrierten Leitstelle (ILS) Nürnberg waren in Summe knapp 80 Einsätze durch die Feuerwehren abzuarbeiten. In Summe gingen zwischen 7 und 9 Uhr knapp 200 Notrufe im Zusammenhang mit den Wetterereignissen bei der ILS ein", heißt es weiter. Damit sei der Großraum Nürnberg "diesmal recht glimpflich davongekommen".
In der Gemeinde Kirchensittenbach und umliegenden Orten im Landkreis Nürnberger Land kam es um 7.53 Uhr zu einer Störung im 20 kV-Mittelspannungsnetz der N-Ergie Netz GmbH, wie diese berichtet. "Betroffen waren größtenteils die Gemeinde Kirchensittenbach sowie einige Ortschaften von umliegenden Kommunen. Ursache für die Versorgungsunterbrechung war ein Baum, der vermutlich aufgrund des Wetters in die Freileitung bei Algersdorf gestürzt war", heißt es.
Einige Orte seien durch erste Umschaltmaßnahmen bereits nach wenigen Minuten wieder mit Strom versorgt gewesen. Um 8.58 Uhr seien Kühnhofen, Unterkrumbach, Aspertshofen, Kirchensittenbach, Dietershofen und Stöppach ans Netz gekommen, um 9.01 Uhr dann auch die Haushalte von Walsdorf, Kreppling und Treuf. Um 11.05 Uhr waren laut N-Ergie noch Algersdorf, Entmersberg und Morsbrunn ohne Stromversorgung. Experten arbeiteten aber an der Behebung des Schadens.
Baum stürzt in Unterfranken auf Stromleitung - Lage in Würzburg "verhältnismäßig ruhig"
Am wenigsten betroffen ist offenbar Unterfranken. Das hiesige Polizeipräsidium nennt "keine relevante Lage". Auch die Berufsfeuerwehr der Stadt Würzburg beschreibt die Situation als "verhältnismäßig ruhig". In der Nacht habe es keine einzige Meldung gegeben, am Morgen, während des Berufsverkehrs, "sind dann doch Bäume auf der Straße aufgefallen", heißt es im Gespräch mit inFranken.de. Über das Leitstellengebiet habe es bis etwa 9.55 Uhr 30 bis 40 Einsätze gegeben.
Im Steinbachtal bei Würzburg stürzte ein Baum auf eine Stromleitung. Die Feuerwehr rückte hier an und entfernte den Baum mittels Kettensägen über eine Drehleiter. In Stadt und Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg ereigneten sich insgesamt fünf Einsätze, die sich um umgefallene Bäume drehten, informiert die ILS Bayerischer Untermain auf Nachfrage von inFranken.de.
Es bleibt zu hoffen, dass Ex-Hurrikan Kirk glimpflich vorübergeht. Kirk ist nicht der einzige Hurrikan, der derzeit Sorgen bereitet: in Florida, USA, mussten Millionen von Menschen ihr Zuhause verlassen. Hurrikan "Milton" gilt in Amerika bereits jetzt als "Sturm des Jahrhunderts".