Druckartikel: Discounter-Kette Kodi vor Verkauf - auch fränkische Filialen betroffen

Discounter-Kette Kodi vor Verkauf - auch fränkische Filialen betroffen


Autor: Ellen Schneider

Franken, Donnerstag, 06. März 2025

Die insolvente Kette Kodi steht kurz vor dem Verkauf - momentan laufen demnach die abschließenden Verhandlungen mit den letzten beiden Interessenten. Auch die fränkischen Filialen könnten den Besitzer wechseln.
Die Kette Kodi befinde sich aktuell in abschließenden Verhandlungen zum Verkauf, lässt der Sanierungsgeschäftsführer verlauten.


Bereits Ende 2023 bereitete der Haushaltsdiscounter Kodi Gerüchten zufolge eine Sanierung seines Geschäftsbetriebs vor. Ende 2024 wurde es dann offiziell: Kodi reichte beim Amtsgericht Duisburg einen entsprechenden Antrag zur Sanierung über ein Schutzschirmverfahren ein.

Wie der Sanierungsgeschäftsführer Holger Rhode nun gegenüber der dpa verrät, befinde sich die Kette derzeit mit zwei Interessenten in abschließenden Verhandlungen über einen Verkauf. Eine Entscheidung soll in den kommenden ein bis zwei Wochen getroffen werden. 

Stehen fränkische Kodi-Filialen vor Verkauf? Gespräche mit potenziellen Interessenten laufen

Die Gespräche seien laut Rhode schon weit fortgeschritten. Zu potenziellen Käufern und zum Kaufpreis wollte er keine Angaben machen. Der überwiegende Teil der Arbeitsplätze werde voraussichtlich erhalten bleiben, so Rhode. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen ungefähr 1800 Mitarbeiter.

Aber wären von einer Übernahme auch die fränkischen Filialen betroffen? Schließlich gibt es in der Region vier Standorte der Kette - allesamt in Unterfranken, genauer gesagt in Schweinfurt, Aschaffenburg, Lohr am Main (Landkreis Main-Spessart) und Elsenfeld (Landkreis Miltenberg).

Ein Sprecher des Discounters betonte im Gespräch mit inFranken.de Ende Februar: "Momentan können wir zu einzelnen Filialen nichts sagen." Allerdings mache man kein Geheimnis daraus, dass das Unternehmen mit Investoren spricht. "Da geht es natürlich um alle Filialen, die da eine Rolle spielen", erklärt er.

Tedi und ein Konsortium gehören zu letzten beiden Kaufinteressenten

Nun steht fest: Beide Interessenten beabsichtigen nach Informationen der dpa, alle 238 Filialen der Kette zu übernehmen. Auch die fränkischen Filialen wären somit von einer Übernahme betroffen. 

Schon einige Wochen zuvor gab es Spekulationen zu einem möglichen Verkauf und potenziellen Käufern. Wie die Lebensmittelzeitung berichtete, zeigte Edeka Rhein-Ruhr Interesse daran, einige der Kodi-Standorte in "Trinkgut"-Filialen umzuwandeln. Auch bei Tedi prüfte man demnach eine Übernahme der Standorte.

Letzteres Unternehmen gehört laut dpa nun auch zu den letzten beiden Kaufinteressenten. Neben Tedi zählt dazu wohl ein Konsortium, dem auch Kodi-Altgesellschafter Richard Nölle angehört.

Sinkende Nachfrage, steigende Kosten: Warum Kodi jetzt verkaufen will

Die Firma begründete die Lage gegenüber der dpa mit der "deutlichen Kaufzurückhaltung" der Kundschaft. In den vergangenen Monaten sei es zu einem massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation gekommen. Außerdem belasteten das Unternehmen gestiegene Kosten etwa für Energie, Fracht und Werbung. 

Dieser Artikel wurde mit Inhalten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen