Die Hochzeits-Branche wächst : Viele regionale Dienstleister erkennen den Bedarf der Kundschaft und gründen Netzwerke. Die Kirche bekommt Konkurrenz.
Einzigartig, ausgefallen, nicht zu überbieten - die Anforderungen an Hochzeitensteigen. Das wissen Irma Schmidtke und Annabell Helbling - die Frauen sind Teil des Eventteams "Wendy dein Event" in Knetzgau.
"Vor 2015 haben wir Geburtstage oder Feiern organisiert", erzählt Irma Schmidtke. Nun ist die gelernte Eventmanagerin auch als Weddingplanerin tätig, und Annabell Helbling absolviert gerade bei der Industrie- und Handelskammer die Ausbildung zum Hochzeitsplaner. "Noch arbeiten wir hier alle nebenberuflich, aber es ist das Ziel, dass wir eine Firma gründen", sagt Schmidtke. Gründe, zuversichtlich zu sein, haben sie: "Die gesamte Hochzeitsbranche boomt!"
Gesellschaftlicher Wandel
Sie erspüren und nutzen eine gesellschaftliche Entwicklung. "Die Hochzeitspaare werden älter. Früher hat man erst geheiratet und ist dann zusammengezogen, heute stehen die Paare meist mit beiden Beinen im Leben", sagt die Weddingplanerin. Das bestätigt der Zeiler Pfarrer Michael Erhart: "Insgesamt ist das Traualter angestiegen, oft ist mindestens ein Partner über 30 Jahre alt." Letztes Jahr habe er mehrere über 40-Jährige getraut, "ein Paar hatte gar schon standesamtliche Silberhochzeit, als es sich kirchlich trauen ließ."
Allgemein besteht kein Druck mehr zu heiraten. Geld ist da, man steht im Leben und kann es sich leisten. Wenn sich ein Paar traut, dann richtig: "Hochzeiten werden immer mehr zum Event", weiß Schmidtke. Aus beruflichen Gründen haben die Hochzeiter oft wenig Zeit, die Feier zu planen. Deshalb wenden sie sich zunehmend an Hochzeitsplaner. Neben Teilpaketen können Paare ihre komplette Hochzeit in die Hände der Weddingplanerin legen. "Die Paare müssen nur noch auswählen, was sie möchten und müssen sich um gar nichts kümmern."
Hohe Anforderungen und Vorstellungen
Die Anforderungen an Location, Catering, Dekoration und Programm sind enorm und werden durch soziale Netzwerke gesteigert. "Candy Bars" und "Fotoboxen" wurden vor wenigen Jahren noch stolz gepostet. Mittlerweile sind sie Standard. "Im Trend ist gerade die so genannte Mens Bar, bei der für Männer Ledersofas aufgestellt werden und es Whisky und Zigarren gibt", berichtet Irma Schmidtke. Pfarrer Erhart merkt bei den Trauungen im Zeiler Käppele: "Eine Hochzeit mit dezentem Blumenschmuck ist heute schon fast auffällig. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass alles gut aufeinander in Form und Farbe abgestimmt wird, was zur Folge hat, dass an einem Tag mit mehreren Hochzeiten bisweilen mehrfach umdekoriert werden muss."
Das Käppele wird noch beliebter: "Es finden etwa 35 bis 40 Hochzeiten im Jahr statt. Die Tendenz ist in den letzten Jahren steigend gewesen, wir sind jetzt so ziemlich am Rand der Möglichkeiten." Denn einst gefragte Orte wie die Stadthallen Haßfurt und Eltmann sind laut Schmidtke mittlerweile zu gewöhnlich. Die Paare lassen es sich einiges kosten, um herauszustechen: "Durchschnittlich 15 000 Euro beträgt das Hochzeitsbudget unserer Paare."
Gut gehaushaltet wird trotzdem. Das ist vielen Paaren bewusst, und so kaufen sie sich über Anbieter im Internet günstige Dekoartikel aus China. Dabei gäbe es auch in Franken, ja im Landkreis Haßberge, gute Adressen. "Wenn ein kleiner Anbieter schöne Einladungskarten herstellt, wird er im Internet gar nicht gefunden, da die Paare nur noch nach dem Begriff ,Hochzeitspapeterie‘ suchen." Dabei kennen Schmidtke und Helbling viele Ein-Mann-Firmen im Landkreis, die beispielsweise auch schöne Einladungskarten anbieten. Doch die im Internet auf dem globalen Markt zu finden, ist für den Kunden hier schwierig.
Schade, dass solche Sat1- und Pro7-Themen immer mehr zunehmen. Es ist eine Entwicklung weg vom Lokaljournalismus hin zum Barbiepuppenjournalismus. Wem ist damit geholfen und gedient?
"Weddingplanerin",
"After Wedding Sale"
??
Ist das eine englische Firma bzw. hat das etwas mit dem englischsprachigem Raum zu tun oder handelt es sich wieder mal um Wichtigtuer-Englisch? Motto: Guck mal, ich kann englisch, bin ich nicht toll?
Evtl. sollte so ein Artikel vor der Veröffentlichung mal probegelesen werden.
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